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US-Börsen - Finanzaktien legen deutlich zu


Die New Yorker Aktienbörse hat am Mittwoch mit klar festeren Kursen geschlossen. Positiv aufgenommene Unternehmensbilanzen und deutliche Gewinne bei Bankaktien sowie die Kommentare der US-Notenbank Fed zur Zinsentscheidung haben an den US-Aktienmärkten für deutlich steigende Kurse gesorgt. Der Dow Jones Industrial Index stieg 200,72 Punkte oder 2,46 Prozent auf 8.375,45 Einheiten. Der S&P-500 Index gewann 28,38 Punkte (plus 3,36 Prozent) auf 874,09 Zähler. Der Nasdaq Composite Index erhöhte sich um 53,44 Einheiten oder 3,55 Prozent auf 1.558,34 Zähler.

Spekulationen über die bevorstehende Gründung einer "Bad Bank" seien einer der Gründe für fulminante Kursgewinne bei Banktiteln, hieß es am Markt. "Bis die Bankenkomponente dieser Krise erledigt ist, wird weiterhin eine Wolke von Unsicherheit und Sorge über dem Markt hängen", sagte Jim King, Chef der National Penn Investors Trust Company in Pennsylvania.

Die US-Notenbank (Fed) signalisierte einen längerfristig rekordtiefen Leitzins. Die schwachen wirtschaftlichen Bedingungen machten einen extrem niedrigen Leitzins für einige Zeit notwendig, bekräftigte die Notenbank in ihrem Kommentar zur Zinsentscheidung. Die Notenbank werde zudem alle zur Verfügung stehenden Mittel ergreifen, um wieder ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und Preisstabilität zu erreichen. Die Notenbank sei auch bereit, langlaufende US-Staatsanleihen aufzukaufen.

Bankaktien standen im Fokus. Einerseits beflügelte Händlern zufolge ein Bericht des Fernsehsenders "CNBC", wonach in den USA die Gründung einer "Bad Bank" zum Aufkauf problematischer Hypothekenpapiere unmittelbar bevorstehe. Eine Entscheidung könnte bereits nächste Woche fallen, hieß es. Dies ist zwar nicht neu, sagte ein Börsianer, wirke sich aber dennoch positiv auf die Stimmung des Sektors aus.

Der zweite Grund für die gute Stimmung sei der Zwischenbericht der Großbank Wells Fargo. Die Finanzkrise erwischte das Institut im vierten Quartal zwar voll und Wells Fargo rutschte erstmals seit 2001 in die roten Zahlen. Aber die Bank benötigt kein weiteres Kapital vom Staat. Die Aktien sprangen um 30,88 Prozent auf 21,19 US-Dollar nach oben. Citigroup hoben um 18,59 Prozent auf 4,21 Dollar ab, Bank of America legten um 13,69 Prozent auf 7,39 Dollar zu und JPMorgan verteuerten sich um 10,38 Prozent auf 27,66 Dollar. Wells Fargo "wächst, während andere Konkurrenten nicht in der Lage sind, Geld zu verleihen", sagte Thomas Russo, Partner bei Gardner Russo & Gardner in Pennsylvania. "Außerdem sind sie nach wie vor auf gutem Wege mit der Wachovia-Integration und sie erwarten deutliche Einsparungen."

Abwärts ging es dagegen für die Papiere des Vermögensverwalters Legg Mason. Sie gaben 4,76 Prozent auf 20,00 Dollar nach, nachdem das Unternehmen den größten Verlust seiner 25-jährigen Geschichte veröffentlicht hatte. In der Spitze waren die Titel um mehr als 20 Prozent eingebrochen.

An der Technologiebörse Nasdaq gehörten die Titel von Yahoo! und Sun Microsystems zu den Spitzenreitern. Bereits am Vorabend hatten sie nach Börsenschluss Zahlen vorgelegt. Der kriselnde Internet-Konzern Yahoo! war zum Jahresende 2008 durch den Konzernumbau und Abschreibungen auf sein internationales Geschäft in die roten Zahlen gestürzt. Die Aktien kletterten dennoch um 7,94 Prozent in die Höhe auf 12,24 Dollar. Auch der Server- und Software-Hersteller Sun hatte 2008 rote Zahlen geschrieben, Experten hatten aber ebenfalls mit einen noch größeren Verlust befürchtet. Die Titel verteuerten sich bis Handelsschluss um 21,80 Prozent auf 4,86 Dollar.

Der größte US-Telekommunikationskonzern AT&T hatte Ende 2008 wegen der Kosten für einen massiven Stellenabbau einen Gewinneinbruch erlitten. Der Überschuss war im vierten Quartal im Jahresvergleich um fast ein Viertel auf 2,4 Milliarden Dollar gefallen. Die Aktie gehörte mit einem Abschlag von 0,08 Prozent auf 25,91 Dollar zu einem der drei Verlierer im Dow Jones Index.

Der drittgrößte Ölkonzern ConocoPhillips kletterte nach Zahlen um moderate 1,31 Prozent auf 50,16 Dollar nach oben. Das Unternehmen hatte zwar einen deutlichen Verlust für das vierte Quartal vorgelegt. Da die Zahlen aber nicht noch schlechter als erwartet ausgefallen waren, konnte der Titel hinzugewinnen, sagten Marktteilnehmer. (Forts.) ste



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