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US-Börsen eröffnen vor Fed-Zinsentscheid fester

Die New Yorker Aktienbörse hat am Mittwoch kurz nach Handelsbeginn mit festeren Kursen tendiert. Bis 16.10 Uhr MEZ stieg der Dow Jones Industrial Index 105,06 Einheiten oder 1,29 Prozent auf 8.279,79 Zähler. Der S&P-500 Index gewann 15,47 Punkte oder 1,83 Prozent auf 861,18 Zähler. Der Nasdaq Composite Index befestigte sich um 28,86 Punkte (plus 1,92 Prozent) auf 1.533,76 Einheiten.

Unter den an der New York Stock Exchange gelisteten Titeln standen sich bisher 2.467 Gewinner und 289 Verlierer gegenüber. 90 Werte notierten unverändert. Bis zum oben genannten Zeitpunkt wurden rund 163,74 Mio. Aktien umgesetzt.

Wie vor Börsenstart erwartet konnte die Wall Street mit Gewinnen in den Handel starten. Neben einer Fülle von Unternehmensbilanzen steht vor allem die am Abend erwartete US-Leitzinsentscheidung im Mittelpunkt des Börsengeschehens. Spekulationen auf die angeblich bevorstehende Gründung einer US-Bad Bank sorgten ebenfalls für Gesprächsstoff unter den Börsianer und rückten die Bankaktien einmal mehr in den Blick der Investoren.

Die US-Notenbank wird den Leitzins aller Voraussicht nach in der Nähe der Nulllinie belassen. Experten rechnen nicht mit wesentlich neuen Hinweisen auf die weitere Geldpolitik in den USA. Bereits Mitte Dezember hatte die amerikanische Notenbank den Leitzins auf eine Spanne von Null bis ein Viertel Prozent verringert und damit faktisch auf Null reduziert. Vor Beginn der Finanzkrise im Sommer 2007 hatte die "Fed Funds Rate" noch bei 5,25 Prozent gelegen.

Händler verwiesen auf einen Bericht des Fernsehsenders "CNBC", wonach in den USA die Gründung einer "Bad Bank" zum Aufkauf problematischer Hypothekenpapiere unmittelbar bevorstehe. Eine Entscheidung könnte bereits nächste Woche fallen, hiess es. Dies ist einem Börsianer zufolge zwar nicht neu, dürfte sich aber trotzdem positiv auf die Stimmung des Sektors auswirken.

Händler hoben zudem hervor, dass Bankaktien wie Citigroup, Bank of America und JPMorgan extrem gefragt waren. Die amerikanische Grossbank Wells Fargo wurde zwar im vierten Quartal voll von der Finanzkrise erwischt und rutschte erstmals seit 2001 in die roten Zahlen gerutscht, benötigt aber kein weiteres Kapital vom Staat. Der Kurs der Bank stieg um 15,87 Prozent auf 18,76 Dollar. J.P.Morgan gewannen 7,46 Prozent auf 26,93 Dollar.

Der amerikanische Flugzeug- und Rüstungskonzern Boeing flog nach einem wochenlangen Streik zum Jahresende 2008 in die Verlustzone. Unterm Strich stand im Schlussquartal wegen mehrerer Sonderbelastungen ein Minus von 56 Millionen US-Dollar. Der Umsatz brach bei dem Konkurrenten des europäischen EADS-Konzerns wegen der Lieferausfälle um 27 Prozent ein. Die Aktie stieg dennoch um 2,24 Prozent auf 44,19 Dollar leicht an.

Der grösste US-Telekommunikationskonzern AT&T erlitt Ende 2008 wegen der Kosten für einen massiven Stellenabbau einen Gewinneinbruch. Der Überschuss fiel im vierten Quartal im Jahresvergleich um fast ein Viertel auf 2,4 Milliarden Dollar. Die Aktie gab leicht um 0,39 Prozent auf 25,83 Euro nach.

Am Vorabend hatten nach Börsenschluss unter anderem Yahoo! und Sun Microsystems Zahlen vorgelegt. Der kriselnde US-Internet-Konzern Yahoo! stürzte zum Jahresende 2008 durch den Konzernumbau und Abschreibungen auf sein internationales Geschäft in die roten Zahlen. Auch der Server-und Software-Hersteller Sun hatte 2008 rote Zahlen geschrieben, Experten hatten aber mit einen noch grösseren Verlust befürchtet - die Aktie stieg um 7,77 Prozent auf 4,30 Dollar.