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Der Tag mit Bloomberg: Softwarekonzerne rücken diese Woche in den Mittelpunkt, Konjunkturentwicklung setzt Euro weiter unter Druck

AUF EINEN BLICK:

-BÖRSEN: Softwarekonzerne rücken diese Woche in den Mittelpunkt

-DEVISENMARKT: Konjunkturentwicklung setzt Euro weiter unter Druck

-ROHSTOFFE: Öl verbilligte sich 1,5 Prozent auf 45,78 Dollar je Barrel. Der Goldpreis ging im asiatischen Handel 0,7 Prozent zurück auf 893,57 Dollar je Unze.

-BÖRSENBAROMETER:

23.1. 22.1.

Veränderung in % Dax - 1,0 - 1,0 DJ Euro Stoxx 50 - 0,6 - 1,3 Dow Jones - 0,6 - 1,3 S&P 500 + 0,5 - 1,5 Nasdaq Composite + 0,8 - 2,8

Der Nikkei 225 fiel am Montag im späten Handel 0,8 Prozent. Am Freitag war der Leitindex der Börse Tokio 3,8 Prozent abgerutscht.

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WELTBÖRSEN:

Softwarekonzerne rücken diese Woche in den Mittelpunkt

An den Aktienmärkten ist nach Auffassung von Experten keine Erholung in Sicht. Gespeist wird der Pessimismus durch negative Unternehmensmeldungen. "Die inzwischen in Schwung gekommene Berichtssaison in den Vereinigten Staaten für das Schlussquartal 2008 zeigt weiter ein überwiegend marodes Bild", sagen beispielsweise die Analysten der DZ-Bank. Für Europa seien die Vorzeichen nach schwachen Konjunkturdaten aus dem vierten Quartal ebenfalls schlecht.

Zu den Unternehmen, die vergangene Woche enttäuscht hatten, zählte Microsoft. Der US-Konzern musste auf Grund einer schwächeren Nachfrage erstmals Mitarbeiter entlassen. Auch in den nächsten Tagen bleibt der Softwaresektor im Fokus. So will SAP übermorgen Zahlen für das vergangene Jahr vorlegen. Bereits im Oktober hatten die Deutschen das Ziel für die Gewinnmarge gesenkt. Mit Blick auf 2009 sind viele Anleger vorsichtig. Nach Spekulationen, SAP wolle bei der anstehenden Pressekonferenz kein Umsatzziel für dieses Jahr nennen, verlor die Aktie am vergangenen Mittwoch deutlich an Wert. Etwas beruhigter ist der Markt bei der Software AG, die ihr Ergebnis einen Tag vor SAP vorstellen wird. Das Unternehmen hatte schon im Dezember "für 2009 ein Umsatzwachstum zwischen vier und acht Prozent bestätigt", sagt UBS-Analyst Marcus Bäumer.

Neuigkeiten werden auch aus dem Ausland erwartet, etwa am Donnerstag von Swatch zum Umsatz im zweiten Halbjahr. Die Deutsche Bank ist dabei optimistisch: "Die starke Verankerung im Grosshandel und die breite geographische Aufstellung von Swatch sollten den generellen Einbruch im Luxussektor etwas abfedern". Sie empfiehlt, die Aktie des schweizerischen Konzerns zu kaufen. Nicht so positiv ist die Deutsche Bank beim britischen Pharmariesen Astra- Zeneca, den sie mit "Halten" bewertet. Ungünstige Devisenentwicklungen dürften 2008 den Umsatz belastet haben, so die Begründung. Die Bilanz wird für Donnerstag erwartet.

Schon am vergangenen Freitag waren Pharmawerte nach ersten Spekulationen zu einer Übernahme von Wyeth durch Pfizer in den Mittelpunkt gerückt. Beide Aktien legten zu, während sich die Wall Street insgesamt jedoch seitwärts bewegte. Ausgebremst wurde sie durch das schwache Quartalsergebnis von General Electric. Auch in Europa pendelten die meisten Märkte zum Wochenschluss um das Vortagesniveau, der Deutsche Aktienindex (Dax) verlor knapp ein Prozent. Besonders schwach waren die Titel von Infineon nach der Pleite der Tochter Qimonda.

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AUSBLICK:

Märkte heute Montag, 26. Januar

Konjunkturdaten:

-Grossbritannien: Hypothekenkredite Dezember (10.30 Uhr)

-USA: Frühindikatoren Dezember, Hausverkäufe aus Bestand Dezember (beide 16 Uhr), Index der Dallas Fed zur verarbeitenden Industrie Januar (16.30 Uhr)

Unternehmensergebnisse:

-American Express (AXP US) Q4 -Amgen (AMGN US) Q4

-Caterpillar (CAT US) Q4: Von Bloomberg befragte Analysten erwarten für den Baumaschinen-Hersteller im abgelaufenen Quartal einen Gewinnrückgang von 18 Prozent auf 804,3 Mill. Dollar.

-Freeport-McMoRan (FCX US) Q4: Das US-Bergbauunternehmen dürfte Schätzungen zufolge mit einem Minus von einem Dollar je Aktie den er ersten Quartalsverlust seit über vier Jahren vermelden. Grund sind der Rückgang der Metallpreise sowie die Abschreibung des Wertes einiger Förderstätten.

-Halliburton (HAL US) Q4 -Kimberly-Clark (KMB US) Q4 -McDonald’s (MCD US) Q4

-Philips (PHIA NA) Q4: Der Elektronikhersteller hat den ersten Quartalsverlust seit fast sechs Jahren verbucht, 1,57 Euro je Aktie. Die Niederländer mussten den Wert von Beteiligungen an LG Display Co. und NXP BV abschreiben. Das Unternehmen kündigte den Stopp seines Aktien- Rückkaufprogramm an.

-Texas Instruments (TXN US) Q4

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DEVISENMARKT:

Konjunkturentwicklung setzt Euro weiter unter Druck

Marktbeobachter erwarten für diese Woche eine weiter anhaltende Abwärtsbewegung des Euro zum Dollar. Schwache Konjunkturdaten dürften eine Verschärfung der Konjunkturflaute in Europa andeuten und den Kurs der europäischen Gemeinschaftswährung nach unten drücken. Bei dem morgen anstehenden ifo- Geschäftsklimaindex für Deutschland rechnen Volkswirte mit einem Rückgang auf 81 Punkte. Im Dezember war der Index bereits auf den tiefsten Stand seit über einem Vierteljahrhundert gefallen.

Am Freitag lasteten schwache Daten zu Europas Industrie- und Dienstleistungssektor auf dem Euro. Mit knapp 1,30 Dollar notierte die Gemeinschaftswährung etwas niedriger als eine Woche zuvor.

Auch beim Pfund gehen Strategen von einer weiteren Talfahrt aus. Zum Dollar dürfte das Pfund von aktuell 1,36 Dollar bis auf 1,25 Dollar abrutschen, prognostiziert Brown Brothers Harriman in New York. Vor dem dritten Quartal sei keine Erholung zu erwarten. Neben der weltweiten Finanzkrise, die die britischen Banken besonders stark gebeutelt hat, lastet auch die schwache britische Konjunktur auf dem Pfundkurs. Im vierten Quartal ist die Wirtschaftsleistung um 1,5 Prozent geschrumpft, so stark wie zuletzt 1980. In Relation zum Euro fiel das Pfund am Freitag auf 94,02 Pence je Euro. Am Montagmorgen rutschte es wieder durch die Marke von 95 Pence.

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ROHSTOFFE:

-Öl: Der Ölpreis ging in den USA 1,5 Prozent zurück auf 45,78 Dollar je Barrel (159 Liter). Damit fiel der Rohstoff von einem Zweiwochen-Hoch zurück, da spekuliert wurde, dass eine Rezession in den wichtigen Wirtschaftsnationen den Bedarf für Kraftstoff und Energie zurückgehen lassen wird.

-Gold: Der Preis für das Edelmetall ging im asiatischen Handel 0,7 Prozent zurück auf 893,57 Dollar je Unze. Der Anstieg des Dollar gegen den Euro machte Gold als alternatives Investment weniger attraktiv. Ferner erwarteten Investoren weiter schlechte Wirtschaftsdaten aus Europa, sagten Analysten. Dies werde weiter auf dem Euro lasten und damit auch die Nachfrage nach Gold aus der Region dämpfen.

(in Kooperation mit Bloomberg)