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US-Börsen - Kräftige Kursgewinne an der Wall Street


Die New Yorker Aktienbörse hat am Mittwoch mit deutlich festeren Kursen geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index stieg 279,01 Punkte oder 3,51 Prozent auf 8.228,10 Einheiten. Der S&P-500 Index gewann 35,02 Punkte (plus 4,35 Prozent) auf 840,24 Zähler. Der Nasdaq Composite Index erhöhte sich um 66,21 Einheiten oder 4,60 Prozent auf 1.507,07 Zähler.

Die Wall Street stützte sich Experten zufolge auf Hoffnungen und Spekulationen, dass die neue US-Regierung unter dem Präsidenten Barack Obama weitere Rettungspläne zur Stützung der US-Finanzbranche plant. Angesichts immer tieferer Milliardenlöcher in den Bilanzen der US-Banken steht die Regierung dementsprechend unter Druck den Finanzsektor zu stärken.

Neben der Diskussion um eine staatliche, mit Steuergeldern finanzierten "Bad Bank" zum Aufkauf fauler Kreditpapiere, stand sogar das Gerücht einer Vollverstaatlichung der angeschlagenen Großbank Citigroup im Raum.

Die Spekulationen und Medienberichte gaben vor allem den Bankenwerten Auftrieb und bescherten ihnen eine regelrechte Kursrally. Die stärksten drei Titel im Dow Jones waren allesamt US-Geldinstitute. Bank of America (BoA) schossen nach neun verlustreichen Handelstagen in Folge um 30,98 Prozent auf 6,68 Dollar in die Höhe. In den vergangenen neun Handelstagen hatten die BoA-Titel rund 65 Prozent von 14,28 auf 5,10 Dollar eingebüßt. Citigroup kletterten um 31,07 Prozent auf 3,67 Dollar und JP Morgan Chase stiegen als drittstärkster Titel um 25,10 Prozent auf 22,63 Dollar.

Als zusätzlich treibender Faktor für die Kursgewinne des Leitindex erwiesen sich die Werte des Computerherstellers IBM. Nach einem unerwartet starken Gewinnsprung im Schlussquartal 2008, strebt IBM auch für 2009 einen Rekordgewinn an. Man sei zuversichtlich für das laufende Jahr, erklärte IBM-Chef Sam Palmisano. Der Konzern prognostiziert für 2009 einen Gewinn von mindestens 9,20 Dollar je Anteilsschein. Die Konsensprognose von Analysten lag bisher bei 8,75 Dollar. Dementsprechend gut gesucht zeigten sich die IBM-Aktien und kletterten um 11,51 Prozent auf 91,42 Dollar.

Eine weniger positive Prognose gab der weltgrößte Chip-Hersteller Intel ab. Einem Medienbericht zufolge könnte Intel im laufenden ersten Quartal einen Verlust einfahren. Dies wäre der erste Verlust seit mehr als 20 Jahren, denn das letzte Ergebnisminus erlitt Intel 1986. Die Anteilsscheine zeigten sich unbeeindruckt und stiegen um 3,11 Prozent auf 13,26 Dollar.

Weiters standen Autowerte im Fokus, wenn auch unter Verkaufsdruck. General Motors hat nach dem Absatzeinbruch im Jahr 2008 seinen Platz als weltgrößter Autokonzern an Toyota abgeben müssen. Toyota verkaufte 2008 rund 620.000 Kraftfahrzeuge mehr als General Motors. Die Titel notierten im Verlauf lange am Ende des Dow Jones und konnten in den Schlussminuten doch noch in die Gewinnzone drehen. Sie stiegen 0,86 Prozent auf 3,53 Dollar.

Große Kursbewegungen waren auch bei den Werten der Luftfahrtindustrie zu verzeichnen. Die US-Fluggesellschaften American Airlines und United Airlines sind unter anderem wegen hoher Abschreibungen in Zusammenhang mit dem drastisch gefallenen Ölpreis tief in die roten Zahlen geflogen. Die United Airlines-Mutter UAL erlitt im vierten Quartal 2009 einen Riesenverlust von 1,3 Mrd. Dollar und der Mutterkonzern von American Airlines AMR schrieb ein Minus von 340 Mio. Dollar. UAL schlossen um 6,11 Prozent tiefer bei 10,91 Dollar und AMR brachen um 23,71 Prozent auf 7,98 Dollar ein. (Forts.) sma



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