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Banktitel werden weiter abverkauft
Die Nachrichtenlage im Finanzsektor bleibt schlecht, Bankaktien rutschen am Mittwoch weiter ab. Die Erste Group notierte kurzfristig sogar einstellig, Raiffeisen International testete im Tief die Marke von 13 Euro.
Ausgehend von London machen sich Anleger Sorgen, dass ihre Banken verstaatlicht werden könnten, die Aktie von Barclays verliert den siebenten Tag in Folge massiv, der Börsewert der Bank, die im Vorjahr staatliche Hilfe abgelehnt hat, hat sich in acht Handelstagen um 70 Prozent verringert. Zudem werden Rufe aus der Politik nach einer raschen Verstaatlichung der angeschlagenen Geldhäuser Royal Bank of Scotland (RBS) und Lloyds TSB lauter. Der Vorsitzende des Finanzausschusses im Unterhaus, John McFall, erklärte in der "Financial Times", es gebe beträchtliche Erwartungen, dass zumindest RBS und Lloyds verstaatlicht würden.
Auch in den USA spitzt sich die Lage zu: Geprüft wird der nochmals verstärkte Einstieg des Staates bei besonders schwer angeschlagenen Banken, wie etwa der Citigroup. Spekuliert werde sogar über eine komplette Verstaatlichung. Auch die Schaffung einer staatlichen, mit Steuergeldern finanzierten "Bad Bank" zum Aufkauf fauler Kreditpapiere wird diskutiert.
Eine "Bad Bank" ist auch in Deutschland ein Thema, obwohl Finanzminister Peer Steinbrück das zuletzt abgelehnt hat. Die Bundesbank befürchte aber, dass Steinbrück dem Druck angesichts der neuen Milliardenlöcher in den Bankbilanzen nicht standhalten könne, berichten Medien. Eine Arbeitsgruppe sei daher bereits eingesetzt, die definieren soll, welche Papiere für den Aufkauf in Frage kommen würden.
Währenddessen sind auch Irlands Banken in gehörige Schwierigkeiten geraten. Die Allied Irish Bank ist mittlerweile an der Börse nur halb so viel wert, wie ihr 70%-Anteil an der polnischen Bank Zachodni. Der Staat hat zugesagt, jeweils 1,55 Mrd. Euro in die Allied Irish Banks und die Bank of Ireland zu pumpen und dafür jeweils einen 25-prozentigen Anteil an den durch die Finanzkrise angeschlagenen Geldhäusern zu übernehmen. Die Anglo Irish Bank hingegen wurde verstaatlicht, nachdem ein Kreditskandal zum (erzwungenen) Rücktritt von CEO und Chairman geführt hat. Das Risiko, dass der Staat Irland nicht mehr seinen Schuldzahlungen nachkommen kann, sei aber "sehr gering", meinen die Experten bei Davy, dem grössten Broker Irlands.
(red/ag)
Ausgehend von London machen sich Anleger Sorgen, dass ihre Banken verstaatlicht werden könnten, die Aktie von Barclays verliert den siebenten Tag in Folge massiv, der Börsewert der Bank, die im Vorjahr staatliche Hilfe abgelehnt hat, hat sich in acht Handelstagen um 70 Prozent verringert. Zudem werden Rufe aus der Politik nach einer raschen Verstaatlichung der angeschlagenen Geldhäuser Royal Bank of Scotland (RBS) und Lloyds TSB lauter. Der Vorsitzende des Finanzausschusses im Unterhaus, John McFall, erklärte in der "Financial Times", es gebe beträchtliche Erwartungen, dass zumindest RBS und Lloyds verstaatlicht würden.
Auch in den USA spitzt sich die Lage zu: Geprüft wird der nochmals verstärkte Einstieg des Staates bei besonders schwer angeschlagenen Banken, wie etwa der Citigroup. Spekuliert werde sogar über eine komplette Verstaatlichung. Auch die Schaffung einer staatlichen, mit Steuergeldern finanzierten "Bad Bank" zum Aufkauf fauler Kreditpapiere wird diskutiert.
Eine "Bad Bank" ist auch in Deutschland ein Thema, obwohl Finanzminister Peer Steinbrück das zuletzt abgelehnt hat. Die Bundesbank befürchte aber, dass Steinbrück dem Druck angesichts der neuen Milliardenlöcher in den Bankbilanzen nicht standhalten könne, berichten Medien. Eine Arbeitsgruppe sei daher bereits eingesetzt, die definieren soll, welche Papiere für den Aufkauf in Frage kommen würden.
Währenddessen sind auch Irlands Banken in gehörige Schwierigkeiten geraten. Die Allied Irish Bank ist mittlerweile an der Börse nur halb so viel wert, wie ihr 70%-Anteil an der polnischen Bank Zachodni. Der Staat hat zugesagt, jeweils 1,55 Mrd. Euro in die Allied Irish Banks und die Bank of Ireland zu pumpen und dafür jeweils einen 25-prozentigen Anteil an den durch die Finanzkrise angeschlagenen Geldhäusern zu übernehmen. Die Anglo Irish Bank hingegen wurde verstaatlicht, nachdem ein Kreditskandal zum (erzwungenen) Rücktritt von CEO und Chairman geführt hat. Das Risiko, dass der Staat Irland nicht mehr seinen Schuldzahlungen nachkommen kann, sei aber "sehr gering", meinen die Experten bei Davy, dem grössten Broker Irlands.
(red/ag)
Relevante Links: Erste Group Bank AG