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US-Börsen - Dow mit Inaugurations-Rekordverlust


Die New Yorker Aktienbörse hat am Dienstag mit deutlichen Abschlägen geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index fiel um 332,13 Punkte oder 4,01 Prozent auf 7.949,09 Einheiten. Der S&P-500 Index verlor 44,90 Punkte (minus 5,28 Prozent) auf 805,22 Zähler. Der Nasdaq Composite Index verringerte sich um 88,47 Einheiten oder 5,78 Prozent auf 1.440,86 Zähler.

Tiefrot haben die US-Börsen am Tag der Vereidigung des neuen US-Präsidenten Barack Obama geschlossen. Der Dow Jones-Index musste den größten Verlust an einem "Inauguration Day" eines US-Präsidenten in seiner 112-jährigen Geschichte hinnehmen.

Obama stimmte die Amerikaner in seiner Antrittsrede angesichts der Kriege in Afghanistan und Irak sowie der Wirtschaftskrise auf schwere Zeiten ein, ließ aber keinen Zweifel, dass die Amerikaner unter seiner Führung die Herausforderungen meistern werden. "Die entscheidende Frage ist jetzt, was Obama nun genau zur Rettung der Konjunktur unternimmt - und wie schnell", sagte ein Händler auf dem Parkett in New York. Die Börsianer an der Wall Street verfolgten die Amtseinführung gespannt auf ihren Bildschirmen.

Vor allem die Finanzwerte gerieten unter die Räder. Die Sorge wegen weiterer Verluste aus der Finanzkrise sorgte erneut für eine Talfahrt der Branche. Allen voran brachen die Aktien des größten US-Kreditinstituts, der Bank of America, um 28,97 Prozent auf 5,10 Dollar ein.

Die rote Laterne im S&P 500 hielten State Street Corporation mit minus 59,04 Prozent auf 14,89 US Dollar. Der weltweit größte institutionelle Geldmarktmanager verzeichnete im vierten Quartal unrealisierte Anleihenverluste in Höhe von 6,3 Milliarden Dollar. Im September belief sich der Verlust noch auf 3,3 Milliarden Dollar. Das Finanzinstitut plant Kosteneinsparungen am breiten Band. Im Vormonat wurde bekannt, dass State Street eine Einsparung von 1.700 Stellen plant.

IBM notierten um 3,46 Prozent tiefer bei 81,98 Dollar. Dem Computerkonzern droht ein neues Kartellverfahren der Europäischen Kommission. Indem IBM den Verkauf seines Betriebssystems an den Erwerb der Großrechner koppele, habe der Konzern den Verkauf von Konkurrenzprodukten verhindert und seine Marktposition missbraucht, laute der Vorwurf von T3 Technologies.

Fast ein Jahr nach dem ersten Anlauf von Microsoft für eine Übernahme des Internet-Konzerns Yahoo! gibt es einem Pressebericht zufolge neue Kontakte auf hoher Ebene zwischen den beiden Unternehmen. Microsoft-Chef Steve Ballmer habe sich mit dem Vorsitzenden des Yahoo!-Verwaltungsrates, Roy Bostock, getroffen, berichtete die "New York Times" am Samstag. Auch die gerade erst ernannte neue Yahoo!-Chefin Carol Bartz habe ein Treffen mit Ballmer gehabt. Konkrete Bewegung in Richtung eines möglichen Deals kündige sich jedoch nicht an: An den Gesprächen seien keine Investmentbanker beteiligt gewesen, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Microsoft rutschte um 6,24 Prozent auf 18,48 Dollar ab. Yahoo! verloren 5,0 Prozent auf 11,01 Dollar.

Der weltgrößte Chipproduzent Intel hat die Preise für einige seiner Prozessoren um bis zu 48 Prozent gesenkt und damit auf die schleppende Nachfrage und die Konkurrenz von Billigchips-Produzenten Advanced Micro Devices reagiert. Intel gaben 6,40 Prozent auf 12,86 Dollar ab.

Der amerikanische Pharma- und Medizintechnik-Konzern Johnson & Johnson (J&J) hat im vierten Quartal die Finanzkrise zu spüren bekommen und einen Umsatzrückgang verbucht. Mit 15,2 Milliarden Dollar setzte das Unternehmen 4,9 Prozent weniger um als ein Jahr zuvor. Die Aktien schlossen um 1,20 Prozent tiefer bei 56,75 Dollar. (Forts.) fg



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