Mit (den richtigen) Aktien der Inflation trotzen - Nominierung zum Zertifikat des Monats IV
In den nächsten Monaten dürfte die Inflationsrate zweistellig bleiben”, gibt die Deutsche Bundesbank in ihrem aktuellen Monatsbericht wenig Hoffnung auf eine Besserung der Lage an der Teuerungsfront. Im September war die jährliche Teuerungsrate in Deutschland auf 10,0 Prozent gesprungen. Zweistellige Teuerungsraten gab es in Deutschland zuletzt im Jahr 1951. In Österreich hatten wir eine Teuerung von 10,5 Prozent, der höchste Wert seit Juli 1952.
Das Inflationsproblem bleibt somit ganz oben auf der Agenda. Selbst wenn die Energiepreise im späteren Verlauf des kommenden Jahres wegen heranziehender Rezessionswolken nicht mehr so stark steigen und die Inflationsrate deshalb fällt, dürfte sich 2023 noch kein nachhaltiger Rückgang der Kerninflation (ohne Energie-, Nahrungs- und Genussmittel) abzeichnen. Die Inflation bleibt somit hartnäckig hoch. Und wird auch auf längere Sicht nicht mehr die in den vergangenen Jahren gewohnten teils deutlich unter zwei Prozent erreichen. Dafür sorgen auch ohne Krieg und gestörter Lieferketten die drei großen Ds – De-Globalisierung, De-Karbonisierung und die (ungünstige) Demografie mit einem sinkenden Anteil der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter in Nordamerika, Europa und China. Diese Ds verschieben die gesamtwirtschaftliche Angebotskurve nach links und erfordern einen enger geschnittenen Geldmantel, um die Inflation niedrig zu halten.
Für Anleger:innen somit ein nachhaltig neues Umfeld. Doch welche Anlageformen eignen sich dafür, an einer steigenden Inflation zu partizipieren? Ein Möglichkeit, indirekt an einer steigenden Inflation zu partizipieren, ist in Aktien zu investieren, die von einer steigenden Inflation profitieren; die auch in Zeiten hoher Inflation profitabel sind und Produkte anbieten, die quasi immer nachgefragt sind. Hierzu zählen in der Regel unter anderem Aktien von Produzenten knapper Rohstoffe, aber auch Anbieter von absolut notwendigen täglichen Produkten und Dienstleistungen sowie defensiven Konsumgütern und defensive Software- und IT-Unternehmen. Die Société Générale hat genau auf diesem Konzept aufbauend eine eigene Index-Strategie entwickelt, den SGI Inflation Proxy Index. Dieser wird von Solactive berechnet und umfasst in der Regel 100 Unternehmen, die bestimmte Kriterien erfüllen, um sich im Umfeld hoher Inflation besser behaupten zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, fokussiert sich die Index-Strategie auf ausgewählte Branchen und steuert die Aktienselektion durch den Einsatz vordefinierter Inflationsindikatoren. Die Indexüberprüfung erfolgt vierteljährlich, dabei kommt es auch immer zur Gleichgewichtung der Indexmitglieder.
Basis für die Selektion der Index-Unternehmen ist Aktienuniversum des ‘Solactive GBS Developed Markets Large & Mid Cap USD Index’. Die einzelnen Aktien werden nach klar definierten Regeln ausgewählt. So finden beispielsweise im Index lediglich Aktien aus den folgenden Branchen bzw. Sektoren Berücksichtigung: Grundstoffe, Konsumgüter, Industrie, Öl und Gas sowie Technologie. Ein weiteres Kriterium ist, dass die Unternehmen an einer Börse in Kanada, Europa oder den USA notiert sein müssen. Des Weiteren werden Unternehmen ausgeschlossen, die ein durchschnittliches tägliches Handelsvolumen von weniger als 10 Millionen US-Dollar aufweisen oder eine Marktkapitalisierung von 1 Milliarde US-Dollar. Ebenfalls von der Aufnahme in den Index ausgeschlossen sind Unternehmen, die nicht die Prinzipien der Vereinten Nationen zu Menschenrechten, Arbeitsbedingungen und den Kampf gegen Korruption einhalten oder die in bestimmten Bereichen des Verteidigungssektors tätig sind. Nach der Vorselektion wird für jedes der verbleibenden Unternehmen, nach einer systematischen Methode, eine Punktzahl berechnet. Die mit der höchsten Wertung werden ins Portfolio aufgenommen.
Österreicher dabei.
Indexmitglieder sind aktuell beispielsweise LyondellBasell, Burberry, Alstom und Western Digital. Bei der Länderverteilung entfallen 38 Prozent der Index-Assets auf die USA, gefolgt von Kanada (13%) und Norwegen (7%). Österreicher (3%) an Bord sind OMV und voestalpine.
INFO Unlimited Index-Zertifikat auf den SGI Inflation Proxy Index CNTR
Emittent: Société Générale
ISIN: DE000SN2F892
Produkt: Index-Zertifikat
Laufzeit: endlos
Index-Typ: Total Return
Basiswert: SGI Inflation Proxy Index CNTR
Währung Basiswert: US-Dollar
Währung Produkt: Euro
Währungsschutz: nein
Ausgabetag: 25.056.2022
Mindestanlage: 1 Stück
Bezugsverhältnis: 1:1
Indexgebühr: 1% p.a.
Aus dem Börse Express PDF vom 24.10. hier zum Download