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Biotech – Vor einem neuen Aufwärtstrend (Uwe Wiesner)

 

War es früher die Pharmabranche, die für neue Medikamente sorgte, so ist es heute die Biotechnologie, die zum Wachstumstreiber und zur Boom-Branche wird. Anders als es die Unternehmenszahlen und die Forschungsfortschritte erwarten lassen, wurden die Aktien der Biotech-Unternehmen im ersten Halbjahr 2022 zu Unrecht abgestraft. Der Nasdaq Biotech Index fiel eng gekoppelt an den Nasdaq 100 um ca. 28 Prozent (in US-Dollar). Seitdem erholt er sich leicht, liegt aber weiterhin rund 22 Prozent im Minus. Die führt zu der paradoxen Situation, dass Biotechnologie-Aktien selten günstiger bewertet waren.

Amgen als einer größten Werte des Sektors wird aktuell mit einem KGV von 22 bewertet. Moderna führendes Unternehmen bei der mRNA Technologie ist aktuell mit einem KGV von fünf bewertet. Gleichzeitig ist die fundamentale Situation der Unternehmen besser denn je. Deutlich wird das an der Finanzkraft der Unternehmen. Immer mehr kleinere Unternehmen haben genug liquide Mittel zur Verfügung, um ihre klinischen Studien bis zur Marktreife in Eigenregie zu entwickeln. Unternehmen wie BioNTech, die über große Gewinne durch ihre Corona-Impfstoffe verfügen sind in der Lage Dividende zu zahlen und Aktien zurückzukaufen.

Daneben gibt es drei wesentliche Faktoren, die für eine dynamische und aussichtsreiche Entwicklung in den nächsten Monaten sorgen:

1. Die Produktpipeline des Sektors ist prall gefüllt. Eine Vielzahl von Studienergebnissen und Produkteinführungen bei wichtigen Branchenunternehmen steht noch in diesem Jahr an. So unter anderem bei Moderna (mRNA-Technologie), Agios (Zelltherapie) und Argenx (antikörperbasierte Therapien).

2. Die attraktive Bewertung macht Übernahmen zunehmend attraktiv. Dabei ist von Bedeutung, dass der Druck auf die Pharmakonzerne steigt, neue Wachstumstreiber zu generieren. Sonst laufen sie Gefahr Umsatzeinbußen hinnehmen zu müssen, da umfangreiche Blockbuster-Produkte ihren Lizenzschutz verlieren. Dass dieser Faktor bedeutungsvoller wird zeigt auch die Übernahme von Biohaven durch Pfizer die im Juli angekündigt wurde und mit einen Aufschlag von ca. 80 Prozent auf den Börsenkurs verbunden war.

3. In der aktuellen von Unsicherheit geprägten Welt mit großen Inflationsgefahren, Rezessionsängsten und geopolitischen Wirrungen ist die defensive und trotzdem wachstumsträchtige Biotechnologie ein „Fels in der Brandung“, mit geringerer Volatilität als viele Technologiekonzerne. Das dieser Fakt zwischenzeitlich von den Marktteilnehmern anscheinend vergessen wurde, bestärkt nur die Attraktivität der Branche.

Wie können Anleger nun von der zukünftigen Entwicklung profitieren? Eine Möglichkeit ist der Kauf eines ETFs auf dem Nasdaq Biotech-Index. i-shares als größter Anbieter bietet einen solchen ETF an (WKN A2DWAW). Als Alternative bietet sich ein Engagement in der BB Biotech Aktie (WKN A0NFN3) an. Die Gesellschaft, eher ein Investmentfonds, investiert gezielt in globale Biotechnologie-Titel und weist einen hervorragenden Track Rekord auf. Gleichzeitig zahlt sie eine Dividende von ca. fünf Prozent auf den aktuellen Kurs. Es ist zu erwarten, dass beide Instrumente dem Anleger auf längere Sicht große Freude machen werden.

Diesen und weitere Vermögensverwalter mit Meinungen und Anlagestrategien finden Sie auf www.v-check.de.

 

Aus dem Börse Express PDF vom 02.09. hier zum Download

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