S&T schafft das Triple, gewollt sind aber andere
Das Schlussquartal gehörte eindeutig dem IT-Dienstleister S&T. Alle drei Monatswertungen gingen an den deutschen Börsenlegionär: die Echtgeld-Portfolios auf Wikifolio mit dem Anlageschwerpunkt österreichische Aktien investierten in dieser Zeit das meiste Geld in S&T. Diesmal nahmen die Bären das Zepter aber noch fester in ihre Hände: knapp 90 Prozent des Transaktionsvolumens entfiel auf Verkäufe in der Aktie (im Monat zuvor waren es ‘erst’ 57 Prozent, im Oktober hatten sogar die Käufer die Oberhand.
Erstmals in die Top 10-Wertung schaffte es die Venture-Aktie startup300 - bei einem ausgeglichenen Kauf-Verkaufs-Verhältnis. Das sich diesmal auffällig oft zeigt: auch bei Verbund, Lenzing und Österreichische Post gibt es ein Patt zwischen den verschiedenen Lagern (siehe Tabelle).
Den höchsten Zuspruch auf Bullenseite gibt es bei AT&S - wobei erste Wikifolianer beginnen, ihre Gewinne mitzunehmen (siehe Kommentare).
Nach S&T flogen voestalpine und ams am häufigsten aus den Portfolios.
Das (investierbare) Börse Express-Wikifolio ‘Top of Analysts Österreich’ finden Sie hier. Seit der Auflage am 13. März 2015 liegt dieses mit 38,7 Prozent im Plus, der ATX schaffte 27,8 Prozent. 2019 ging das Rennen 24,1 zu 15,0 Prozent für unser Wikifolio aus (siehe Chart).
Wikifolianer kommentieren.
‘Ethisch-ökologischer Mix’ zu AT&S: „Die Aktie befindet sich auf Jahrehöchstständen. Ich trenne mich von einem kleinen Teil der Position, bin aber überzeugt, dass die Aktie noch deutlich mehr Potenzial besitzt. Fast 14% Anteil im wikifolio ist aber einfach zu viel.”
‘Aufwaerts’ zu Flughafen Wien: „Der Flughafen Wien ist für mich eine langfristig sichere Wachstumsstory, langweilig aber sicher. Eine monopolartige Stellung in der Region Wien bei wachsendem Markt, der Flugverkehr soll sich bis 2040 verdoppeln. Es gibt Potenzial für Dividendensteigerungen bei geringem Risiko. Meiner Meinung nach ist in 2021 ein Gewinn von 2,20 Euro pro Aktie möglich. Da die Zinsen wohl eher nicht mehr steigen werden und bei der hohen Sicherheit ist eine Rendite von knapp 4% sicherlich angemessen. Wo bekommt man bei so hoher Sicherheit sonst noch 4% auf sein investiertes Geld? Ich halte daher ein KGV von 26,5 für fair, somit sollte früher oder später ein Kurs von 58 Euro möglich sein.”
‘Special Situations’ zu S&T: „Trotz guter Neunmonatszahlen und der Anhebung der Prognose kommt der Aktienkurs nicht in die Gänge. Für CEO Hannes Niederhauser ist das aktuelle Niveau eine gute Gelegenheit, um seine Bestände wieder aufzustocken. Nachdem sich der Manager im Sommer von 250.000 Papieren aus einem Mitarbeiterbeteiligungsprogramm getrennt hatte, hat er bereits im August zu Kursen von 17,76 Euro 100.000 Anteilscheine zurückgekauft. Nun folgten weitere 10.000 Aktien zu 19,94 Euro. Ich halte die Aktie auf dem aktuellen Niveau weiterhin für attraktiv bewertet.”
‘Top Pics of the Year’ zu Fabasoft: „Unverändert hohe Umsatz- und Ergebnisdynamik - Fabasoft hat Ende November Zahlen für die ersten 6 Monate bzw. das zweite Quartal 2019/20 veröffentlicht und eine unverändert hohe Umsatz- und Ergebnisdynamik zeigen können. So stieg der Umsatz im zweiten Quartal um 26,0% (Q1: +23,2%) auf 11,52 Mio. Euro an, wodurch zum Halbjahr ein Umsatzanstieg von 24,6% auf 22,41 Mio. zu Buche stand. Basis dessen waren erneut deutlich gestiegene wiederkehrende Umsätze (Q2: +17,1%/HJ: +19,2%) sowie ein starker Anstieg bei den nicht wiederkehrenden Dienstleistungsumsätzen (Q2: +32,7%/HJ: +36,6%). Dies dürfte auch auf die aufgenommenen Pilotierungsphasen beim Bundesministerium für Finanzen (zweite Behörde) sowie der Bundeszentrale für politische Bildung (dritte Behörde) für die E-Akte Bund zurückzuführen sein. Bei den wiederkehrenden Umsätzen sollten u.a. Mindbreeze (Umsatz +46,2%) sowie die Gewinnung von Siemens Energy Solutions für die Fabasoft Cloud zur Baustellenkonfiguration entsprechend beigetragen haben. Zusätzlich hat die ab Juli erstmalig neu konsolidierte Xpublisher zu der leicht erhöhten Wachstumsdynamik im zweiten Quartal geführt. Auf der Ergebnisseite konnte die überproportionale Ergebnis- und damit zugleich Margensteigerung weiter fortgesetzt werden. Im zweiten Quartal stieg das EBIT um 39,2% auf 1,99 Mio. Euro, zum Halbjahr um 39,0% auf 4,08 Millionen. Die EBIT-Marge verbesserte sich in der Folge von 15,7% auf 17,3% im zweiten Quartal bzw. von 16,4% auf 18,1% im ersten Halbjahr. Hier zeigt sich auch eine deutliche Margenverbesserung bei der Tochtergesellschaft Mindbreeze, die das EBIT um 89,1% steigern konnte. Mit den vorgelegten Zahlen liegt Fabasoft im Rahmen meiner Gesamtjahreserwartungen, die einen Umsatzanstieg von 24,4% (Mindbreeze 2019/20e: +50,0%) auf 50,09 Mio. Euro, bei einer EBIT-Steigerung von 32,8% auf 11,85 Millionen, vorsehen. Zusätzlich positive Effekte könnten sich durch Partnerschaften der Tochtergesellschaft Mindbreeze ergeben. In diesem Zusammenhang werden derzeit bereits entsprechende Vorleistungen vorgenommen. Dazu wurde Mindbreeze zuletzt erneut von Gartner als „Leader“ genannt und auch von Forrester erstmals ebenfalls als „Leader“ ausgezeichnet. Aufgrund der wie erwartet weiterhin sehr guten Entwicklung bleiben meine Schätzungen, ebenso wie das Kursziel von 28,0 Euro, unverändert.