Canopy Growth – Ein Cannabisunternehmen expandiert
Canopy Growth ist ein in kanadisches Unternehmen, dessen Stammaktien an der TSX und an der NYSE notieren. Es ist das erste Cannabisunternehmen in Nordamerika, das an der Börse gehandelt wurde. Die Hauptgeschäftsfelder sind die Produktion, der Vertrieb und der Verkauf von Cannabis. Das Unternehmen expandiert auch in Länder außerhalb Kanadas, in denen die Produktion, der Vertrieb und der Verkauf von Cannabis ebenfalls legal ist. Derzeit operiert der Cannabis-Konzern in 15 Länder auf fünf Kontinenten. Über ihre teilweise eigene Tochtergesellschaft Canopy Rivers stellt das Unternehmen außerdem Kapital und eine Plattform zur Verfügung, die Investitionen im globalen Cannabissektor tätigt, wo dies rechtlich zulässig ist. Das Unternehmen unterstützt zudem innovative Forschung, teilt seine fachliche Expertise mit praktizierenden Ärzten und Apothekern und setzt sich weltweit für die Akzeptanz von Cannabis ein.
Canopy Growth hat als erstes kanadisches Unternehmen die Lizenz erhalten, Cannabis in New York anzubauen und zu verarbeiten. Zwar sind der Anbau, der Handel und der Konsum von Cannabis in den USA auf Bundesebene verboten, allerdings können einzelne Bundesstaaten eigene Gesetze erlassen – wie der Bundesstaat New York, der Hanf und Cannabidiol nun legalisierte. Canopy Growth plant nun, seine Investitionen mit bis zu USD 100 bis 150 Mio. in New York auszubauen. Der amerikanische Markt bietet enormes Potential, um zusätzliche Umsätze zu generieren und um die Markenbekanntheit zu steigern.
Cannabis auf dem Weg zur Legalisierung
Seitdem Cannabis in Kanada legalisiert wurde ist die Marktgröße exponentiell angewachsen und hat sich für erwachsene Freizeitnutzer geöffnet. Laut Deloitte Canada wird erwartet, dass der kanadische Cannabismarkt - einschließlich medizinischer, illegaler und legaler Konsum - im Jahr 2019 einen Umsatz von bis zu USD 7,17 Mrd. erzielen wird. Darunter entfallen ca. USD 4,34 Mrd. auf den legalen Freizeitmarkt. Es wird erwartet, dass medizinisches Cannabis zusätzliche USD 0,77 bis 1,79 Mrd. generiert, wobei der illegale Markt zusätzliche USD 0,51 bis 1,04 Mrd. einbringt. CEO Bruce Linton erwartet, dass der legale Gesamtkonsum um bis zu 35% steigen wird, vor allem, weil sich neue Verbraucher für den legalen, und nicht für den illegalen Konsum entscheiden.
Somit ist die Cannabisindustrie mit zunehmender Legalisierung in den Mainstream angelangt, vor allem, weil Konsumenten von medizinischem Cannabis profitieren. Daher wäre es für die Regierungen nicht sinnvoll, Gesetze aufzunehmen, die den Cannabiskonsum verbieten. Linton glaubt zudem, dass medizinisches Cannabis immer beliebter werden wird, weil klinische Studien den Nutzen bei Angstzuständen, Schmerzbehandlungen und Anwendungen der Tiergesundheit belegen. In den nächsten Jahren wird sich auch der Freizeitmarkt ändern, da andere G20-Länder dem kanadischen Vorbild folgen, wenn sie die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen eines gut regulierten Marktes sehen, berichtete die boerse.ARD.de.
Canopy Growth übernimmt das deutsche Unternehmen Storz & Bickel
Im Dezember 2018 erwarb Canopy Growth den Tuttlinger Vaporizerhersteller Storz & Bickel GmbH & Co. KG für EUR 145 Mio. Der kanadische Marihuana-Züchter übernimmt damit den weltweit führenden Anbieter von Vaporisatoren (Verdampfer) für die Inhalation von Cannabinoiden (eine Substanz, enthalten in Hanfpflanzen). Storz & Bickel ist ein Pionier in seiner Branche und der weltweit einzige Hersteller zertifizierter Vaporisatoren. Das Unternehmen vertreibt Geräte in mehr als 50 Märkte weltweit.
Mit der Übernahme baut Canopy Growth seine europäische Präsenz aus. Das kanadische Unternehmen hat sich schon Ende 2016 durch den Kauf der Firma Spektrum Cannabis GmbH in den deutschen Markt eingekauft. Das deutsche Tochterunternehmen war das erste Unternehmen, das hierzulande eine Importgenehmigung für medizinisches Cannabis aus Kanada erhielt und es verfügt über die bisher einzige Herstellerlizenz in Deutschland und operiert unter entsprechend strengen Richtlinien.
Seit 2017 ist medizinisches Cannabis in Deutschland legal. Von dem Anstieg der Patientenzahl profitierten vor allem ausländische Cannabisunternehmen wie Canopy Growth, das momentan den deutschen Cannabismarkt dominiert. Es sind zwar deutsche Unternehmen in der Cannabisindustrie tätig, jedoch nicht in der Produktion und beim Anbau von Cannabis. Denn in Deutschland gibt es derzeit keine Rechtsgrundlage für die Produktion, weshalb der Fokus deutscher Unternehmen nicht auf dem Cannabis-Anbau liegt, sondern auf der Entwicklung neuer Technologien.
Alkohol-Gigant Constellation Brands investiert in Canopy Growth
Im Herbst 2018 hat der Hersteller von alkoholischen Getränken Constellation Brands USD 3,8 Mrd. in Canopy Growth investiert und damit seinen Anteil auf 38 % an dem kanadischen Marihuana-Produzenten mit einem Börsenwert von USD 21,6 Mrd. erhöht. Die beiden Unternehmen arbeiten nun an einer Entwicklung von hanfbasierten Getränken.
Constellation Brands, Inc. produziert und vertreibt alkoholische Getränke in Nordamerika, Europa, Australien und Neuseeland. Das Unternehmen verfügt über eine Markenvielfalt in den Kategorien Wein, Bier und Spirituosen. Dessen bekannteste Marke ist Corona. Constellation Brands führt seine Geschäfte über hundertprozentige Tochtergesellschaften sowie über eine Vielzahl von Joint Ventures mit verschiedenen anderen Unternehmen. Constellation Brands vertreibt seine Produkte in 100 Ländern und ist der weltweit größte Premium-Weinproduzent und der drittgrößte Biervertrieb der USA. Es erwirtschaftet über Mehr als 90% des Umsatzes wird in den USA und erwirtschaftet, berichtete Bloomberg.
Mini Futures
Die Canopy Growth Aktie im Überblick
Die Canopy Growth Aktie wird aktuell bei CAD 63,15 (15.02.2019) gehandelt. Das Jahreshoch lag bei CAD 73,75 (15.10.2018), das Jahrestief bei CAD 25,74 (09.04.2018). Bei Bloomberg setzten 10 Analysten die Aktie auf BUY, ein Analyst auf HOLD und ein Analyst auf SELL. Das zwölf-Monats-Kursziel wird aktuell auf CAD 70,96 gesetzt.
Da der weitere Kursverlauf der Aktie von einer Vielzahl konzernpolitischer, branchenspezifischer und ökonomischer Faktoren abhängig ist, sollten Anleger das Risiko bei ihren Investmententscheidungen berücksichtigen. Entwicklungen können jederzeit anders verlaufen, als Anleger es erwarten, wodurch Verluste entstehen können.
Anlageidee der Vontobel