Der große Gewinner des Dieselskandals: Palladium
Die Furcht vor einer Abkühlung der Weltkonjunktur brachte die Industriemetallpreise ins Rutschen. Mit einer Ausnahme: Palladium. Wobei wir gleich beim oft getätigten ‘Denkfehler’ eines Palladium-Investments sind. Chemisch zählt Palladium zu den Platin- und damit den Edelmetallen. Doch während etwa Gold vor allem als Schmuck beliebt ist, wird das silberweiß glänzende Palladium dort in der Regel höchstens als Legierungsbeimischung etwa für Weißgold genutzt. Verwendung findet dieses Edelmetall vor allem in der Industrie.
Und ausgerechnet dieses Edelmetall hat ein neues Allzeithoch erreicht, während Industriemetalle eine Phase der Schwäche hinter sich haben. Grund für die famose Entwicklung ist die Verwendung des Metalls. Denn Palladium wird als Katalysatormetall in der chemischen Industrie und insbesondere in Katalysatoren zur Abgasreinigung eingesetzt. Doch im Gegensatz zu Platin, dass vor allem in Katalysatoren, die Dieselmotoren nachgeschaltet sind, verwendet wird, findet sich Palladium in Katalysatoren für die Abgase aus Benzinmotoren. Immerhin stehen hierfür rund 84 Prozent der weltweiten Palladium-Nachfrage.
Der Dieselskandal brachte also einen Gewinner hervor. Denn da weniger Diesel- und mehr Benzinfahrzeuge geordert werden, werden auch mehr Katalysatoren mit Palladium benötigt. Hinzu kommen immer striktere Emissionsrichtlinien insbesondere im größten Automarkt der Erde, China. Zum Einhalten ist aus heutiger Sicht der Technologie mehr Edelmetall in den Katalysatoren nötig. Aktuell werden etwa fünf Gramm im Katalysator eines Mittelklassewagens verbaut.
Dass Platin aus Kostengründen (wieder) verstärkt auch in Benzinmotoren eingesetzt wird, ist zwar möglich, gilt aber unwahrscheinlich. Zumindest kurzfristig, da die Zulassung neuer Katalysatoren mit Platin statt Palladium lange dauern würde. Preisdruck von der Angebotsseite ist bei Palladium auch nicht unbedingt zu erwarten, da dieses eher als Beiprodukt von Kupfer-, Nickel- und Goldminen gewonnen wird (vor allem in Minen in Russland (Norilsk Nickel) und Südafrika (Anglo American)).
2018 war jedenfalls ein weiteres Jahr, in der eine Angebotslücke in ähnlicher Größe wie 2017 geklafft haben dürfte (rund 800.000 Unzen) - bei einem Gesamtmarkt von etwa sieben Millionen Unzen. Nun steuern wir auf das Angebots-Defizit-Jahr Nummer neun los...
Anleger können mit dem Palladium-ETC der BNP Paribas 1:1 an der Wertentwicklung teilhaben. Exchange Traded Commodities (ETCs) sind börsengelistete Wertpapiere - rechtlich sind es besicherte Schuldverschreibungen, die eine passive Investition in einer Vielzahl von Anlageklassen ermöglichen. ETCs von BNP Paribas zeichnen sich durch eine vollständige Besicherung nach deutschem Recht aus (durchschnittlich mit etwa 105% des ausstehenden ETC-Volumens) - und stellen alle Produktkosten in nur einer zusammengefassten Verwaltungsentgelt dar (0,99%).
INFO BNP Paribas Palladium ETC
ISIN: DE000PB8PAL7
Emittentin: BNP Paribas
Basiswert: Palladium
Produkt: ETC
Replizierend: synthetisch
Bezugsverhältnis: 10:1
Währung Basiswert: Euro
Währung Produkt: US-Dollar
FX-Absicherung: nein
Nominale: 1 Stück
Laufzeit: endlos