Börse Wien: Neues Jahr - aber ein alter Liebling der Anleger
Auffallend ist aber auch, dass die Stimmung in Summe einen Schwung nach oben erlebte. So waren im Dezember noch vor allem die Verkäufer am Werken, diesmal haben die Käufer das Zepter übernommen. Und wenn man sich die Entwicklung der Wiener Börse im Jänner ansieht, werden sich da einige Anleger über schöne Gewinne freuen.
Drei Titel, bei denen das über Sicht der letzten zwei Monate besonders auffällig war - Verbund (mit einer Verkaufs- zu Kaufquote von 62% im November, gefolgt von 86% im Dezember) und Raiffeisen Bank International (bis 92% Verkäufe) und voestalpine (ebenfalls bis zu über 90% an Verkaufsquote) -, schafften es diesmal jeweils in den ‘Kauf-Überhang’, am stärksten bei der voestalpine ausgeprägt (siehe Tabelle). Was wiederum zeigt, dass das Timing in der Wikifolio-Gemeinde, wenn’s ums echte Geld geht, ein gutes ist: immerhin verlor der Wiener Aktienmarkt (Basis Leitindex ATX) im Dezember 10,7 Prozent und legte im Jänner 8,7 zu.
Spitzenreiter an sich ist diesmal beim Kaufüberhang aber Fabasoft - und damit kein regelmäßiger Gast auf der Top-10-Umsatzliste bei Wikifolio.
Wie Analysten die Chancen der österreichischen Aktien einschätzen, das finden Sie hier. Dazu die ATXPrime-Werte im Dividenden-Ranking (hier) und im KGV-Vergleich (hier).
Wikifolianer kommentieren.
‘Goldesel-Investing’ zu ams: „ams kann die Gewinne ausbauen, es gibt eine neue Kooperation mit einem chinesischen Anbieter. Die Aktie hat theoretisch sehr viel Reboundpotential. Ich habe hier jetzt wie schon geschrieben im Bereich 16 Euro ein mentalen Stop. Wenn dieses Tief nicht hält werde ich die Reißleine ziehen.”
‘Zinsfuß’ zu ams: „ams hat sehr unter der Apple-Warnung gelitten. Ich denke aber, ams ist zunehmend auch im Android-Markt gut vertreten und ist nicht so sehr auf Apple angewiesen. Deshalb kaufe ich nach. Komischerweise hat sich die Dialog Semiconductor-Aktie relativ gut gehalten. Dabei ist Dialog vom Verkaufsverbot der älteren Modelle meines Erachtens besonders betroffen.”
‘Core-Satellite-Wachstum’ zu S&T: „Neukauf der österreichischen S&T. Einer der renommiertesten Anbieter von IT-Lösungen und Embedded- bzw. Industrie 4.0- und IoT-Technologie. Ein toller Zukunftsmarkt, gutes Wachstum, die Aktie ist jedoch etwas unter die Räder gekommen. Vom Vorstand wurde ein Aktienrückkaufprogramm angekündigt, Analystenkommentar vom 18.1.2019 „Kaufen” , Kursziel 28,50 Euro. Ich erhoffe mir eine mittelfristige Erholung des Kurses.”
‘Blauer Zwerg’ zu Lenzing:„Die Lenzing gehört zu den Unternehmen, die in nächster Zeit von den Auswirkungen des Klimawandels profitieren können, da die Nachfrage nach ihren Produkten zunimmt je schlechter die Baumwollernte ausfällt. Baumwolle braucht extrem viel Wasser. Kommt es in den Anbaugebieten durch Änderungen des Klimas zu Verschiebungen im Wasserhaushalt, fallen die Ernten und der Bedarf nach Fasern aus Holz steigt.”
‘Researchbüro’ zu Warimpex: „Die Warimpex-Aktie hat sich in den zurückliegenden Wochen deutlich verteuert. Unabhängig davon notiert die Aktie immer noch deutlich unter ihrem Net Asset Value von circa 2,40 Euro.”
‘Vienna Value Invest’ zu Immofinanz: „Immofinanz hat eine 500 Mio. Euro schwere festverzinsliche, unbesicherte Anleihe mit einem Kupon von 2,625% und vierjähriger Laufzeit zur Refinanzierung von bestehenden Verbindlichkeiten erfolgreich am Markt platziert!”
P..S. Unser Wikifolio ‘Top of Analysts Österreich’ finden Sie hier.
Name Käufe (%) Verkäufe (%)
S&T 44,2 55,8
voestalpine 93,2 6,8
Verbund 85,8 14,2
ams 45,3 54,7
FACC 26,4 73,6
AT&S 29,3 70,7
Erste Group 64,3 35,7
Fabasoft 97,3 2,7
Raiffeisen Bank Int. 70,1 29,9
OMV 73,8 26,2
Relevante Links: Kontron AG, voestalpine AG, VERBUND AG, ams-OSRAM AG, FACC AG, AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG, Erste Group Bank AG, Fabasoft AG, Raiffeisen Bank International AG, OMV AG, Lenzing AG, Warimpex Finanz- und Beteiligungs AG, IMMOFINANZ AG