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voestalpine - steigender Margendruck ante portas

In unserem neuen Company Report haben wir unsere Empfehlung von Akkumulieren auf Halten zurückgestuft und unser Kursziel auf EUR 31 gekürzt (zuvor EUR 36). Wir haben unsere Schätzungen an die neuen Finanzziele angepasst. voestalpine stufte ihre Finanzziele für das laufende Geschäftsjahr 2018/19 aufgrund höherer Kosten in der Anlage in Cartersville, USA sowie Rückstellungen für Kartellermittlungen in Deutschland und schwächerer Nachfrage zurück. Wir haben jedoch auch unsere Schätzungen für 2019/20 zurückgenommen da wir mit einer schwächeren Profitabilität in den Bereichen Metal Forming und Stahl rechnen. Die sich abkühlende Nachfrage aus dem Automobilsektor infolge des Handelskrieges zwischen China und den USA und der neuen WLTP Vorschriften drückte Volumina und Preise im Stahlsektor. Auch rohstoffseitig kam es infolge von Produktionskürzungen nach dem Dammbruch einer Eisenerzmine des Vale-Konzerns in Brasilien zu steigenden Eisenerzpreisen, die sich infolge der schwächelnden Nachfrage jedoch nicht in Form von höheren Stahlpreisen weitergeben lassen. Wir erwarten daher, dass die voestalpine in den kommenden Quartalen steigenden Druck auf die Margen spüren wird. Die Risiken eines weiteren stärkeren Nachfrageeinbruchs überwiegen falls die USA Zölle in Höhe von 25% auf importierte Autos oder Autoteile aus der EU erheben oder ein harter Brexit negative Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft (30% Umsatzanteil für voestalpine) haben sollte.

Ausblick. Der Kurs der voestalpine-Aktie halbierte sich über die letzten 12 Monate nahezu, dennoch sehen wir einen Einstieg derzeit als verfrüht an. Die Aktie handelt immer noch auf Basis unserer neuen Schätzungen mit Aufschlägen zur Peer Group. Die Risiken aus möglichen neuen US Zöllen, einem No-Deal Brexit und einer fortschreitenden Wirtschaftsabkühlung überwiegen derzeit. Kurstreibende Faktoren wären auf der anderen Seite ein Wiedererstarken der Autoverkäufe bzw. eine positiver Ausgang der Risikoszenarien.

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