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Palladium für Skeptiker

Palladium hat sich dem Trend fallender Preise im Edelmetallsektor in diesem Jahr weitgehend widersetzt und stieg Mitte Dezember auf ein Allzeithoch von 1268,68 US-Dollar je Feinunze. Die rekordhohe Nachfrage aus der Automobilindustrie - 80% der Gesamtnachfrage - dürfte auch in diesem Jahr für ein Angebotsdefizit sorgen.

Der Preisaufschlag zu Platin stieg auf mehr als 400 US-Dollar je Feinunze und war damit so hoch wie zuletzt Anfang 2000. Gleichzeitig sank der Preisabschlag von Palladium zu Gold erstmals seit November 2002 auf weniger als 50 US-Dollar je Feinunze. Wichtigster Grund für die absolute und relative Stärke von Palladium ist die angespannte Marktlage. Der weltweite Palladiummarkt dürfte 2018 das siebente Jahr in Folge ein Angebotsdefizit aufweisen. Die Schätzungen reichen auf bis zu mehr als 1 Million Unzen.

Dass der Palladiummarkt derzeit sehr angespannt ist, zeigt auch ein Blick auf die Terminkurve, die sich in Backwardation befindet. Heißt, Palladium mit kurzfristiger Lieferung ist teurer als Palladium mit späterer Fälligkeit. So kostet die Unze Palladium am Kassamarkt derzeit rund 1220 US-Dollar - 1213 zeigt der Terminmarkt für das 1. Quartal 2019 an, es folgen 1175, 1162 und 1138 im 4. Quartal. Die Analystenprognose für diesen Zeitraum liegt bei 1060 US-Dollar.

Die absolute aber auch relative Stärke hat natürlich auch seine Nachteile: Der größte russische Palladiumproduzent Norilsk Nickel erwartet bereits eine Verschiebung der Nachfrage aus der Automobilindustrie von Palladium zurück zu Platin, sollte sich die Preisdifferenz zwischen diesen beiden Edelmetallen weiter zugunsten von Palladium ausweiten. Anm.: Russland ist mit einem Anteil von knapp 40 Prozent am weltweiten Minenangebot neben Südafrika der wichtigste Palladiumproduzent.

So funktioniert’s. Faktor-Zertifikate sind eine Variante von Hebelpapieren mit denen an der Preis­entwick­lung verschiedener Basiswerte partizipiert werden kann. Im Gegensatz zu Knock-out-Zertifikaten besitzen Faktor-Zertifikate einen jederzeit konstanten Hebel sowie keine Knock-out-Schwelle, die beim Unter­schreiten im schlimmsten Fall zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen würde. Daneben hat im Gegensatz zu Options­scheinen die Volatilität keinen Einfluss auf die Preisbildung von Faktor-Zertifikaten.

Mit dem nominierten Zertifikat partizipieren Anleger mithilfe eines Hebels an der täglichen Entwicklung des Basiswerts Palladium. In diesem Fall wird täglich an der zweifachen Kursbewegungen mit konstantem Hebel partizipiert. Verliert somit der Rohstoff im Laufe des Tages um 2 Prozent, so legt das Faktor-Zertifikat um 4 Prozent zu. Das Ganze gibt es von Hebel 1 bis Hebel 5. Und für Palladium-Optimisten auch als Long-Variante, die mit steigenden Kursen rechnen (Hebel 1 - Hebel 5).

Info Faktor-Zertifikate bezogen auf Palladium Future Mar 2019

ISIN: DE000CE71G91

Emittent: Commerzbank

Basiswert: Palladium Future Mar 2019

Produkt: Faktor-Zertifikat

Typ: short

Faktor: 2

Bezugsverhältnis: 1:1

Ausgabetag: 16.02.2017

Laufzeit: endlos

Währung Basiswert: US-Dollar

Währung Produkt: Euro

FX-Schutz: nein

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