, boerse-express

Mit weniger Kapital-Einsatz zu mehr Rendite

Ende gut, alles gut? Zum Börsegang Anfang Juli enttäuschte Xiaomi noch. Der Ausgabekurs von 17 HK-Dollar wurde am ersten Handelstag unterboten. Dabei lag bereits dieser am unteren Ende dessen, was der chinesische Elektronik-Hersteller als Preisspanne erhofft hatte. Das wären 22 HK-Dollar gewesen. Umgerechnet lag der Erlös für den weltweit viertgrößten Smartphone-Produzent trotzdem bei 4,03 Mrd. Euro. Xiaomi wurde damit mit rund 47 Mrd. Euro bewertet. Ursprünglich hatte der Konzern auf knapp das Doppelte gehofft. Doch der Gang auf das Handelsparkett kam zu einem schwierigen Zeitpunkt. Der schwelende Handelskonflikt zwischen China und den USA belastet(e) die Aktienmärkte. Xiaomi ist aber nicht nur Handyhersteller, im Portfolio gibt es auch Haushaltsgeräte wie etwa Luftreiniger, Staubsaugerroboter oder Reiskocher, und man ist auch im Markt für Onlinewerbung aktiv - bietet Fitnesstracker, Lautsprecher, Projektoren, smarte Glühbirnen und ebenso smarte Toilettensitze.

Handys machen aber etwa drei Viertel des Konzernumsatzes aus, wobei die Zielrichtung hier klar ist: Mittels sehr aggressiver Preispolitik werden Marktanteile gewonnen, die lukrativen nachgelagerten Zusatzdienste sollen den Gewinn bringen. Dabei sind die Chinesen in vielen Ländern noch gar nicht aktiv. Diese Expansion soll nun mit den Mitteln aus dem Börsegang forciert werden.

Anleger, die von den positiven Zukunftsaussichten des chinesischen Techkonzerns überzeugt sind, könnten ein Investment mit reduziertem Kapitaleinsatz überlegen. Möglich machte das die Commerzbank als (wieder einmal) erster Emittent, der einen Börseneuling aus China in eine Optionsscheinstruktur verpackt. Aus der reichhaltigen Palette an Basispreisen wurde hier exemplarisch jener herausgegriffen, der den bisherigen Tiefpunkt im Börseleben Xiaomis entspricht: 16,00 HK-Dollar.

So funktioniert’s. Mit einem Optionsschein erwirbt der Anleger das Recht, aber nicht die Pflicht, einen bestimmten Basiswert zu einem bestimmten Basispreis (Strike) während einer bestimmten Zeitspanne (American Style) oder zu einem bestimmten Zeitpunkt (European Style) zu kaufen (Call-Optionsschein) oder zu verkaufen (Put-Optionsschein). Optionsscheine haben gegenüber einem Direktinvestment den Vorteil, dass bereits mit vergleichbar kleinen Beträgen Gewinne erzielt werden können, und zwar aufgrund des Hebeleffektes. In unserem Beispiel zahlt man für die Option, Mitte 2019 1 Xiaomi-Aktie um 16 HK-Dollar zu kaufen. Und zahlt dafür aktuell rund 0,7 Euro, entsprechend etwa 6,3 HK-Dollar. Und somit etwa 20 Prozent mehr, als die Aktie derzeit an der Börse kostet (rund 19 HK-Dollar). Der Hebel des geringeren Kapitaleinsatzes per Optionsschein macht sich dann in der Renditeberechnung bemerkbar, sollten z.B. die Analysten von Macquarie recht behalten. Dort wird der faire Wert der Xiaomi-Aktie mit 30 HK-Dollar geführt. Heißt für Besitzer der Aktie ein theoretisches Kurspotenzial von knapp 50 Prozent. Mit dem Optionsschein wären es 120 Prozent. 

INFO Standard-Optionsscheine (Call) bezogen auf Xiaomi Corp

ISIN: DE000CA4L733

Basiswert: Xiaomi Corp

Produkt: Optionsschein Call

Bezugsverhältnis: 1:1

Basispreis: 16 HK-Dollar

Währung Basiswert: HK-Dollar

Emittent: Commerzbank

Ausgabetag: 10.07.2018

Bewertungstag: 21.06.2019

mehr zum Produkt