Geely: Daimler-Beteiligung als Sprungbrett
Daimler hat einen neuen Großaktionär. Dieser Umstand sorgte hierzulande für viel Aufregung. Am 24. Februar 2018 hatten die Schwaben bestätigt, dass sich der Unternehmer Li Shufu 9,69 Prozent am DAX-Konzern gesichert hatte. Daimler freut sich, mit Li Shufu einen weiteren langfristig orientierten Investor gewonnen zu haben, der von der Innovationsstärke, der Strategie und dem Zukunftspotential von Daimler überzeugt ist, teilte der Konzern trocken mit. Anleger fragten sich jedoch, welche Pläne Li Shufu, Chef des Autobauers Geely, verfolgt und welche Auswirkungen diese Beteiligung auf die Aussichten für Daimler haben würde. Es lohnt es sich aber auch einen Blick auf Geely selbst zu werfen.
Das Unternehmen produzierte zunächst Kühlschrankteile. 1986 ging es los. Über die Fertigung von Motorrädern kam Geely zu den Pkw. Die Eroberung der Automobilmärkte in den USA und der EU dürfte noch eine Weile dauern. In China ist Geely jedoch sehr erfolgreich. In den vergangenen Jahren wurde ein rasantes Wachstum hingelegt. 2017 wurden bereits 1.247.116 Fahrzeuge abgesetzt. Ein Anstieg um 63 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die starken Absätze sorgten dafür, dass die 2017er-Konzernumsätze um 73 Prozent auf 92,76 Mrd. Yuan (umgerechnet 11,9 Mrd. Euro) gesteigert werden konnten. Dies teilte der Konzern am 21. März 2018 mit. Der Nettogewinn wurde sogar auf 10,6 Mrd. Yuan mehr als verdoppelt. Für das laufende Geschäftsjahr hat sich das Geely-Management einen weiteren Anstieg bei den Absätzen auf 1.580.000 Autos vorgenommen. Dies würde einem Plus von knapp 27 Prozent entsprechen.
Eine besonders beeindruckende Leistung von Geely dürfte der mitverantwortete Turnaround beim schwedischen Automobilhersteller Volvo gewesen sein. 2010 wurde die schwächelnde Marke übernommen. Im vergangenen Jahr konnte das operative Ergebnis vor allem dank starker Absätze in China laut Unternehmensangaben vom 8. Februar um fast 28 Prozent verbessert werden. Genauso wie Geely als Konzern, will auch Volvo in Zukunft verstärkt auf das Thema Elektromobilität setzen. In diesem Fall kann die Geely-Beteiligung an Daimler helfen und die Tür zu Kooperationen und einem möglichen Technologietransfer öffnen.
Allerdings wäre es aus Sicht von Geely-Chef Li Shufu auch nicht schlimm, wenn eine solche Kooperation nicht zustande kommen sollte. In einem Bloomberg-Interview vom 9. März 2018 sagte er, dass die Zusammenarbeit keine Vorbedingung für das jüngste Investment gewesen sei. Auch andere hätten in Daimler investiert, ohne dabei gleich an Synergieeffekte oder eine Kooperation zu denken.
Sollten sich die Schwaben tatsächlich gegen eine enge Zusammenarbeit aussprechen, könnte dies die Geely-Beteiligung etwas weniger attraktiv erscheinen lassen. Zumal Daimler mit BAIC bereits einen starken Partner in China hat. Außerdem wachsen auch für Geely trotz der jüngsten Erfolge die Bäume nicht in den Himmel. Bereits 2015 sollten 2 Millionen Autos abgesetzt werden. Jetzt will man diese Marke 2020 knacken. Gleichzeitig hat Geely ein ähnliches Problem wie viele andere chinesische Konzerne. Auf dem heimischen Markt laufen die Geschäfte häufig rund, die Eroberung der Märkte in den USA oder in der EU gestaltet sich jedoch deutlich schwieriger. Ein Grund, warum das Unternehmenswachstum nicht so schnell wie erhofft vorankommen könnte.
Spekulative Anleger, die jedoch steigende Kurse der Geely-Aktie erwarten, könnten mit einem klassischen Optionsschein Call der Deutschen Bank (WKN DS1AGH, Laufzeit bis zum 19.12.2018) auf ein solches Szenario setzen. Der Hebel dieses Optionsscheins liegt derzeit bei 10,30. Wer aber als spekulativer Anleger eher short-orientiert ist, könnte mit einem klassischen Optionsschein Put der Deutschen Bank (WKN DS1AGV, aktueller Hebel 5,99; Laufzeit bis zum 19.12.2018) auf fallende Kurse der Geely-Aktie setzen.
Stand: 22.03.2018
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