Einer umfassenden Forschungsstudie nach werden jedes Jahr bis zu 200 Mrd. US-Dollar an illegalen Gewinnen aus Internetkriminalität gewaschen
Internetkriminelle verwenden virtuelle Währungen, Videospielwährungen und digitale Bezahlsysteme wie PayPal, um illegale Umsätze in sauberes Geld umzuwandeln
CUPERTINO (USA), 19. März 2018 (GLOBE NEWSWIRE) -- Bromium®, Inc., der Pionier und Marktführer im Bereich der Isolierung von Anwendungen mithilfe von auf Virtualisierung basierender Sicherheit, gab heute die Ergebnisse einer unabhängigen wissenschaftlichen Studie zur Makroökonomie der Internetkriminalität bekannt. Die Studie enthält auch Erkenntnisse darüber, wie Internetkriminelle die Gewinne aus ihren kriminellen Machenschaften waschen und sich dann auszahlen. Die Erkenntnisse sind Teil einer größeren neunmonatigen Studie mit dem Titel Into the Web of Profit (Ins Netz des Profits), die von Bromium gesponsert wurde. Alle Erkenntnisse werden im April auf der RSA-Konferenz von Dr. Mike McGuire, Senior Lecturer in Kriminologie an der Surrey University in England, vorgestellt.
Dem Bericht zufolge machen die Erlöse aus Internetkriminalität schätzungsweise ungefähr 8-10 Prozent der gesamten illegalen Gewinne aus, die weltweit gewaschen werden und belaufen sich auf etwa 80-200 Mrd. US-Dollar jährlich1. Zu den weiteren Schlüsselerkenntnissen gehören:
- Virtuelle Währungen sind inzwischen das Hauptwerkzeug, das Internetkriminelle zur Geldwäsche verwenden.
- Internetkriminelle wenden sich von Bitcoin ab und hin zu weniger bekannten virtuellen Währungen wie Monero, die eine größere Anonymität ermöglichen.
- In-Game-Käufe und -Währungen sorgen für einen Anstieg von spielebezogener Geldwäsche; China und Südkorea werden zu Hotspots für Geldwäsche mithilfe von Spielwährungen.
- Eine verdeckte Datenerhebung hat ergeben, dass PayPal und andere digitale Bezahlsysteme von Internetkriminellen verwendet werden, um Geld zu waschen.
- Die Geldwäsche über digitale Bezahlsysteme beinhaltet häufig die Verwendung von Mikro-Geldwäscheverfahren, bei denen mehrere kleine Bezahlvorgänge ausgeführt werden, um die Geldwäschegrenzen nicht zu überschreiten.
"Wir haben in diese Forschungsstudie investiert, um ein sinnvolles Gespräch darüber anzuregen, wie die wirtschaftlichen Systeme unterminiert und mangelhafte Sicherheitspraktiken verbessert werden können, die die Internetkriminalität auf der ganzen Welt möglich machen. Offen gesagt ist es viel zu einfach für sie", kommentierte Gregory Webb, CEO von Bromium. "Heute fällt es Hackern leicht, Computer zu infizieren, Datendiebstahl zu betreiben und Unternehmen sowie Privatpersonen zu erpressen oder gestohlenes geistiges Eigentum zu verkaufen, da die Schutzmechanismen von Unternehmen ungeeignet sind. Es ist genauso einfach für sie, dieses Geld zu waschen und es in Bargeld umzuwandeln - das vermehrte Aufkommen von ungeregelten, virtuellen Währungen macht dies noch einfacher. Wir müssen das Problem auf andere Art und Weise angehen. Die Strafverfolgung, die Cybersicherheitsbranche und sowohl der öffentliche wie auch der Privatsektor müssen wachsam bei der Bekämpfung von Internetkriminalität sein. Dabei ist der Schutz von Anwendungen, die auf sensible Daten zugreifen, ein absolutes Muss. Wir brauchen beim Thema Cybersicherheit eine gänzlich neue Herangehensweise. Sonst werden diese Zahlen mit der Zeit immer weiter zunehmen."
Virtuelle Währungen könnten die Zukunft der Geldwäsche sein - aber nur, wenn sie anonym sind
Viele Internetkriminelle verwenden virtuelle Währungen, um Immobilienkäufe zu tätigen. So werden illegale Erlöse in legitimes Bargeld und Vermögenswerte umgewandelt. Websites wie zum Beispiel Bitcoin Real Estate bieten das komplette Programm von Penthouse-Suiten über stattliche Herrenhäuser bis hin zu Privatinseln mit einer Größe von 65 Hektar an - und das alles mit der Möglichkeit, die Bezahlvorgänge mit Bitcoins abzuwickeln. Anders als bei Barkäufen, die reguliert und überprüft werden, unterliegen Anwesen, die mit Kryptowährungen bezahlt werden, keiner so genauen Prüfung, da Kryptowährungen nicht von Zentralbanken oder Regierungen überprüft werden.
Die Studie zeigt, dass fast 25 Prozent der gesamten Immobilienverkäufe in den nächsten Jahren voraussichtlich in Kryptowährungen abgewickelt werden. Dies ist für Finanzanalysten Grund zur Sorge, da sie Bedenken haben, dass die Möglichkeit schnellerer, verdeckter Transaktionen, von denen viele kriminellen Ursprungs sind, die weltweiten Immobilienmärkte beeinträchtigen könnten.
Der Bericht hebt jedoch hervor, dass Bitcoin inzwischen von Strafverfolgungsbehörden überwacht wird, so dass sich viele Internetkriminelle nach Alternativen umsehen. Informationen zu Bitcoin-Transaktionen können im Zuge von Web-Transaktionen ans Licht kommen - typischerweise durch Webtracker oder Cookies. Das bedeutet, dass Transaktionen bei bis zu 60 Prozent der Bitcoin-Zahlungen mit individuellen Personen in Verbindung gebracht werden können.
Der Forscher und Autor des Berichts, Dr. Mike McGuire, der als Senior Lecturer in Kriminologie an der Surrey University tätig ist, bemerkte: "Es ist nicht überraschend, dass Internetkriminelle virtuelle Währungen zur Geldwäsche einsetzen. Die Attraktivität ist offensichtlich. Die Währung ist digital, also ist dies ein leicht umsetzbarer Weg, Umsätze aus Internetkriminalität zu erhalten und zu überweisen. Dabei ist auch die Anonymität ein Schlüsselelement. Plattformen wie Monero sind so gestaltet, dass sie wirklich anonym sind, und sogenannte Tumbler-Dienste wie CoinJoin, die Kryptowährungen mischen, können die Ursprünge einer Transaktion verschleiern. Betroffene Unternehmen und Institutionen müssen mehr dafür tun, Ihre Kunden zu schützen."
Geldwäsche mithilfe von In-Game-Währungen und -Waren ist auf dem Vormarsch
Der Bericht zeigt darüber hinaus auf, dass Internetkriminelle einen "erheblichen Zeitaufwand" betreiben, um gestohlene Einnahmen in Videospielwährungen oder In-Game-Waren wie Gold umzuwandeln, die dann in Bitcoin oder andere elektronische Formate umgewandelt werden. Spiel wie Minecraft, FIFA, World of Warcraft, Final Fantasy, Star Wars Online und GTA 5 gehören zu den beliebtesten Vertretern ihrer Art, denn sie erlauben verdeckte Interaktionen mit anderen Spielern, die den Handel mit Währungen und Waren zulassen.
Dr. McGuire fügte hinzu: "Spielwährungen und Gegenstände, die leicht umgewandelt und über Grenzen bewegt werden können, stellen eine attraktive Perspektive für Internetkriminelle dar. Dieser Trend scheint insbesondere in Ländern wie Südkorea oder China vorzuherrschen - die südkoreanische Polizei hat gerade eine Gang verhaftet, die 38 Mio. US-Dollar, die in koreanischen Spielen gewaschen wurden, wieder zurück nach China überweisen wollten. Ratschläge dazu, wie man so etwas tut, sind online frei zugänglich und bieten Anleitungen dazu, wie Internetkriminelle Erlöse mithilfe von sowohl In-Game-Währungen als auch -Waren waschen können.
Digitale Bezahlsysteme werden verwendet, um die Geldkanäle zu verschleiern
Verdeckte Datensammlungen in Onlineforen und Interviews mit Experten und Internetkriminellen deuten darauf hin, dass schätzungsweise ungefähr 10 Prozent der Internetkriminellen PayPal verwenden, um Geld zu waschen. Weitere 35 Prozent verwenden andere digitale Bezahlsysteme wie zum Beispiel Skrill, Dwoll oder Zoom und mobile Bezahlsystem wie M-Pesa.
Methoden wie zum Beispiel die "Mikro-Geldwäsche", bei der Tausende kleiner elektronischer Bezahlungen über Plattformen wie PayPal vorgenommen werden, finden immer häufiger Verwendung und sind schwieriger festzustellen. Eine weitere übliche Vorgehensweise ist die Verwendung von Online-Transaktionen - über Websites wie eBay - um die Geldwäsche zu ermöglichen.
Zusammenfassend sagte Dr. McGuire: "Die immer häufigere Verwendung von digitalen Bezahlsystemen durch Internetkriminelle erzeugt schwerwiegende Probleme für das weltweite Finanzsystem. Umsätze, die zuvor über bewährte und gut etablierte Banksysteme flossen und verfolgt werden konnten, befinden sich jetzt außerhalb der diesbezüglichen Rechtsprechung. Digitale Bezahlsystem sind am effizientesten, wenn sie mit anderen digitalen Ressourcen verknüpft werden, wie zum Beispiel virtuellen Währungen und Onlinebanken. Dies versteckt die Geldkanäle und verwirrt sowohl die Strafverfolgungsorgane als auch die finanziellen Regulierungsbehörden."
Weitere Erkenntnisse werden während der RSA-Konferenz in San Francisco veröffentlicht. Dr. McGuire wird alle Erkenntnisse der Studie in seinem Vortrag am 20. April von 9.00-9.45 Uhr auf dem Sicherheits-Mashup-Kanal - Code MASH-F01 - vorstellen.
Methodik
Into the Web of Profit ist eine neunmonatige wissenschaftliche Studie von Dr. Mike McGuire, Senior Lecturer in Kriminologie an der Surrey University. Sie basiert auf Interviews aus erster Hand mit verurteilten Internetkriminellen, Daten von internationalen Strafverfolgungsbehörden und Finanzinstituten sowie verdeckten Ermittlungen im Dark Web.
Über Bromium, Inc.
Bromium schützt Ihre Marke, Daten und Menschen mithilfe von auf Virtualisierung basierender Sicherheit. Wir wandeln die größte Verantwortung eines Unternehmens - Endpunkte - in seine beste Verteidigung. Durch die Kombination unserer patentierten hardwaregestützten Containerisierung zur Bereitstellung von Anwendungsisolierung und -steuerung mit einem verteilten Sensornetzwerk, um Schutz über alle großen Bedrohungsvektoren und Angriffstypen zu bieten, halten wir Schadsoftware auf, bevor sie überhaupt Schaden anrichten kann. Anders als herkömmliche Sicherheitstechnologien isoliert Bromium Bedrohungen automatisch und passt sich mithilfe von Verhaltensanalysen neuen Bedrohungen an. Darüber hinaus werden Informationen zu Bedrohungen sofort veröffentlicht, um die Auswirkungen von Schadsoftware zu beseitigen. Bromium bietet Sicherheit auf Verteidigungsniveau an und kann eine schnell wachsende Anzahl von Fortune 500-Unternehmen und Regierungsbehörden zu seinen Kunden zählen.
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Über Dr. Mike McGuire
Dr. Michael McGuire übernahm im September 2012 den Lehrstuhl des Senior Lecturer in Kriminologie. Zuvor studierte er Philosophie und Wissenschaftliche Methodik an der London School of Economics, wo er einen Bachelor of Science mit Auszeichnung in Wirtschaftswissenschaften erwarb. Er promovierte am Kings College London. Seitdem hat er internationales Ansehen für seine Forschungen mit Bezug auf Technologie und das Justizsystem erworben und hat zahlreiche Arbeiten in diesen Bereichen veröffentlicht. Kontakt: m.mcguire@surrey.ac.uk
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FedBromium@aboutsage.com
+1 925.246.3433
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1 Angaben der UNO zufolge werden jedes Jahr zwischen 800 Mrd. und 2 Bio. US-Dollar gewaschen. https://www.unodc.org/unodc/en/money-laundering/globalization.html
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Source: Bromium via Globenewswire