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Europas Bau-Boom in einen Sack gefüllt

Die Baubranche in Europa floriert wie seit der globalen Finanzkrise nicht mehr, berichtet die APA und verweist dabei auf das Ergebnis der 84. Euroconstruct-Konferenz. Im Schnitt der 19 europäischen Staaten werden die Umsätze der Branche heuer um 3,5 Prozent wachsen, wird dort prognostiziert. Das wäre das höchste Plus seit 11 Jahren. Und erstmals seit der deutschen Wiedervereinigung sieht es danach aus, als ob es in allen 19 Staaten gleichzeitig aufwärts gehen wird - die entsprechende Aussendung finden Sie hier.

Womit wir dann im Zeitraum von 2014 bis 2017 ein europäisches Wachstum von 9,0 Prozent gesehen hätten - aber nicht das Ende der Fahnenstange. Bis 2020 erwartet Euroconstruct einen weiteren Anstieg der Umsätze um 6,0 Prozent. Was in einer mit hohen Fixkosten ausgestatteten Branche zu überdurchschnittlichem Ertrag führen sollte. In Zahlen liest sich das so: Das aktuelle europäische Branchen-KGV laut Bloomberg-Index wird von aktuell 25,3 bis 2020 auf 15,6 fallen - ein Gewinnwachstum von rund 40 Prozent.

Bleibt für Anleger, die von einer positiven Kursentwicklung der europäischen Baubranche ausgehen, auf welches Pferd es sich zu setzen lohnt. Eine Möglichkeit ist die Korblösung. Im Zertifikatebereich gibt es bei Vontobel dazu gerade ein Emissionsprodukt.

So funktioniert’s. Der neu lancierte Solactive European Construction Boom Performance-Index (wird als Performance-Index gerechnet) reflektiert jeweils 20 Unternehmen des Baustoffsektors mit Sitz in den EU-Ländern Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Österreich, Portugal und Spanien sowie außerdem in der Schweiz (derzeit gibt es keinen österreichischen Wert im Index - die aktuelle Zusammensetzung finden Sie hier - an sich würde Wienerberger, bis auf rare Ausnahmen beim Handelsvolumen (im Schnitt aber jedenfalls) die Kriterien erfüllen). Es handelt sich um einen Index der Solactive AG. In den Aktienpool wird aufgenommen, wer auch seinen größten Umsatzanteil in diesen Ländern erwirtschaftet. Wegen der Wichtigkeit des US-amerikanischen Marktes wurden die USA als weiteres geografisches Gebiet hinzugefügt. Die Aktien müssen sich Liquiditätskriterien stellen (mind 2 Mio. Euro tägliches Handelsvolumen über die vergangenen 12 Monate - dazu gibt es eine Mindestmarktkapitalisierung von einer Milliarde Euro). Sollten nicht genügend Titel aus dem Baustoffsektor diesen Vorgaben genügen, werden sie um Titel des Ingenieurbaus mit der jeweils höchsten Marktkapitalisierung aufgestockt (vorrangig Titel ohne Nettoverschuldung).

Wenige dominieren. Die Indexkonstruktion an sich ist stark marktkapitalisierungsabhängig. Heißt in diesem Fall, dass wenige Werte den Index und damit die Entwicklung dominieren, auch wenn das Einzeltitelgewicht auf 20 Prozent beschränkt ist. Trotzdem stehen aktuell Saint-Gobain, LafargeHolcim und Vinci für 46,3 Prozent des Portfolios. Dazu kommen kleinere Spezialisten wie Buzzi Unicem, Geberit oder Tarkett. Aber auch Zardoya Otis - der weltgrößte Aufzughersteller.

Performance-Index heißt übrigens, dass die ausgeschütteten Dividenden der Indexmitglieder dem Index wieder gutgeschrieben werden. Das ist ein aktueller Kursvorteil von rund drei Prozent (Dividendenrendite) der Branche gegenüber einer Kursindex-Konstruktion.

Produkttyp: Indexzertifikat

Basiswert: Solactive European Construction Boom-Index.

Währung: Euro

Ausgabekurs: 100,5 Euro

Erster Bewertungstag: 08.12.2017

FX-gesichert: nein

Laufzeit: open end

Managementgebühr: 1,5%

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