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Weiteres Aufwärtspotenzial für Buwog und Co

Am 24. September wird entschieden, wie Deutschlands Regierung in den nächsten vier Jahren aussieht. Der Ausgang der Wahl wird spannend. Zumindest verheißt das die jüngste Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid. Sowohl CDU als auch SPD verzeichnen Verluste, während FDP, Linke und AfD einen Zuwachs an Stimmen verzeichnen. Auch für Investoren ist die Zusammenstellung der Regierung im Hinblick auf ihre Portfolio-Positionen interessant.

„Im Vergleich zu 2013 könnte in diesem Jahr die FDP der große Gewinner der Bundestagswahl sein. Dies könnte zu einer Jamaikakoalition (CDU, FDP und Grüne) oder schwarz-gelben Koalition (CDU, FDP) führen, auch wenn eine Fortsetzung der großen Koalition (CDU, SPD) unter Führung von Angela Merkel am wahrscheinlichsten ist“, sagt Oliver Maslowski, Fondsmanager bei GAM. Und: „Sollte die FDP Einzug in die Regierung erhalten, könnte es zu einer Abschaffung der Mietpreisbremse kommen. Hiervon würden große Privatvermieter, also deutsche Wohnungsunternehmen wie Vonovia, LEG Immobilien oder Deutsche Wohnen profitieren.“

Doch was, wenn die Rechnung FDP nicht aufgeht? „Die Mieteinnahmen deutscher Wohnungsunternehmen liegen zum Teil unter dem Mietspiegel und indizieren somit weiteres Aufwärtspotenzial, selbst unter den Rahmenbedingungen einer großen Koalition. Die Übergewichtung des Immobiliensektors erscheint aus Risiko-Rendite-Perspektive sinnvoll“, sagt darauf Maslowski.

Aus österreichischer Sicht ist hier vor allem die Buwog interessant, nachdem conwert in Vonovia mehr oder minder aufgegangen ist. Unter den größeren Gesellschaften im deutschsprachigen Raum weist der österreichische Vertreter den höchsten Analysten-Konsens aus - siehe Tabelle. Unterdurchschnittlich ist auch die Bewertung beim Verhältnis Kurs zu Buchwert (wieder siehe Tabelle), gleiches gilt beim KGV, einzig bei der Dividendenrendite liegt die Buwog einen Hauch unter dem Durchschnitt - siehe jeweils Tabellen.

Buwog in Zahlen. Die Buwog verfügt derzeit über 49.597 Bestandseinheiten (davon knapp 55% in Deutschland - der Rest Österreich). Die Gesamtnutzfläche von 3,42 Mio. m2 liegt zu knapp 50 Prozent in Deutschland. Von den gesamten Nettokaltmieteinnahmen (205 Mio. Euro) stammen knapp 57 Prozent aus Deutschland. Und der Leerstand in diesen Gefilden liegt mit 3,2 Prozent bei knapp der Hälfte jener in Österreich. Auch ist die durchschnittliche Bruttomietrendite mit 5,8 zu 4,6 Prozent höher. Schlussendlich kommt unterm Strich ein Fair Value des Immobilienbestands von 3,94 Milliarden Euro heraus - der sich zu knapp 51% in Deutschland ansiedelt.

Aus dem Börse Express PDF vom 14. September. Dort mit allen Charts und Grafiken. Zum Abo geht es unter http://bit.ly/byCn49 - Abonnenten haben Zugriff auf das komplette PDF-Archiv.