OMV: Die Nachwehen des Türkei-Abschieds
Die OMV hat im ersten Halbjahr sowohl von höheren Preisen im Bereich Downstream - Raffinerien und Tankstellen - als auch von höheren Öl- und Gaspreisen im Bereich Upstream profitiert. Der Konzernumsatz stieg im 1. Halbjahr um 24 Prozent, im 2. Quartal allein waren es 12 Prozent. Operativ gab es eine Ergebnisverdoppelung - aber nur vor Sondereffekten. Vor Sondereffekten gab es auch einen Anstieg beim Gewinn je Aktie - mit vergrößerte sich das Minus im 2. Quartal deutlich - siehe Tabelle. Diese Sondereffekte waren auch deutlich höher, als Analysten bei ihren Prognosen berücksichtigt hatten - und hatten vor allem einen Grund: Petrol Ofisi. Durch den erfolgten Verkauf der türkischen Downstream-Einheit wurden aufgestaute FX-Verluste (durch den Verfall der türkischen Lira gegen den Euro) von 1,2 Milliarden Euro schlagend - und führten zu eben dem ausgewiesenen Ergebnis.
Diese Verluste nahm CEO Rainer Seele in Kauf, da sein großes Augenmerk aktuell auf dem Cashflow liegt. Durch den Verkauf der OMV (U.K.) und Petrol Ofisi flossen der OMV 1,69 Mrd. Euro zu, Ende Juni verfügte der Konzern damit über liquide Mittel von 4,2 Mrd. Euro - der Verschuldungsgrad (Gearing) ist von 29 auf 7 Prozent gesunken.
Die Erstreaktion an der Börse: mit der verfehlten Ergebniserwartung setzte sich die Aktie an die Spitze der Verlierer im ATX. Analysten gaben in ihren Erstreaktionen bisher nur Bestätigungen bisher Gesagten bekannt, womit deren Kursziele zwischen 30,0 und 54,0 Euro bleiben.
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