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Aktien im Rückblick: Banktitel legen weiter zu, Medienwerte unter Druck

In der vergangenen Handelswoche zählten Banktitel erneut zu den Favoriten der Anleger. Die im DAX vertretenen Aktien der Commerzbank und der Deutschen Bank profitierten von der Aussicht, dass die Europäische Zentralbank (irgendwann) ihre Geldpolitik verschärfen könnte. Dies würde zu steigenden Zinsen führen, von denen die Geldhäuser profitieren könnten.

Für den Gesamtmarkt sind steigende Zinsen allerdings eher negativ, weil sie Aktien im Vergleich zu Anleihen weniger attraktiv machen. Kein Wunder also, dass der DAX unter Druck stand …

Was war an der Börse los?


Der DAX (WKN:846900), dem in der Vorwoche Ängste vor einer strafferen Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) arg zugesetzt hatten, wurde am Montag durch positive Stimmungsdaten aus den USA, Asien und Europa sowie einen fallenden Euro-Kurs gestützt. Der deutsche Leitindex zog um 1,2 % auf 12.475 Punkte an.

Ein Bericht des Handelsblatts, laut dem die Fusion der Stahlsparte von thyssenkrupp (WKN:750000) mit der europäischen Tochter der indischen Tata Steel bereits im Sommer beschlossen werden könnte, verhalf der Aktie des Essener Konzerns zu einem Kursplus von 5 %. Banktitel setzen ihren Höhenflug, zu dem sie in der Vorwoche wegen der Aussicht auf steigende Zinsen angesetzt hatten, fort: Die Anteilscheine der Commerzbank (WKN:CBK100) verteuerten sich um 4,3 % und die Papiere der Deutschen Bank (WKN:514000) legten 3,7 % zu.

Am Dienstag mussten die europäischen Aktienmärkte wegen des Nationalfeiertags der USA ohne Impulse von den New Yorker Leitbörsen auskommen. Der DAX gab 0,3 % auf 12.437 Zähler ab. Besser lief es bei der Deutschen Bank: Der Börsenwert des einstmals vornehmen Bankhauses stieg um weitere 1,9 %.

Die im TecDAX (WKN:720327) gelistete Aktie des Finanzdienstleisters Wirecard (WKN:747206) machte mit einem Kurssprung von 7,1 % auf sich aufmerksam. Marktbeobachter begründeten den Anstieg mit einem positiven Analystenkommentar und allgemeinen Fusionsfantasien: In der Branche bestehe Interesse an der Übernahme des britischen Mitbewerbers Worldpay, hieß es.

Am Mittwoch waren Spannungen um Nordkorea ein wichtiges Gesprächsthema: Das international isolierte Land hatte eine Interkontinentalrakete getestet. Auch die für Freitag angekündigte Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts sorgte für ein eher defensives Verhalten der Marktteilnehmer.

Trotzdem konnte der DAX einen Teil seiner Vortagsverluste wettmachen und verbesserte sich um 0,1 Prozentpünktchen auf 12.454 Zähler. An die DAX-Spitze setzten sich die Dividendenpapiere des Sportartikelproduzenten adidas (WKN:A1EWWW), die von der Kaufempfehlung einer britischen Bank profitierten und sich um 5 % verteuerten.

Dass die Sorgen vor einer schärferen Gangart der EZB nicht aus der Welt sind, zeigte sich am Donnerstag am Rentenmarkt. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe kletterte erstmals seit Januar 2016 über die Marke von 0,5 %. Das wirkte sich negativ auf den Aktienmarkt aus: Der DAX gab im Handelsverlauf bis zu 1 % ab, konnte sich jedoch bis zum Handelsschluss etwas erholen und ging beim Stand von 12.381 Punkten mit einem Minus von 0,6 % in den Feierabend.

Gegen den Trend konnten die Anteilscheine der Banken wegen der Aussicht auf anziehende Zinsen zulegen. Die Aktie der Commerzbank verbuchte mit 3,3 % den größten Tagesgewinn im DAX und die Deutsche Bank legte 2,1 % zu.

Weniger Grund zur Freude hatten die Aktionäre von Medienunternehmen, deren Papiere unter einer negativen Analystenstudie litten, die von einer US-Investmentbank veröffentlicht worden war. Die Titel von ProSiebenSat.1 Media (WKN:PSM777) landeten mit einem Abschlag von 3,5 % am unteren Ende der Standardwerte-Tabelle. Die im MDAX (WKN:846741) notierte Aktie der RTL Group (WKN:861149) fiel um 1,7 %.

Am Freitag deutete sich ein versöhnlicher Wochenausklang an. Der DAX notierte um 16:00 Uhr nahezu unverändert.

Wie geht es weiter?


Am Montag (10.07.) gibt der Sentix-Konjunkturindex für Juli Hinweise auf die Stimmung der Investoren in der Euro-Zone. Die deutsche Handelsbilanz für den Monat Mai wird veröffentlicht.

Am Dienstag (11.07.) legt die Lufthansa (WKN:823212) ihre Verkehrszahlen für Juni vor. Die US-Statistiker veröffentlichen Daten zu den Lagerbeständen des Großhandels im Mai. PepsiCo legt Geschäftszahlen für das zweite Quartal vor.

Wir wünschen den Lesern des Motley Fool ein schönes Wochenende.


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Winfried Rauter besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von PepsiCo.



Quelle: www.fool.de