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Kapsch TraffiCom steigert den Gewinn je Aktie um 40,3 Prozent

Kapsch TrafficCom wuchs im Wirtschaftsjahr 2016/17 kräftig. Der Umsatz legte um 23% auf 648,5 Mio. Euro zu, die Mitarbeiterzahl um mehr als 1.100 auf 4.823. Das EBIT lag mit 60,1 Mio. Euro nicht weit unter dem Rekordwert des Vorjahres (62,3 Mio.). Das Finanzergebnis verbesserte sich insbesondere aufgrund eines Rückgangs der Währungsverluste von -7,6 Mio. Euro auf EUR 0,4 Mio. Das Periodenergebnis legte zum Vergleichszeitraum des Vorjahres um 17,1% auf 42,7 Mio. Euro zu. Aufgrund der Akquisition des restlichen, nicht beherrschenden 48 %-Anteils an der tschechischen Kapsch Telematic Services stieg das den Anteilseignern der Gesellschaft zurechenbare Periodenergebnis deutlich auf 43,6 Mio. Euro (+40,3 %). Dies entspricht einem Ergebnis je Aktie in Höhe von EUR 3,35 (2015/16: EUR 2,39).

Angesichts der soliden Ertragslage und Bilanz sowie einem positiven Ausblick in die Zukunft wird der Hauptversammlung (6. September 2017) eine Dividende in Höhe von EUR 1,50 / Aktie vorgeschlagen.

Vertriebsseitig konnten Kapsch TrafficCom 2016/17 eine Reihe schöner Erfolge erzielen, zum Beispiel:

EMEA: Kapsch TrafficCom konnte die landesweiten Mautprojekte in Tschechen (drei Jahre Verlängerung) und Österreich (Errichtung und technischer Betrieb für bis zu 15 Jahre) mittel- bzw. langfristig sichern. Für das Mautprojekt in der südafrikanischen Provinz Gauteng erreichte das Unternehmen eine Verlängerung des kommerziellen Betriebs um ein Jahr. Der Vertrag sieht nun eine Laufzeit für den technischen und des kommerziellen Betrieb bis 2019 vor und kann um nochmals bis zu zwei Jahre verlängert werden.

Americas: In den USA war der Zuschlag für die Erneuerung des Mautsystems für alle Brücken und Tunnel der Port Authority of New York and New Jersey ein großer Erfolg. Dass etwas später auch noch den Auftrag zur Entwicklung, Installation und zum Betrieb einer behördenweiten Advanced Transportation Management Software (ATMS) erteilt wurde, ist umso erfreulicher. In Brasilien errichtete KTT rechtzeitig vor den olympischen Spiele ein Ampelpriorisierungs-System für die neu errichtete Straßenbahn.

APAC: Im australischen Queensland gelang es Kapsch TrafficCom, zwei weitere Projekte zu gewinnen und die Marktposition weiter zu festigten.

Einen wesentlichen Einfluss auf die Unternehmensgruppe und ihre Ergebnisse hatte die Erstkonsolidierung der KTT (Kapsch TrafficCom Transportation), die mit 1. April 2016 von Schneider Electric akquirierte globale Transportation-Sparte. Mit ihren rund 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lieferte sie im abgelaufenen Wirtschaftsjahr einen Umsatzbeitrag von EUR 112,8 Mio. bei einem leicht negativen EBIT von EUR -2,3 Mio. Darüber hinaus belasteten erhebliche Integrationskosten die Profitabilität der Gruppe. Der Integrationsprozess wurde mittlerweile erfolgreich abgeschlossen, wenngleich für das Wirtschaftsjahr 2017/18 einige Nachlaufeffekte nicht auszuschließen sind.

Der Rechtsaufwand stieg 2016/17 insbesondere aufgrund eines Disputs mit einem Mitbewerber in Bezug auf geistige Eigentumsrechte an bestimmten Technologien, die Kapsch TrafficCom mit Überzeugung als offenen Industriestandard ansieht, während der Mitbewerber Patentansprüche geltend macht. Die Auseinandersetzung wird in mehreren Verfahren parallel ausgetragen und hat im Wirtschaftsjahr 2016/17 Rechtskosten in Höhe von EUR 11,9 Mio. verursacht (2015/16: EUR 2,2 Mio.).

Ausblick.

Auch im Wirtschaftsjahr 2017/18 soll Kapsch TrafficCom weiter wachsen. Die Neugeschäfts-Pipeline im ETC-Segment erscheint vor allem in den USA sehr stark. Auch aus der Region APAC erwartet sich das Unternehmen mehr Dynamik. In Europa liegt ein Fokus auf landesweiten Mautsystemen zum Beispiel in

Polen (der bestehende Vertrag läuft 2018 aus) wurde der Ausschreibungsprozess gestartet.

Bulgarien gab es im letzten Geschäftsjahr zahlreiche Verzögerungen bei der Ausschreibung; für das laufende Wirtschaftsjahr erwartet das Management der Kapsch TrafficCom jedoch Fortschritte.

Tschechien (der bestehende Vertrag wurde bereits bis 2019 verlängert) ist mit dem Start des Ausschreibungsprozesses zur rechnen.


Im IMS-Segment ist die Integration der KTT weitestgehend abgeschlossen, sodass nun noch mehr Fokus auf den Vertrieb gelegt werden kann. Die neue Matrix-Organisation soll die Zusammenarbeit sowohl zwischen Regionen und Solution Centern als auch mit den Kunden deutlich verbessern. Das Projekt CHARM (umfassende Modernisierung und Konsolidierung des Verkehrsmanagements auf den Autobahnen in England und den Niederlanden) gilt es erfolgreich voranzutreiben. Aufgrund seiner Größe und Komplexität verlangt dieses Projekt von Kapsch TrafficCom größte Aufmerksamkeit.

Trotz eines Umsatzanstiegs ist in Hinblick auf den Gewinn (EBIT) für das Wirtschaftsjahr 2017/18 von einem stabilen operativen Ergebnis auszugehen. Preiseffekte infolge der Verlängerung bzw. Erneuerung der Mautprojekte in Tschechien und Österreich werden wirksam und Kostenbelastungen aus dem US-Geschäft (z. B. für den anhängigen Rechtsstreit) werden weiterhin anfallen. Im IMS-Segment arbeitet das Unternehmen 2017/18 daran, ein positives EBIT zu erwirtschaften. Die Rückzahlung der 4,25 %-Unternehmensanleihe im November 2017 wird sowohl das Finanzergebnis als auch die Eigenkapitalquote der Kapsch TrafficCom positiv beeinflussen.

Relevante Links: Kapsch TrafficCom AG