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Öl: Die Produktionsbremse beginnt zu wirken

Die jüngste Entscheidung der OPEC, ihre Kürzungen bei der Ölförderung zeitlich auszuweiten wurde vom Markt als Enttäuschung aufgenommen - der Preis fiel seither. Ob gerechtfertigt, kommentiert David Donora, Leiter des Rohstoffbereiches bei Columbia Threadneedle Investments, wie folgt: „Die OPEC-Mitglieder und andere Förderländer haben unter Federführung Russlands die bereits bestehenden Produktionskürzungen um neun Monate verlängert. Dass an dem Treffen auch Förderländer teilgenommen haben, die nicht der OPEC angehören, soll Einheit und Entschlossenheit unter den Produzenten symbolisieren. Dass der Zeitraum der Kürzungen durch die Verlängerung nun bis nach der russischen Präsidentschaftswahl im März nächsten Jahres andauert, verdeutlicht Putins Interesse, die Preise im Vorfeld der Wahl zu unterstützen. Die Entscheidung war von den Märkten bereits im Vorfeld weitestgehend eingepreist worden, was den Kursrückgang von fast 5 Prozent erklärt. Die Rohölbestände sind bereits in den vergangenen Wochen allmählich gesunken. Diese Entwicklung sollte nun Fahrt aufnehmen, weil in den Raffinerien weltweit die Turnaround-Saison beginnt. Die Ankündigung der OPEC stützt unsere Annahme, dass die Ölpreise weiter steigen werden und dass die Preiskurve am Terminmarkt invers werden dürfte, weil der Sommer bevorsteht. Wir gehen davon aus, dass Öl der Sorte Brent in der zweiten Jahreshälfte, wenn die Märkte wieder ausgeglichen sind, höher gehandelt wird als heute.“

Zu den Marktdaten: Baker Hughes meldete am Freitag das 19. Wochenplus bei der Zahl der (aktiven) Öl-Bohrlöcher in den USA. Gleichzeitig meldete die USA das 13. Wochenplus bei der geförderten Ölmenge innerhalb der letzten 14 Wochen - aber auch den 7ten Wochenrückgang bei der Lagermenge.

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