Strabag: Oben nicht berauschend, unten dafür top
2016 war für die Strabag ein Jahre des Rekord, wenn es um den #Auftragsbestand geht. Und 2016 wird für die Aktionäre des Baukonzerns ein Rekord, was die Höhe der Dividende betrifft. 0,95 Euro nach im Vorjahr 0,65 je Aktie werden ausgeschüttet. An Auftragsstand weist der Konzern 14,8 Mrd. Euro (plus 13%) auf - rund 14 Monatsumsätze, wenn man das Jahr 2016 heranzieht. Mehr zu den Zahlen finden Sie hier Vorab das Fazit von CEO Thomas Birtel: „2016 war insgesamt ein sehr erfreuliches Jahr für uns.“
Bleibt als Frage, wie es Strabag geschafft hat, die Analystenerwartungen bis zum EBITDA leicht zu verfehlen, um darunter ‘aufzudrehen’ und die Vorgaben schlussendlich sogar klar zu übertreffen: Die geringeren Abschreibungen (auf immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen) resultieren vor allem aus dem Verkauf der Geräte des Großwasserbaus (im Vorjahr gab es hier noch Sonderabschreibungen von 21,7 Mio. Euro. Auch die Firmenwertabschreibungen sind gesunken - von 24,75 auf 4,88 Mio. Euro.
Zwischen EBIT und Überschuss halfen niedrigere Zinskosten aber vor allem eine normalisierte Ertragsteuerquote von rund 33,0 Prozent, während in Vorjahr noch 42,4% zu löhnen waren (etwa durch Steuernachzahlungen aus Betriebsprüfungen in Deutschland).
Und das bereits versteuerte Ergebnis bekam einen Push durch den Auskauf der Minderheitsanteile bei Ed. Züblin AG. An die Minderheitsgesellschafter mussten zuletzt in Summe rund 22 Millionen Euro ‘weggerechnet’ werden. Zusätzlich half der Aufkauf der restlichen Anteile an Raiffeisen evolution - heute Strabag Real Estate GmbH.
Erreicht hat Strabag übrigens auch sein Margenziel von mehr als 3,0 Prozent vom EBIT, was es ab jetzt regelmäßig geben soll - etwa 2017. Im Vorjahr waren es sogar 3,4 (nach 2,6) Prozent - an die man sich als Regelfall noch nicht gewöhnen muss: „Das Margenniveau lässt sich wegen des 2016 ungeplant niedrigen Umsatzes bei gleichzeitig aperiodischen, positiven Einflüssen beim Ergebnis nicht ohne Weiteres für das Folgejahr fortschreiben“, gibt CEO Birtel zu bedenken.
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