, boerse-express

ATX-Höhenflug hält an: SBO widersetzt sich dem Seadrill-Schrecken, AT&S den Hon-Hai-Freuden

Etwas Unterstützung kam von steigenden Ölpreisen. Die Kurse für Brent und WTI zogen zur Wochenmitte weiter an, nachdem das private American Petroleum Institute (API) am Dienstagabend gemeldet hatte, dass die amerikanischen Ölreserven in der vergangenen Woche um 1,83 Millionen Barrel gefallen sind. Unter den Einzelwerten im ATX markierte die OMV mit einem Kursaufschlag von 3,37 Prozent einen der Spitzenplätze. SBO gewann 2,01 Prozent. Dabei gibt es aus der Branche 'Schreckensnachrichten': Denn nach der Warnung vor einem Totalverlust fliehen die Aktionäre weiter aus dem einst weltgrößten Ölbohr-Dienstleister Seadrill (13 Mrd. euro Schulden). Die Titel brachen in Oslo um weitere 22 Prozent auf ein Rekordtief ein, nachdem sie bereits am Vortag um 37,8 Prozent abgestürzt waren.

An sich verhinderte die Unsicherheit vor dem startenden Treffen zwischen dem US-Präsidenten Donald Trump und dem chinesischen Staatschef Xi Jinping stärkere Kursgewinne an den Börsen. Der jüngste Raketentest Nordkoreas in der Nacht auf Mittwoch hat das Konfliktpotenzial für die Zusammenkunft weiter verschärft, da ein gemeinsames Vorgehen gegen Nordkorea ein wichtiger Gesprächspunkt bei dem Treffen sein wird. Das zweite große Thema, dass bei der Zusammenkunft besprochen werden soll, ist die Handelspolitik. Auch hier gibt es gegensätzliche Ziele: Trump will nach China verlorene Jobs zurückholen und denkt an Zölle oder Handelsbarrieren, während Xi Jinping den freien Welthandel für die Exportnation nutzen will, ohne aber seinen eigenen Markt weiter zu öffnen. Dazu kommen die heute Abend (FED) und am morgigen Tag (EZB) anstehenden Notenbankenprotokolle - auch deshalb übte man sich eher in Zurückhaltung. Immerhin behauptete im Kampf um die französische Präsidentschaft der parteiunabhängige Emmanuel Macron am Dienstagabend auch nach der zweiten Fernsehdebatte seine Favoritenrolle. Für Bewegung sorgten zwischendurch bärenstarken Zahlen des US-Arbeitsmarktdienstleisters ADP. Danach sind im März außerhalb der Landwirtschaft 263.000 neue Stellen geschaffen worden - erwartet wurden 187.000.

Der heimische Aktienmarkt zeigte sich trotz allem klar im Plus und setzt seinen jüngsten Aufwärtsschub damit fort: an fünf der vergangenen sechs Börsensitzungen konnte der ATX ein Plus verbuchen - und ein neues Jahreshoch.

Unter den weiteren Schwergewichten baute Immofinanz ein Plus von 2,08 Prozent und dahinter gewann Wienerberger 1,47 Prozent. Erste Group und Raiffeisen Bank International verloren jeweils leicht.

s Immo legte um 2,06 Prozent zu. Das Immobilienunternehmen hat 2016 das bisher beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt - mit einem fast verdreifachten Jahresüberschuss von 204,3 Mio. Euro und einem Gewinn je Aktie von 2,98 Euro - siehe related stories.

Rosenbauer verteuerte sich ungeachtet einer etwas negativeren Analysteneinschätzung um 1,89 Prozent auf 54,0 Euro. Die RCB senkte das Kursziel von 58,50 auf 58,00 Euro. Das Halten bleibt.

Verbund schwächte sich um 0,73 Prozent ab. Das Energieunternehmen geht für heuer von weiteren Rückgängen der Strom-Großhandelspreise aus und sieht erst 2018 die Talsohle erreicht. Darauf verwies Generaldirektor Wolfgang Anzengruber in der Hauptversammlung - siehe related stories.

CA Immo gab 0,68 Prozent auf 20,345 Euro ab. Baader-Helvea hat Kaufempfehlung und das Kursziel mit 22,00 Euro bestätigt.

Polytec legt morgen Jahreszahlen - siehe related stories - und legte 0,8 Prozent zu.

Positive News gab's heute für Apple-Zulieferer. auch wenn diese eigentlich von Freitag Abend stammen, heute aber erst nach zwei Feiertagen in Taiwan zu einer Kursreaktion führte: Auftragsfertiger Hon-Hai, bei dem mehr als 50 Prozent des Umsatzes auf den Kunden Apple entfällt) hat deutlich bessere Zahlen für 2016 präsentiert als erwartet - und legte knapp acht Prozent zu. Ein bisserl davon färbte auch nach Europa ab: Die deutsche Dialog Semiconductor lag teilweise bis zu drei Prozent im Plus - bei AT&S war es ähnlich, landete schlussendlich aber sogar leicht im Minus - ams legte in der Schweiz mehr als vier Prozent zu.