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Fortschreitender Renditeanstieg stützt das positive Sentiment für Finanztitel, das Lenzing bereits eingepreist hat

Thomas Unger zu Vienna Insurance Group

Das Q4-Ergebnis der VIG lag innerhalb unserer Erwartungen. Die verrechneten Konzernprämien gingen im 4. Quartal um 1% zurück, lagen mit +0,3% auf Ganzjahressicht aber marginal im Plus. In Summe erreichten die Konzernprämien EUR 9,05 Mrd. Nach wie vor beeinflusst die restriktive Zeichnungspolitik bei Einmalerlägen (-19%) das Gesamtprämienaufkommen. Ohne Einmalerläge verzeichnete die VIG ein beachtliches Plus von 4,4% bei den Prämien. Die VIG konnte ihr Jahresziel beim Vorsteuergewinn (bis zu EUR 400 Mio.) mit einem Wert von EUR 407 Mio. komfortabel übertreffen. Der Jahresüberschuss erreichte EUR 288 Mio. Für 2016 wird der HV eine Dividende von EUR 0,80/Aktie vorgeschlagen.

Ausblick. In seinem mittelfristigen Ausblick bis 2019 rechnet das Management mit einem Prämienanstieg auf EUR 9,5 Mrd., einem Vorsteuerergebnis zwischen EUR 450-470 Mio. und einer Combined Ratio von 95% (97,3% im Jahr 2016). Insgesamt brachte das präsentierte Ergebnis keine grossen Überraschungen, die Zahlen lagen im Rahmen unserer Schätzungen sowie der Markterwartungen. Die Einmalerläge ausgeklammert, hat die Wachstumsdynamik bei den Prämien seit einigen Quartalen wieder zugenommen. Der mittelfristige Ausblick liegt auch im Rahmen unserer aktuellen Schätzungen. Wir denken, dass ein fortschreitender Renditeanstieg das positive Sentiment für Finanztitel weiter unterstützen sollte. Kursziel und Empfehlung sind derzeit in Überarbeitung.

Vladimira Urbenkova zu Lenzing

Lenzing präsentierte in dieser Woche Zahlen für das GJ 2016, welche den optimistischen Markterwartungen entsprochen haben. Der Umsatz konnten um 8,0% auf EUR 2.134,1 Mio. gesteigert werden. Das operative Ergebnis konnte im Jahresvergleich fast verdoppelt werden (auf EUR 296,3 Mio.) und das Nettoergebnis stieg um 77,2% (auf EUR 225,0 Mio.). Das Ergebnis im GJ 2016 wurde vor allem von dem starken Anstieg der Preise für Viskose beflügelt. Ausserdem berichtete das Management von einem attraktiveren Produktmix (Spezialfasern haben bereits 42,0% der 2016 Gesamtumsätze ausgemacht, nach 40,5% im Vorjahr.) Die Firma hat bestätigt, dass Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung eine Anhebung der Dividende auf EUR 3,0 je Aktie vorschlagen plus Zahlung einer Sonderdividende von EUR 1,2 je Aktie.

Ausblick. Das Management zeigt sich auch für das GJ 2017 optimistisch und unter der Annahme eines unverändert positiven Umfeldes auf den Fasermärkten und bei den Wechselkursen sollte die Lenzing Gruppe im GJ 2017 eine deutliche Verbesserung gegenüber 2016 erzielen. In den ersten Wochen 2017 konnte Lenzing eine starke Nachfrage feststellen. Der Marktpreisindex für Viskosefasern lag deutlich über dem Niveau des Vergleichszeitraumes des Vorjahres. Neue Produkte, wie beispielsweise eine neue Tencel-Faser aus recycliertem Baumwollabfall (und daher mit einem sehr vorteilhaften ökologischen Fussabdruck) bleiben im Fokus des Unternehmens. Die ersten Kleidungstücke mit Lenzings Refibra Fasern wurden von Zara (Inditex Tochter) bereits auf den Markt gebracht. Für die nächsten Jahre rechnet das Unternehmen mit einer Fortsetzung des Investitionsprogrammes in zusätzliche Kapazitäten für Spezialfasern in Europa und den USA und in die Zellstoff-Produktionserhöhung in Höhe von fast EUR 475 Mio. Nach den starken Kursgewinnen der letzten Wochen und Monate ist das Kurspotential leider etwas limitiert geworden. Wir glauben dass der starke Ausblick (inklusive Dividendenvorschlag) schon mehr oder weniger eingepreist ist.

Christoph Schultes zu Buwog

Die BUWOG legte solide 9-Monats-Zahlen. Der Recurring FFO von EUR 85,4 Mio. toppte mit einem Plus von 14% leicht unsere Erwartungen. Der EPRA NAV stieg im Quartalsabstand um EUR 1,40 auf EUR 22,86 dank Aufwertungsgewinnen von über EUR 100 Mio. im 3. Quartal (EUR 277 Mio. in den ersten 9 Monaten). Diese Aufwertungen betrafen fast ausschliesslich das Deutschlandportfolio. Das FFO-Ziel von EUR 108 Mio. wurde bestätigt.

Ausblick. Wir bleiben wie in unserer jüngsten Analyse dargelegt, bei unserer positiven Einschätzung der Aktie (Akkumulieren, Kursziel EUR 26.50). Dank ihres starken Entwicklungsgeschäfts (aktuell rund 10.500 Wohnungen mit einem Investitionsvolumen von rund EUR 3,1Mrd.) wird die BUWOG auch in einem steigenden Zinsumfeld noch Zuwächse beim FFO erzielen und damit steigende Dividenden liefern.

Vladimira Urbankova zu Mayr-Melnhof

Mayr-Melnhof berichtete in dieser Woche Zahlen für das GJ 2016, und diese waren diesmal im Einklang mit unseren sowie Markterwartungen. Unterstützt von der Erstkonsolidierung der letzten Akquisition in Frankreich, konnten die Umsätze um 4,2% auf EUR 2.272,7 Mio. gesteigert werden. Obwohl die Margen von MM Karton infolge eines signifikanten Anstieges der Altpapierpreise unter Druck gekommen sind, konnte mit EUR 213,7 Mio. der operative Gewinn um 6,9% gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Der Jahresüberschuss in der Höhe von EUR 153,4 Mio. wies gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 8,0% auf.

Ausblick. Bezüglich des Ausblicks zeigte sich das Management (traditionell) sehr vorsichtig. Aufgrund der kurzfristigen Visibilität ist laut Management eine detailliertere Vorausschau auf 2017 aktuell nicht möglich. Die Nachfrage nach Kartonverpackungen bleibt derzeit noch etwas verhaltend und wachsende Kapazitäten deuten eine Fortsetzung des Drucks auf Margen und Mengen an. Das 2016 erreichte Rekordergebnis stellt eine Herausforderung für 2017 dar. Nichtdestotrotz, gestützt von den laufenden Massnahmen zur Steigerung der Produktivität, Produktoptimierungen, sowie der bereits begonnenen Weitergabe der erhöhten Altpapierpreise, sollte das Unternehmen unserer Meinung nach weiter auf Wachstumkurs bleiben. Dank der soliden Bilanz (mit verfügbaren Mitteln von EUR 253,7 Mio. am Ende des GJ 2016) sind alle Wachstumsmöglichkeiten offen, inklusive neuer Akquisitionen. Eine Dividendenerhöhung auf EUR 3,0 je Aktie für das GJ 2016 wird der Hauptversammlung (am 26. April 2017) vorgeschlagen. Unsere aktuelle Empfehlung für diesen defensiven Titel lautet Akkumulieren mit einem Kursziel von EUR 124.

Christoph Schultes zu FACC

Die FACC gab heute vorläufige Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2016/17 bekannt. Die Umsätze konnten um 20,9% auf EUR 710,2 Mio angehoben werden und lagen damit auch leicht über unseren Erwartungen (EUR 704,5 Mio.). Das EBIT stieg um 36% gegenüber den angepassten Zahlen des Vorjahres auf EUR 25,3 Mio. (unsere Schätzung lag bei EUR 23,9 Mio.). Die Nettoverschuldung verzeichnete zwar gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Anstieg, konnte aber im Vergleich zum Q3 um EUR 40 Mio. auf EUR 197 Mio. reduziert werden.

Ausblick. Die vorläufigen Zahlen lagen leicht über unseren Schätzungen. Für das Geschäftsjahr 2017/18 erwarten wir einen weiteren Anstieg der Umsätze auf EUR 749,7 Mio. Das operative Ergebnis sollte ebenfalls erneut angehoben werden können, unseren Berechnungen zufolge auf EUR 34,1 Mio. Unsere aktuelle Empfehlung lautet Kaufen, das Kursziel liegt bei EUR 8.