EVN: die Zinsersparnis überrascht
Sinkende Kredit-Wertberichtigungen und ein Sonderertrag von 138,7 Mio. Euro aus dem Verkauf der Visa-Beteiligung schlagen sich bei der Erste Group in einem deutlichen Gewinnanstieg gegenüber dem Vorjahr nieder (siehe Tabelle), die Erwartungen der Analysten wurden aber unterboten. Jedenfalls geht sich aus, die in Aussicht gestellte Dividendenverdoppelung auch wirklich anzugehen.
Sonst sieht man das beinahe altgewohnte Bild: der Zinsüberschuss als wichtigster Ergebnislieferant ist wegen des Zinstiefs und dem Abbau fauler Kredite (Ende 2016 waren noch 4,9% aller Kredite notleidend, Ende 2015 waren es noch 7,1 Prozent) um 1,6% gefallen, der Provisionsüberschuss sank um 4,2%, das Handels- und Fair Value-Ergebnis (der kleinste Bereich) stieg um 29,6 Prozent. Summa summarum fiel der Betriebsertrag um 1,2 Prozent. Da der Verwaltungsaufwand (höhere IT-Kosten) gleichzeitig um 4,1% stieg, gab das Betriebsergebnis um 8,3% nach. Wirkliche Besserung ist da auch heuer nicht in Sicht. Denn vor allem wegen hoher Investitionen ins digitale Banking erwartet das Management rund um CEO Andreas Treichl für dieses Jahr einen leichten Rückgang beim Betriebsgewinn.
Dass wir im Vorjahr unter dem Strich dann ein Plus sehen, liegt eben am Visa-Anteilsverkauf und an den um mehr als 70% gesunkenen Wertberichtigungen des durchschnittlichen Bruttokreditbestands.
Weiteres Ertragsziel für heuer: „...strebt die Erste Group eine um immaterielle Vermögenswerte bereinigte Eigenkapitalverzinsung (ROTE) von über 10% an“.
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