OMV-CEO Seele weiß, was seine Anleger hören möchten
Dividenden. Mit diesem Stichwort hat OMV-CEO Rainer Seele den Nerv der Anleger getroffen - die Aktie liegt nach der Zahlenveröffentlichung auch noch zu Mittag im Spitzenfeld des ATX. 1,2 Euro je Aktie möchte Seele als Erfolgsbeteiligung an seine Anteilseigner ausschütten. 20 Prozent mehr als im Vorjahr, auch wenn der Konzern unterm Strich die Rückkehr in die Gewinnzone knapp verfehlte (siehe Tabelle). Doch das notwendige Cash hat Seele durch diverse Verkäufe von Assets in den Kassen. 1,7 Mrd. Euro an Erlösen stammen aus Verkäufen (rund 600 Mio. Euro brachte der Verkauf von 49% an der Gas Connect Austria, zuletzt wurde der Verkauf der 100-prozentigen UK-Tochter an Siccar Point Energy um bis zu eine Milliarde Dollar vereinbart), der Free-Cash-Flow des Jahres liegt bei 1,1 Milliarden.
Dass die Zahlen der OMV unterhalb des EBITDA im Vergleich zu den Analysten-Prognosen abfallen (siehe Tabelle), liegt vor allem an wieder einmal einmaligen Wertminderungen, die im letzten Quartal anfielen und nicht von allen Analysten bei ihren Schätzungen so berücksichtigt waren: Da gab es etwa die Wertminderung von OMV Petrol Ofisi um 148 Mio. Euro infolge der Umgliederung der Tochter auf „Zu Veräußerungszwecken gehaltenes Vermögen“. Dazu eine Wertminderungen des (türkischen) Kraftwerks Samsun um 101 Mio. Euro und des Gasspeichers Etzel um 73 Mio. Euro. Und im Bereich Upstream summierten sich diese ao Abschreibungen auf 120 Mio. Euro und resultieren aus dem Feld Mehar in Pakistan nach einer Reservenneubewertung, sowie aus dem cashflow-stärkenden Abschluss des Verkaufs von OMV (U.K.) (siehe oben). Aufgebessert wurde das Ergebnis dann noch durch eine positive Steuererstattung von in Summe 17 Mio. Euro.
Übrigens: Für 2017 geht die OMV von einem durchschnittlichen Brent-Ölpreis von 55 US-Dollar je Barrel aus, erwartet wird ein positiver freier Cashflow nach Dividendenzahlung, das Kostensenkungsziel wird auf 250 Mio. Euro erhöht - die Öl- und Gasproduktion soll heuer 320.000 Barrel pro Tag erreichen (311.000 im Vorjahr), die Raffineriemargen dürften aufgrund der Erholung der Rohölpreise und des anhaltenden Überangebots tendenziell sinken. Mehr hier.
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