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US-Börsen - Dow unter 20.000 Punkten aber mit Monatsplus
Die US-Börsen beenden ihren letzten Tag im Jänner mit Verlusten. Schwache Konjunkturdaten, Sorgen über Donald Trumps Abschottungspolitik und eine Zurückhaltung der Anleger vor Zinsentscheidung der amerikanischen Notenbank Fed haben die Monatsbilanz verdorben.
Hatte man noch am vergangenen Mittwoch das Überschreiten der 20.000 Punkte-Marke gefeiert, geht der Dow Jones Industrial Index auf 19.864,09 Zählern in den Februar. Damit fiel er um 107,04 Punkte oder 0,54 Prozent. Auf Monatssicht ergibt sich allerdings ein Plus von 0,51 Prozent. Der S&P-500 Index verlor 2,03 Punkte oder 0,09 Prozent auf 2.278,87 Zähler.
Der Nasdaq Composite Index legte 1,07 Einheiten oder 0,02 Prozent auf 5.614,79 Zähler zu. Der Betreiber der US-Technologiebörse will seine in London ansässige Derivatebörse NLX am 28. April schließen.
Die heute veröffentlichten Konjunkturdaten fielen schwach aus: Der Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago fiel im Jänner überraschend. Auch die Stimmung der US-Konsumenten hat sich zu Jahresbeginn überraschend deutlich eingetrübt. Der private Konsum macht 70 Prozent der Wirtschaftsleistung in den USA aus.
Daher blickt auch die US-Notenbank (Fed), die morgen erstmals heuer über den Leitzins entscheidet, mit besonderem Interesse auf die Entwicklung. Anleger dürften die Fed-Entscheidung erst einmal abwarten, gehen aber nach der Zinserhöhung im Dezember zunächst von einem Stillhalten der Währungshüter aus.
Für zusätzliche Verunsicherung hatte der neue US-Präsident Donald Trump mit dem Einreisestopp für Menschen aus mehreren überwiegend muslimischen Ländern gesorgt. Inzwischen wurde bekannt, dass der Erlass nicht für Menschen mit doppelter Staatsbürgerschaft gilt. Die Einreiseverbote haben vor allem im Technologie- und Internetsektor große Sorgen ausgelöst. Die Branche beschäftigt Tausende von Ausländern. Deswegen hatten mehrere Top-Manager den Erlass kritisiert, darunter die Chefs von Apple, Google und Microsoft, Tim Cook, Sundar Pichai und Satya Nadella.
Apple wird nach Börsenschluss Daten zum ersten Quartal bekannt geben. Die Aktien des High-Tech-Riesen notierten bei minus 0,23 Prozent. Google-Mutter Alphabet fielen um 0,44 Prozent und auch Microsoft verloren 0,74 Prozent.
US-Präsident Donald Trump drängt nun auch die Pharmaindustrie zu einer verstärkten Produktion in den Vereinigten Staaten. Er will aber auch den FDA-Zulassungsprozess beschleunigen, hieß es nach einem Treffen mit dem US-Präsidenten und Vertretern der Pharma- und Gesundheitsbranche. Pfizer notierten mit 1,41 Prozent im Plus, obwohl der Pharmakonzern die Gewinnerwartungen verfehlt hatte. Der Branchenkollege Eli Lilly konnte indessen dank guter Verkaufszahlen seiner neuen Medikamente zulegen. Folglich gewannen die Papiere 3,17 Prozent. Regeneron Pharmaceuticals stiegen sogar um 4,29 Prozent.
Auch gingen die Aktien von ExxonMobil nach einem 40-prozentigen Gewinnrückgang im Schlussquartal 2016 um über ein Prozent zurück. Hauptgrund für den starken Rückgang der Einnahmen war eine Abschreibung im Wert von zwei Milliarden Dollar auf Gasanlagen in den Rocky Mountains.
Zudem schockierte der Sportartikelhersteller Under Armour mit schlechten Quartalsresultaten und dem Weggang von Finanzchef Chip Molloy. Die Anteilsscheine verloren über 25 Prozent und damit mehr als ein Viertel ihres Werts.
(Forts.) mad
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