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US-Börsen - Trump-Rede enttäuscht Anleger


Die Enttäuschung der Anleger über die Rede des designierten US-Präsidenten Donald Trump vom Vortag haben die US-Börsen am Donnerstag belastet. Der Dow Jones fiel um 63,28 Einheiten oder 0,32 Prozent auf 19.891,00 Zähler.

Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index verlor 4,88 Punkte (minus 0,21 Prozent) auf 2.270,44 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index gab 16,16 Einheiten oder 0,29 Prozent auf 5.547,49 Zähler ab.

Trump hatte zur Wochenmitte die erste Pressekonferenz seit seinem Wahlsieg im November abgehalten. Allerdings hat er die Märkte mit seinen Aussagen enttäuscht, da er keine Details zu seinen geplanten Wirtschaftsmaßnahmen wie Steuersenkungen oder Infrastrukturausgaben geliefert hatte, kommentierten Analysten.

Zuvor hatte noch die Aussicht auf eine wirtschaftsfreundliche Politik Trumps den US-Börsen eine Kursrally beschert hatte. Nun würden viele Marktteilnehmer konkretere Ankündigungen zum erhofften Wirtschaftsprogramm vermissen, hieß es. Dies schürte Unsicherheit, die auch den US-Dollar belastete.

Unternehmensseitig sorgte der Kurseinbruch bei Fiat Chrysler für Aufsehen. Die Aktien brachen um rund 18 Prozent ein, nachdem bekannt geworden war, dass das US-Umweltamt EPA nach Volkswagen auch bei dem italienisch-amerikanischen Autobauer einen Abgasbetrug vermutet. Fiat Chrysler steht im Verdacht, bei rund 104.000 Dieselwagen die Emissionswerte gefälscht und damit gegen das Luftreinhaltegesetz verstoßen zu haben. Das Unternehmen bestreitet die Manipulationsvorwürfe.

Massive Abschläge gab es auch bei Stahlwerten zu sehen. So rutschten AK Steel um mehr als zehn Prozent und US Steel um rund sechseinhalb Prozent ab. Zuvor hatten Analysten der Credit Suisse ihre Einstufung der beiden Titel auf "neutral" revidiert. Gesucht waren dagegen Merck & Co. mit plus 0,94 Prozent, nachdem Morgan Stanley ihre Empfehlung für die Titel auf "overweight" erhöht hatte.

Bergauf ging es auch für die Amazon (plus 1,83 Prozent). Der Online-Händler kündigte an, in den kommenden 18 Monaten 100.000 neue Jobs in den USA schaffen zu wollen.

Heute veröffentlichte Arbeitsmarktdaten sorgten nicht für nennenswerte Marktreaktionen. In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche um 10.000 auf 247.000 Anträge und damit weniger als erwartet gestiegen.

Wichtige Impulse werden in den kommenden Tagen von der angelaufenen Berichtssaison erwartet. Am morgigen Freitag stehen etwa Quartalszahlen der Bank of America, sowie von JP Morgan und Wells Fargo auf dem Programm.

(Forts.) bel

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