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Enttäuschendes IPO-Jahr
Ölpreisschwankungen, das Brexit-Votum und zuletzt die US-Wahl hielten Marktteilnehmer 2016 in Atem und führten zu Rückgängen auf dem weltweiten IPO-Markt. So sank die Zahl der Börsengänge gegenüber dem Vorjahr um 16 Prozent auf 1.055, das Emissionsvolumen ging deutlich stärker um ein Drittel auf 135 Milliarden US-Dollar zurück. Trotz der deutlichen Einbußen lag das Primärmarktjahr 2016 damit allerdings im historischen Durchschnitt. Das sind Ergebnisse des aktuellen weltweiten IPO-Barometers der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY für das Jahr 2016. „Nach dem guten IPO-Jahr 2015 verlief das Jahr 2016 eher enttäuschend – sowohl in Europa als auch in den USA“, resümiert Gerhard Schwartz, Partner und Leiter des Assurance-Bereichs bei EY Österreich. „In den Vereinigten Staaten verharrten etliche Kandidaten angesichts der Präsidentschaftswahl in Wartestellung. In Europa bremste der Markt nach dem Brexit-Votum abrupt ab. Obwohl sich die Bewertungen in der zweiten Jahreshälfte gut entwickelten, war das Marktumfeld weiter von Unsicherheit und Vorsicht geprägt. Etliche Unternehmen legten ihre Börsenpläne auf Eis oder entschieden sich für alternative Transaktionsformen – etwa einen Verkauf an strategische Investoren oder Finanzinvestoren wie Beteiligungsgesellschaften.“
Vor allem in den USA und Europa waren kräftige Rückgänge zu verzeichnen: In den USA sank die Zahl der Transaktionen um 36 Prozent auf 112 IPOs, während das Emissionsvolumen um 37 Prozent auf 21,3 Milliarden US-Dollar zurückging. Damit war 2016 in den USA das schlechteste IPO-Jahr seit dem Krisenjahr 2009. In Europa waren noch stärkere Einbußen zu verzeichnen: Die Zahl der IPOs ging um 36 Prozent auf 174 zurück, das von Börsenneulingen eingesammelte Kapital sank sogar um fast die Hälfte (49%) auf 31,7 Milliarden US-Dollar.
Nur leicht rückläufig war die Zahl der Börsengänge hingegen in China (minus sechs Prozent auf 331) – das dort erzielte Emissionsvolumen sank allerdings um 23 Prozent auf 46,2 Milliarden US-Dollar.
Zwar stieg die Zahl der IPOs im vierten Quartal 2016 gegenüber dem dritten Quartal um ein Viertel – an das starke Schlussquartal des Vorjahres reichte es aber nicht ganz heran. So lag die Zahl der Börsengänge zwischen Oktober und Dezember mit 334 um drei Prozent niedriger als im vierten Quartal des Vorjahres. Insgesamt sammelten Börsenneulinge 50,9 Milliarden US-Dollar ein – ein Viertel weniger als im Vorjahreszeitraum.
Das vierte Quartal 2016 brachte den ersten und einzigen IPO eines österreichischen Unternehmens – allerdings machte der Videospiel-Entwickler THQ Nordic mit Hauptsitz in Wien den Schritt aufs Parkett an der Stockholmer Börse Nasdaq First North. Auf dem Wiener Börsenplatz geht das Warten auf den ersten IPO seit 2014 hingegen weiter.
Die größte Transaktion des Jahres war der Börsengang der Postal Savings Bank of China, der 7,6 Milliarden US-Dollar einbrachte. Auf Platz zwei folgte die Erstnotiz der deutschen RWE-Abspaltung Innogy mit einem Emissionserlös von umgerechnet 5,2 Milliarden US-Dollar. Das Innogy-IPO war zudem der größte Börsengang Europas im vergangenen Jahr und der weltweit größte im vierten Quartal.
In Europa entwickelten sich alle großen Börsenplätze schwächer als im Vorjahr. Die meisten Transaktionen und das höchste Emissionsvolumen verzeichnete zwar wie schon 2015 London mit 55 IPOs im Wert von 7,2 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das allerdings einem Rückgang um elf Prozent bei der Zahl der Transaktionen bzw. um 52 Prozent beim Emissionsvolumen.
In Deutschland ging die Zahl der Börsengänge mit Brain, Senvion, Decheng, Va-Q-Tec, my Bucks, Shop Apotheke, Uniper und Innogy im Vergleich zum starken IPO-Jahr 2015 von 15 auf acht zurück, das Emissionsvolumen sank von 7,9 auf 5,8 Milliarden US-Dollar (bzw. von 7,1 auf 5,2 Milliarden Euro).
Asien war auch 2016 der Motor des weltweiten IPO-Geschehens: Hier fanden 61 Prozent aller Börsengänge statt – insgesamt 641 –, und mit 70,3 Milliarden US-Dollar entfielen 53 Prozent des weltweiten Emissionsvolumens auf die asiatischen Börsen.
Neben dem IPO-Schwergewicht China, das bei der Zahl der IPOs leichte und beim eingeworbenen Kapital deutlichere Einbußen verzeichnete, waren Japan (89 IPOs, 9,3 Milliarden US-Dollar Emissionsvolumen) und Südkorea (60 IPOs, 5,4 Milliarden US-Dollar) regionale Schwerpunkte des IPO-Geschehens. Im Vergleich zum Vorjahr entwickelte sich vor allem der indische Markt sehr stark: Die Zahl der Börsengänge in Indien stieg um 38 Prozent auf 83, die Erlöse legten sogar um 79 Prozent auf 3,8 Milliarden US-Dollar zu.
Nachdem in diesem Jahr der US-Markt auf den tiefsten Stand seit 2009 fiel, deutet sich für 2017 hier eine Wende zum Positiven an, so EY-Partner Gerhard Schwartz: „In den Vereinigten Staaten könnte eine Renaissance der Technologie-IPOs bevorstehen, was auch auf Europa ausstrahlen dürfte. Mehrere große Börsenkandidaten haben bereits ihre Börsenpläne publik gemacht, weitere dürften folgen.“
Mit einer Beruhigung des politischen und wirtschaftlichen Umfelds rechnet Schwartz allerdings vorerst nicht: „Auch das kommende Jahr dürfte turbulent werden – mit dem Brexit und dem Ausgang der US-Wahlen werden Veränderungen erwartet, die Auswirkungen auf die Märkte und Börsenkandidaten haben. Zudem stehen in Europa wichtige Wahlen an, und die europäische Schuldenkrise könnte wieder in den Vordergrund rücken. In den USA wird die neue US-Regierung ihre Arbeit aufnehmen und neue Akzente setzen, zudem stehen womöglich neue Zinsschritte an“, so Schwartz.
Vor allem in den USA und Europa waren kräftige Rückgänge zu verzeichnen: In den USA sank die Zahl der Transaktionen um 36 Prozent auf 112 IPOs, während das Emissionsvolumen um 37 Prozent auf 21,3 Milliarden US-Dollar zurückging. Damit war 2016 in den USA das schlechteste IPO-Jahr seit dem Krisenjahr 2009. In Europa waren noch stärkere Einbußen zu verzeichnen: Die Zahl der IPOs ging um 36 Prozent auf 174 zurück, das von Börsenneulingen eingesammelte Kapital sank sogar um fast die Hälfte (49%) auf 31,7 Milliarden US-Dollar.
Nur leicht rückläufig war die Zahl der Börsengänge hingegen in China (minus sechs Prozent auf 331) – das dort erzielte Emissionsvolumen sank allerdings um 23 Prozent auf 46,2 Milliarden US-Dollar.
Zwar stieg die Zahl der IPOs im vierten Quartal 2016 gegenüber dem dritten Quartal um ein Viertel – an das starke Schlussquartal des Vorjahres reichte es aber nicht ganz heran. So lag die Zahl der Börsengänge zwischen Oktober und Dezember mit 334 um drei Prozent niedriger als im vierten Quartal des Vorjahres. Insgesamt sammelten Börsenneulinge 50,9 Milliarden US-Dollar ein – ein Viertel weniger als im Vorjahreszeitraum.
Das vierte Quartal 2016 brachte den ersten und einzigen IPO eines österreichischen Unternehmens – allerdings machte der Videospiel-Entwickler THQ Nordic mit Hauptsitz in Wien den Schritt aufs Parkett an der Stockholmer Börse Nasdaq First North. Auf dem Wiener Börsenplatz geht das Warten auf den ersten IPO seit 2014 hingegen weiter.
Die größte Transaktion des Jahres war der Börsengang der Postal Savings Bank of China, der 7,6 Milliarden US-Dollar einbrachte. Auf Platz zwei folgte die Erstnotiz der deutschen RWE-Abspaltung Innogy mit einem Emissionserlös von umgerechnet 5,2 Milliarden US-Dollar. Das Innogy-IPO war zudem der größte Börsengang Europas im vergangenen Jahr und der weltweit größte im vierten Quartal.
In Europa entwickelten sich alle großen Börsenplätze schwächer als im Vorjahr. Die meisten Transaktionen und das höchste Emissionsvolumen verzeichnete zwar wie schon 2015 London mit 55 IPOs im Wert von 7,2 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das allerdings einem Rückgang um elf Prozent bei der Zahl der Transaktionen bzw. um 52 Prozent beim Emissionsvolumen.
In Deutschland ging die Zahl der Börsengänge mit Brain, Senvion, Decheng, Va-Q-Tec, my Bucks, Shop Apotheke, Uniper und Innogy im Vergleich zum starken IPO-Jahr 2015 von 15 auf acht zurück, das Emissionsvolumen sank von 7,9 auf 5,8 Milliarden US-Dollar (bzw. von 7,1 auf 5,2 Milliarden Euro).
Asien war auch 2016 der Motor des weltweiten IPO-Geschehens: Hier fanden 61 Prozent aller Börsengänge statt – insgesamt 641 –, und mit 70,3 Milliarden US-Dollar entfielen 53 Prozent des weltweiten Emissionsvolumens auf die asiatischen Börsen.
Neben dem IPO-Schwergewicht China, das bei der Zahl der IPOs leichte und beim eingeworbenen Kapital deutlichere Einbußen verzeichnete, waren Japan (89 IPOs, 9,3 Milliarden US-Dollar Emissionsvolumen) und Südkorea (60 IPOs, 5,4 Milliarden US-Dollar) regionale Schwerpunkte des IPO-Geschehens. Im Vergleich zum Vorjahr entwickelte sich vor allem der indische Markt sehr stark: Die Zahl der Börsengänge in Indien stieg um 38 Prozent auf 83, die Erlöse legten sogar um 79 Prozent auf 3,8 Milliarden US-Dollar zu.
Nachdem in diesem Jahr der US-Markt auf den tiefsten Stand seit 2009 fiel, deutet sich für 2017 hier eine Wende zum Positiven an, so EY-Partner Gerhard Schwartz: „In den Vereinigten Staaten könnte eine Renaissance der Technologie-IPOs bevorstehen, was auch auf Europa ausstrahlen dürfte. Mehrere große Börsenkandidaten haben bereits ihre Börsenpläne publik gemacht, weitere dürften folgen.“
Mit einer Beruhigung des politischen und wirtschaftlichen Umfelds rechnet Schwartz allerdings vorerst nicht: „Auch das kommende Jahr dürfte turbulent werden – mit dem Brexit und dem Ausgang der US-Wahlen werden Veränderungen erwartet, die Auswirkungen auf die Märkte und Börsenkandidaten haben. Zudem stehen in Europa wichtige Wahlen an, und die europäische Schuldenkrise könnte wieder in den Vordergrund rücken. In den USA wird die neue US-Regierung ihre Arbeit aufnehmen und neue Akzente setzen, zudem stehen womöglich neue Zinsschritte an“, so Schwartz.