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Kapsch TrafficCom, Rosenbauer und Semperit: Die positiven Überraschungen dominieren

Eine schwächere Nachfrage in Verbindung mit höheren Rohstoffeinstandspreisen (Kautschuk) plus höhere Abschreibungen durch das neue Investitionsprogramm, das auch zu Anlaufverlusten beim laufenden Kapazitätsausbau in Malaysia führt, negative Währungseffekte, gepaart mit einer Wertberichtigung von latenten Steuern sowie Steuernachzahlungen für Vorperioden plus einem beinahe gedrittelten Anteil am ‘Gewinn von Gemeinschaftsunternehmen und assoziierten Unternehmen’ (aus dem Handschuhproduktions-Joint Ventures in Thailand) führten bei Semperit im 3. Quartal zu einem deutlichen Ertragseinbruch. Einem - siehe Tabelle - in dieser Höhe aber auch mehr oder weniger erwartetem. Heißt in Summe dann aber auch, dass Semperit seine Guidance für das Gesamtjahr bestätigen kann: „Aufgrund der anhaltend schwierigen Situation im Sektor Medizin und der konjunkturbedingt nachlassenden Nachfrage im Sektor Industrie, besonders im Segment Sempertrans, werden die operativen Ergebnisse des Jahres 2016 der Semperit Gruppe deutlich unter den Ergebnissen des Jahres 2015 (angepasste Werte) zu liegen kommen. Das bedeutet für das EBITDA einen prognostizierten Rückgang von rund 10% und für das EBIT einen Rückgang von rund 20 Prozent. Mehr zu Semperit gibt’s hier.

Auch bei Rosenbauer hat sich die im Halbjahr bereits gesehene Tendenz nicht verändert: Asien sowie Naher und Mittlerer Osten leiden zumeist unter den niedrigen Ölpreisen, womit sich dort nicht die erhofften Aufträge einstellen, bzw. kommt es durch eine sich verschlechternde finanzielle Lage der Auftragsgeber bzw. politische Wirren zu verzögerten Auslieferungen. Gleichzeitig kommen ein paar Basiseffekte positiv hinzu: Den Zukauf G&S Brandschutztechnik gab es im Vorjahreszeitraum noch nicht, das gilt auch für die slowenischen Mi Star sowie die italienische Rosenbauer Rovereto. In Summe konnte Rosenbauer im 3. Quartal damit sogar leicht positiv überraschen - siehe Tabelle -, was schlussendlich dazu führt, dass die zum Halbjahr reduzierte Jahresguidance diesmal bestätigt wurde: es wird ein Ergebnis in der Dimension des Vorjahres erwartet. Mehr zu Rosenbauer gibt’s hier.

Unterm Strich leicht unterschätzt wurde auch die Entwicklung von Kapsch TrafficCom im 2. Quartal des schiefen Geschäftsjahres. Die Margenverschlechterung im Konzern erklärt sich durch den Wegfall eines Einmaleffekts im Vorjahr - aber vor allem mit den Integrationskosten des zugekauften Transport-Geschäfts von Schneider Electric. Auch die zugekauften US-Aktivitäten im Bereich der Parkraumbewirtschaftung tragen noch mehr Umsatz als Ertrag zum Ergebnis bei. Im Ausblick geht CEO Georg Kapsch davon aus, dass der Jahresumsatz um mehr als 100 Mio. Euro gesteigert wird. Im Mautgeschäft soll die EBIT-Marge deutlich mehr als 10 Prozent betragen. Die Marge im IMS-Geschäft (‘Intelligent Mobility Solutions’) wird von der Integration und dem geringeren EBIT-Beitrag der Kapsch TrafficCom Transportation (ehemals Schneider) sowie von dem negativen EBIT der Streetline (US-Parkraumbewirtschaftung) belastet. Mehr zur Kapsch TraffiCom gibt’s hier