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US-Börsen - Kursverluste nach Zinsentscheidung


Die US-Börsen haben am Mittwoch nach der Zinsentscheidung der Notenbank Fed im Minus geschlossen. Die Währungshüter tasteten den Leitzins vorerst nicht an, deuteten nach Ansicht von Analysten aber eine Zinserhöhung beim nächsten Termin im Dezember an.

Der Dow Jones verlor 0,43 Prozent auf 17.959,64 Einheiten. Der S&P-500 fiel um 0,65 Prozent auf 2.097,94 Zähler. Der Nasdaq Composite büßte 0,93 Prozent auf 5.105,57 Zähler ein.

Der Leitzins bleibt in den USA damit weiter in der Spanne von 0,25 Prozent bis 0,50 Prozent. Die Fed hatte ihr Zielband im Dezember 2015 erstmals seit 2006 wieder angehoben, nachdem es zuvor seit 2008 in der Spanne von 0 bis 0,25 Prozent gelegen war. Analysten hatten die Entscheidung so erwartet.

In der begleitenden Stellungnahme betonten die Notenbanker, dass sich die Argumente für eine baldige Zinserhöhung weiter verstärken hätten. "Wir erwarten weiterhin, dass die Fed den Leitzins im Dezember um 25 Basispunkte anheben wird", kommentierte Harm Bandholz, der US-Chefökonom der UniCredit, die Stellungnahme.

Bereits vor der Bekanntgabe der Entscheidung hatten die US-Börsen schwächer tendiert. Verantwortlich dafür waren Marktbeobachtern zufolge vor allem die zuletzt verbesserten Umfragewerte des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. An den Finanzmärkten bevorzugt man die demokratische Anwärterin Hillary Clinton gegenüber dem als unberechenbar geltenden Trump.

Auch Konjunkturdaten hatten dem Handel keine Unterstützung geliefert. Nach Zahlen des privaten Dienstleisters ADP hat die US-Wirtschaft im Oktober zwar 147.000 neue Jobs geschaffen. Analysten hatten im Schnitt jedoch mit 165.000 Stellen gerechnet. Die ADP-Daten gelten als wichtiger Indikator für den am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden offiziellen Arbeitsmarktbericht.

Bei den Einzelwerten gerieten die Aktien von US Steel nach vorgelegten Geschäftszahlen unter Druck und büßten 4,76 Prozent ein. Die Quartalsbilanz hatte die Erwartungen von Analysten untertroffen. Zudem hatte der Stahlkonzern seine Jahresprognose gekürzt.

Anteilsscheine von Time Warner gaben etwas weniger stark um 1,10 Prozent nach und profitierten damit nicht von einem angehobenen Ausblick. Allerdings hatten die Titel in den vergangenen Wochen in Zusammenhang mit der angekündigten Übernahme durch AT&T bereits deutlich zugelegt.

Schwächer tendierten außerdem Alibaba-Aktien (minus 2,61 Prozent). Der in New York notierte chinesische Online-Händler hat im abgelaufen Quartal trotz eines Umsatzzuwachses um 67 Prozent weniger Nettogewinn gemacht.

Unmittelbar nach Börsenschluss in New York legte Facebook Quartalszahlen vor. Der bereinigte Gewinn pro Aktie lag klar über den Erwartungen von Analysten. Im Vorfeld der Zahlenvorlage hatten die Papiere des Internetkonzerns um 1,80 Prozent tiefer geschlossen.

(Forts.) dkm

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