Bei Alphabet passen die Zahlen, bei Amazon nicht und...
Das vor der Übernahme durch Microsoft stehende Karriere-Netzwerk Linkedin wächst weiter kräftig. Im dritten Quartal legte der Umsatz verglichen mit dem Vorjahreswert um 23 Prozent auf 960 Mio. Dollar (879 Mio. Euro) zu, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Die weltweite Nutzerzahl kletterte um 18 Prozent auf 467 Millionen.
Unter dem Strich schaffte Linkedin einen Gewinn von gut neun Mio. Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analysten. Anleger reagierten dennoch verhalten. Die Linkedin-Aktie notierte nachbörslich nahezu unverändert.
Im Juni hatte der Software-Riese Microsoft angekündigt, Linkedin für etwa 26,2 Mrd. Dollar schlucken zu wollen. Die Übernahme soll bis Jahresende erfolgen. Bei dem deutlich größeren Konkurrenten des deutschen Anbieters Xing können sich Nutzer vernetzen, in beruflichen Profilen vorstellen und nach neuen Jobs Ausschau halten.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Region) hat Linkedin mehr als neun Millionen Mitglieder.
Amgen hebt nach gutem Quartal Gewinnprognose erneut an
Der weltweit größte Biotech-Konzern Amgen hat nach einem überraschend erfolgreich verlaufenen Quartal seine Gewinnprognose erneut angehoben. Der um Einmaleffekte bereinigte Gewinn je Aktie soll zwischen 11,40 und 11,55 US-Dollar (bisher: 11,10-11,40) betragen, wie das Unternehmen am Donnerstag nach Schluss des Börsenhandels in New York mitteilte.
Der Umsatz werde im laufenden Jahr zwischen 22,6 und 22,8 Milliarden US-Dollar (bisher: 22,5-22,8) liegen. Im zweiten Quartal hatte Amgen den Umsatz dank überraschend kräftiger Medikamentenverkäufe um 2 Prozent auf 5,8 Milliarden Dollar gesteigert. Der Gewinn legte unter dem Strich um 8 Prozent auf 2,0 Milliarden Dollar zu. Analysten hatten im Durchschnitt mit schlechteren Zahlen gerechnet.
Die Anleger scheinen von den ständigen Erfolgsmeldungen allerdings gelangweilt zu sein. Im nachbörslichen Handel gab der Amgen-Kurs um gut ein Prozent nach.
Google-Mutter Alphabet steigert Umsatz und Gewinn deutlich
Die Stärke von Google im Internet-Geschäft hat seinem Mutterkonzern Alphabet im vergangenen Quartal erneut deutliche Zuwächse bei Umsatz und Gewinn beschert. Die Erlöse stiegen im Jahresvergleich um ein Fünftel auf 22,45 Milliarden Dollar (20,55 Mrd. Euro). Der Gewinn sprang um gut 27 Prozent auf 5,06 Milliarden Dollar hoch, wie Alphabet nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte.
Die Aktie legte nachbörslich um rund 1,5 Prozent zu, weil die Zahlen über den Erwartungen der Börsianer lagen. Es bleibt dabei, dass Google mit dem Internet-Geschäft und dem Betriebssystem Android das Geld verdient, während der Rest von Alphabet bei niedrigen Umsätzen hohe Kosten verursacht.
Die Erlöse der anderen Bereiche außer Google legten im Jahresvergleich von 141 auf 197 Millionen Dollar zu. Sie verbuchten dabei einen operativen Verlust von 865 Millionen Dollar - das war immerhin eine Verbesserung im Vergleich zu den 980 Millionen Dollar des Vorjahres. Finanzchefin Ruth Porat kündigte wiederholt an, bei den Kosten in den anderen Geschäftsbereichen strenger zu werden. Zuletzt stoppte Google diese Woche den Ausbau des Geschäfts mit Glasfaser-Internetanschlüssen.
Amazon enttäuscht Anleger mit QuartalszahlenAmazon hat im dritten Quartal deutlich weniger Gewinn gemacht als erwartet. Der Überschuss kletterte zwar im Jahresvergleich von 79 auf 252 Millionen Dollar (230,66 Mio. Euro), wie der Online-Händler am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Analysten hatten jedoch mit erheblich mehr gerechnet. Die Aktie fiel nachbörslich zunächst um über sieben Prozent.
Beim Umsatz lag das Ergebnis hingegen im Rahmen der Erwartungen. Die Erlöse legten vor allem dank boomender Geschäfte mit Cloud-Diensten um 29 Prozent auf 32,7 Milliarden Dollar zu. Für das laufende vierte Quartal, das traditionell durch das Weihnachtsgeschäft angetrieben wird, stellte Amazon einen Umsatz zwischen 42,0 und 45,5 Milliarden Dollar in Aussicht.
(APA/dpa)