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Renditeanstieg wird zum Problem: Immofinanz und Co leiden - Erste und Raiffeisen geht's dank der Konkurrenz gut, AT&S ist diese egal

Zwei ganze Tage dauerte der Ausflug des ATX nun bereits über die Marke von 2500 Punkten - aber es war knapp. Die am Nachmittag veröffentlichten Zahlen zu den US-Auftragseingängen fielen etwas schwächer als erwartet aus - im September gaben diese gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent nach, während Analysten einen unveränderten Wert prognostiziert hatten.

Palfinger reagierte kaum auf die vorgelegten Geschäftszahlen, womit die Aktien zum Markt aber ein Outperformer war. Der Umsatz des Kranherstellers hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres um 10,9 Prozent auf einen neuen Rekordwert von 996,6 Mio. zugelegt. Der Nettogewinn stieg um 3,4 Prozent auf 49,7 Mio. Euro - siehe related stories. Erst nach Börsenschluss wird die Telekom Austria ihre Quartalszahlen präsentieren. Analysten rechnen für das dritte Quartal mit einem klaren Gewinnrückgang bei leicht steigendem Umsatz - siehe related stories. Die Aktie legte 1,16 Prozent zu. Tiefer ging's für voestalpine. Nach knapp zweieinhalb Jahren Bauzeit hat der Linzer Stahlkonzern ein Roheisen-Werk im texanischen Corpus Christi in Betrieb genommen.

Die OMV legte 1,22 Prozent auf 28,71 Euro zu. Goldman Sachs hat das Kursziel von 21,70 auf 22,50 Euro angehoben - bei der Empfehlung Verkaufen bleibt's.

Lenzing legte 0,59 Prozent auf 1202, Euro zu. Die Berenberg Bank hat das Kursziel von 118,0 auf 130,0 Euro angehoben. Die Kaufempfehlung bleibt.

Gut lief es heute für die Banken - Erste Group und Raiffeisen Bank International lachten von den vorderen Plätzen des ATX-Performancerankings herunter - getragen von guten Quartalszzahlen der Konkurrenz - etwa von Barclays - dank eines florierenden Geschäfts im Anleihehandel -, BBVA - ein starkes Handelsgeschäft - und last but not least hat selbst die Deutsche Bank im turbulenten dritten Quartal überraschend einen Gewinn von 278 Millionen Euro erzielt - Analysten hatten mit einem neuerlichen Verlust gerechnet.

Bei AT&S half die Konkurrenz nicht: Denn während der Chiphersteller STMicroelectronics im laufenden vierten Geschäftsquartal dank guter Geschäfte mit Smartphone-Chips und anziehender Bestellungen aus der Autoindustrie mit weiterem Umsatzwachstum rechnet und mehr als zehn Prozent zulegte, gab AT&S sogar nach.

Schneider wiederum kämpft mit schwachem Geschäften quer durch alle Branchen und Regionen sowie dem im Vergleich zu vielen asiatischen Währungen starken Euro. Auch ABB leidet nach wie vor unter der schwachen Nachfrage in einzelnen Märkten und rechnet weiter mit Gegenwind. Beide Papiere gingen deutlich tiefer - Andritz verlor ebenso.

Auch die Anleihenkurse verloren heute wieder - die deutsche Zehnjährige etwa bereits den fünften Handelstag in Folge, was für die Renditen nicht ohne Folge bleib. Diese erhöhte sich in dieser Zeit von 0,02 auf 0,174 Prozent. Auch wenn sich die Buwog heute - siehe related stories - das tiefe Zinsnniveau wieder ein Stück in die Zukunft sicherte, Immobilienaktien - und damit die größten Nutznießer der Phase sinkender Renditen - sind derzeit am Markt nicht en vogue: So liest sich dann auch die Performancetabelle des ATX: Ganz hinten SBO (nachdem von Cannacord ein Verkaufen mit Kursziel 35 Euro kam) mit minus 3,0 Prozent auf 65,0 Euro, dann folgen bereits Buwog, Immofinanz, conwert und CA Immo. Im ATXPrime sackte s Immo am stärksten ab.