Zahlen von Bayer, Lloyds, Santander, Hyundai, PSA Peugeot Citroen, Logitech, Telefonica Deutschland - mehrheitlich läuft's schlechter
Der vom Staat gestützte französische Autobauer PSA Peugeot Citroen muss beim Umsatz weiter Federn lassen. Weil der Autobauer in China deutlich weniger verkaufte und die europäischen Autokäufer auf neue Modelle der Marken des Konzerns warten, ging der Umsatz im dritten Quartal um 5,1 Prozent auf 11,4 Mrd. Euro zurück.
Zudem litt PSA unter negativen Wechselkurseffekten. Der Konzern bleibt aber bei seinem mittelfristigen Ziel, den Umsatz bis 2018 gegenüber dem Niveau von 2015 um 10 Prozent zu steigern, wie PSA Peugeot Citroen am Mittwoch in Paris mitteilte.
Konzernchef Carlos Tavares hatte in den vergangenen Jahren einen harten Sanierungskurs unter anderem mit Werkschließungen und einem Jobabbau gefahren. Um das vor zwei Jahren stark angeschlagene Unternehmen zu retten, hat unter anderem der französische Staat Geld zugeschossen und hielt zuletzt rund 14 Prozent der Anteile.
Gewinn der britischen Großbank Lloyds sackte ab
Der Skandal um falsch beratene Kunden wirft die britische Großbank Lloyds auf ihrem Erholungskurs erneut zurück. Im dritten Quartal legte das Institut nach Angaben vom Mittwoch für Entschädigungen eine weitere Milliarde Pfund (1,1 Mrd. Euro) zurück. Das ließ den Überschuss verglichen mit dem Vorjahreszeitraum gut zwei Drittel auf 219 Mio. Pfund einbrechen.
Die branchenweite Affäre um massenhaft verkaufte unnütze Kreditausfallversicherungen hat den Konzern inzwischen 17 Mrd. Pfund gekostet. Bereinigt um Sondereffekte verdiente das Institut vor Steuern 1,91 Mrd. Pfund, auch das war weniger als von Analysten erwartet.
Die britische Regierung hatte Anfang des Monats angekündigt, den Verkauf ihrer verbliebenen Anteile an der Bank wieder aufnehmen zu wollen. Derzeit halten die britischen Steuerzahler noch 9,1 Prozent. Lloyds war in der Finanzkrise 2008 vom britischen Steuerzahler mit gut 20 Mrd. Pfund gerettet worden. Im Gegenzug übernahm der Staat fast 40 Prozent der Anteile. Inzwischen hat die Regierung mehrfach Aktienpakete mit Gewinn verkauft. Zuletzt lag der weitere Verkauf angesichts der Unsicherheiten über den Brexit auf Eis. Lloyds-Aktien haben seit Jahresbeginn rund ein Viertel an Wert verloren.
Santander profitiert von Wirtschaftserholung in Brasilien
Zuwächse in Brasilien haben der spanischen Großbank Santander die Quartalsbilanz gerettet. Der Überschuss sei von Juli bis September um ein Prozent auf 1,7 Milliarden Euro gestiegen, teilte Santander am Mittwoch mit. Damit wurden die Analystenerwartungen deutlich übertroffen. Auch zum Jahresende rechnet die gemessen am Börsenwert größte Bank der Eurozone mit einem Gewinnplus.
Das Institut leidet in Europa - wie viele Konkurrenten - unter den anhaltenden Mini-Zinsen. Deswegen wurde unter anderem in Spanien und Großbritannien weniger verdient. In Brasilien erholt sich die Wirtschaft dagegen nach jahrelanger Krise. Hier blieben deswegen im Kreditgeschäft und auch unter dem Strich wieder mehr hängen.
Gewinn von Autobauer Hyundai bricht wegen Streikwelle ein
Beim südkoreanischen Autobauer Hyundai gehen die Gewinne bereits seit elf Quartalen zurück. Der Nettogewinn fiel im abgelaufenen Vierteljahr um zehn Prozent auf umgerechnet 859 Millionen Euro, wie der Konzern, zu dem auch die Partnermarke Kia gehört, am Mittwoch mitteilte. Die Nummer fünf der Branche spürte sowohl in Industrie- als auch in Schwellenländern eine schwächere Nachfrage.
Zudem wirkten sich Streiks in den südkoreanischen Fabriken negativ aus. Die Quartalszahlen lagen unter den Analystenschätzungen. An der Börse verloren Hyundai-Aktien daraufhin knapp zwei Prozent an Wert. Das Unternehmen betonte, für absehbare Zeit mit einem anhaltend unsicheren Wirtschaftsumfeld zu rechnen.
Rund 1.000 Manager des Autobauers hatten zuletzt freiwillig auf zehn Prozent ihres Gehalts verzichtet - eine Reaktion auf die Streikwelle im abgelaufenen Quartal. Die Südkoreaner sind bei Geländewagen schwächer aufgestellt als viele Rivalen. Hyundais Marktanteil auf dem Heimatmarkt sowie in China ist rückläufig. Im dritten Quartal sank der Absatz um drei Prozent auf 1,085 Millionen Wagen.
Die Münchener sparen aber Kosten bei Netz, Läden und Personal und konnten das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Oibda) um 2,9 Prozent auf 467 Millionen Euro steigern. Unter dem Strich verringerte sich der Verlust verringerte von 134 Millionen auf 105 Millionen Euro. Finanzchefin Rachel Empey sagte am Mittwoch: "Wir liegen operativ und finanziell voll im Plan und bekräftigen unsere Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr."
Im Kerngeschäft mit Mobilfunk leidet der Netzbetreiber weiter unter Umsatzschwund, die Erlöse mit Telefonie und Datenverbrauch gingen um 1,8 Prozent zurück. Unter anderem seien auch die stufenweise Absenkung von Roaminggebühren und Durchleitungsentgelten durch die Regulierungsbehörden dafür verantwortlich.
Der Umsatz kletterte um gut zwei Prozent auf 11,26 Milliarden Euro, wobei Bayer vor allem von einem starken Pharmageschäft profitierte. "Unsere neueren Produkte verzeichneten weiterhin eine starke Entwicklung", erklärte Vorstandschef Werner Baumann. Aber auch die Kunststofftochter Covestro, die bereits am Dienstag ihre Zahlenwerk vorgelegt hatte, und das Agrarchemiegeschäft schlugen sich besser als gedacht.
Für das Gesamtjahr rechnet Baumann unverändert mit einem Anstieg des bereinigten operativen Gewinns im oberen einstelligen Prozentbereich. Der Konzernumsatz soll währungsbereinigt inklusive Covestro im unteren einstelligen Prozentbereich auf 46 bis 47 Milliarden steigen.
Bayer hatte sich Mitte September nach monatelangem Ringen mit Monsanto geeinigt und will das US-Unternehmen für 66 Milliarden Dollar kaufen. Dafür wollen sich die Leverkusener nun die erforderlichen Genehmigungen bei den Behörden einholen. Noch in diesem Jahr soll dafür der Antrag in den USA gestellt werden und voraussichtlich im ersten Quartal 2017 in der EU. Monsanto musste im abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 einen Gewinneinbruch um rund 42 Prozent verdauen. Im Schlussquartal schrieben die Amerikaner zwar rote Zahlen, konnten ihren Verlust aber deutlich eindämmen und schnitten besser ab als erwartet.
Auch die Bayer-Agrartochter CropScience überraschte im dritten Quartal mit einem bereinigten Betriebsergebnis, das mit 318 Millionen Euro leicht über dem Vorjahresniveau lag, während Analysten mit einem Rückgang von mehr als vier Prozent gerechnet hatten. Dabei halfen ein starkes Geschäft mit Pilzbekämpfungsmitteln und Saatgut, sowie höhere Preise und ein positiver Währungseffekt.
Investoren hatten sich besorgt gezeigt, dass unter einer Übernahme von Monsanto das Pharmageschäft von Bayer leiden könnte. Im dritten Quartal legte dieses aber bei Umsatz und Ergebnis weiter deutlich zu. Der Betriebsgewinn kletterte trotz hoher Investitionen in Forschung und Entwicklung um mehr als 13 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro.
Auch der Umsatz legte zwischen April und September im Vergleich zur Vorjahresperiode um 78 Mio. auf 1,044 Mrd. Dollar zu, wie Logitech am Mittwoch mitteilte.
Alleine im zweiten Quartal wuchs der Umsatz um 9 Prozent auf 564 Mio. Dollar an. Dabei hob das Unternehmen insbesondere den "Rekord" im Retailgeschäft hervor, wo die Verkäufe um 14 Prozent anstiegen. Der Quartalsgewinn belief sich auf 47 Mio. Dollar nach 18 Mio. in der Vorjahresperiode.
Neue Produkte und profitabler Wachstum über alle Regionen hinweg und in fast allen Märkten: Das Quartal sei einmal mehr Zeuge dieser Unternehmensstrategie, wird Logitech-CEO Bracken Darrell in der Mitteilung zitiert.
Gleichzeitig bestätigt Logitech den Ausblick: Man gehe für das Geschäftsjahr 2017 von einem Wachstum bei den Verkäufen zwischen 8 und 10 Prozent aus. Beim Betriebsgewinn (non-GAAP) rechnet das Unternehmen mit 195 Mio. bis 205 Mio. Dollar.