Espresso: DB Morning Daily: Im dritten Monat nach dem Brexit-Votum stagnieren die Umsätze des Einzelhandels in Großbritannien
Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins in ihrer gestrigen Sitzung wie erwartet unverändert bei 0,0% belassen. Der Einlagensatz bleibt ebenfalls unverändert bei -0,4%. Der Euro setzte seine Talfahrt gegenüber dem US-Dollar fort und notierte nach einem zeitweise volatilen Handel bei 1,0926 US-Dollar. In der Pressekonferenz zur Zinsentscheidung sagte EZB-Chef Draghi, das Wirtschaftswachstum in der Eurozone werde im dritten Quartal auf dem Niveau von Vorquartal liegen. Er wertete dies als Erfolg seiner akkommodierenden Geldpolitik. Gleichzeitig warnte er, dass die außergewöhnlichen Maßnahmen nicht für immer fortgesetzt werden können. Im Dezember werde die lockere Geldpolitik überprüft. Eine Verlängerung sei nicht diskutiert worden. Gleichzeitig unterstrich er aber, dass alle Instrumente genutzt werden, bis der Inflationspfad dem Ziel entspricht. Die Anleihenkäufe würden bis Ende März 2017 oder darüber hinaus fortgesetzt.
Nach Meinung von Draghi haben die niedrigen Zinsen ihre Wirkung erzielt. Der Ausblick für die Eurozone habe sich verbessert, lobte der Zentralbankchef, der für Blasen derzeit keine Anzeichen sieht. Kreditblase, Immobilienblase, Aktienblase - laut Draghi gibt es diese nicht. Die Schuld für fehlende dauerhafte Wirkung der Stimulation gab er den Regierungen. Die Wirtschaft müsste fiskalisch gestützt werden. Alle Euroländer bedürften struktureller Reformen, so Draghi. Ungenügende Reformanstrengungen würden das Wachstum belasten.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die wöchentlich ermittelte Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der Woche zum 15. Oktober überraschend um 13.000 auf 260.000 gestiegen. Erwartet wurden 251.000, nach 246.000 in der Vorwoche. Der Vierwochendurchschnitt erhöhte sich um 2.250 auf 251.750 Erstanträge. Trotz des Anstiegs liegen die Erstanträge aktuell in der 85. Woche unter dem Wert von 300.000 - die längste Phase seit 1970. Die fortgesetzten Anträge auf Arbeitslosenhilfe verharren bei 2,05 Mio.
EUR/USD trifft an den Hochs vom 18. August 2016 bei 1,1366 und 23. Juni 2016 bei 1,1431 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 5. August 2016 bei 1,1043 und 24. Juni 2016 bei 1,0906.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die Notierungen am japanischen Aktienmarkt wurden zuletzt vom aufwertenden US-Dollar getrieben, wodurch sich Japans Exportaussichten verbessern. Der Effekt des schwachen Yen zeigt sich auch im japanischen Gesamtwirtschaftsindex. Er ist im August mit +0,2% den dritten Monat in Folge gestiegen. Hintergrund ist die aggressive Geldpolitik der Bank of Japan, die jüngst ausgeweitet wurde. Zentralbankpräsident Haruhiko Kuroda hat die Bank dazu verpflichtet, das 2013 eingeführte Inflationsziel von 2% dauerhaft zu erreichen und sogar zu überschießen.
EUR/JPY trifft am Tief vom 21. September 2016 bei 112,05 sowie am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 2. September 2016 bei 116,37 und 21. Juli 2016 bei 118,47 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Im dritten Monat nach dem Brexit-Votum stagnieren die Umsätze des Einzelhandels in Großbritannien. Die Einzelhändler meldeten für September keine Veränderung ihrer Umsätze zum Vormonat, wie das britische Statistikamt ONS mitgeteilt hat. Volkswirte hatten ein Plus von 0,4% erwartet. Der zunächst im August ermittelte Wert von -0,2% wurde nach oben revidiert. Demnach blieben die Einzelhandelsumsätze im August ebenfalls unverändert.
EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 7. Oktober 2016 bei 0,9326 und vom 26. Januar 2009 bei 0,9528 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Tief vom 28. September 2016 bei 0,8587 sowie am Tief vom 6. September 2016 bei 0,8331.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/JPY
Rückblick: Der US-Dollar kann gegenüber dem Japanischen Yen wieder zulegen. Im Sommer war es zu weiteren Kursverlusten gekommen. Im Juni rutschte der US-Dollar zunächst auf 104,00 JPY, bevor er durch den Brexit-Schock sogar kurzzeitig unter 100,00 JPY fiel. Von der runden Schwelle setzte er dann zu einer Wende an. Im August fand er sich jedoch erneut bei 100,00 JPY wieder. Nach einem Aufstieg bis auf 104,00 JPY konnte eine Korrektur im September sofort wieder abgefangen werden.
Charttechnischer Ausblick: Die Rückkehr zum Niveau von 104,00 JPY hatte bislang keine nennenswerte Korrektur zur Folge, was eine gute Ausgangsposition für den nächsten Schub bietet.
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