Espresso: DB Morning Daily: SNB - längst wurde aus einer Notenbank ein gigantischer Hedgefonds
FX Market Outlook
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) gehört zu den wenigen börsennotierten Notenbanken der Welt. Seit Juli haben ihre Aktien offenbar das Interesse von Investoren geweckt, die die Anteile in großem Stil aufkaufen. Der Aktienkurs ist in den vergangenen Monaten unter hohem Volumen um knapp 70% gestiegen. Die SNB ist privatrechtlich als Aktiengesellschaft organisiert, wobei sich rund 55% der Aktien im Besitz der Schweizer Kantone sowie der Kantonalbanken befinden. Rund 45% der Aktien sind frei handelbar. Bei der SNB hatte den rasanten Kursanstieg offenbar zunächst niemand bemerkt, bis der Schweizer Tagesanzeiger sich erkundigte, was los sei. Eine solche Ahnungslosigkeit bei einer Institution, die im Auftrag der Schweizer Bürger die Devisenreserven des Landes im hohen dreistelligen Milliardenbereich verwaltet, muss verwundern.
Die SNB hat sich längst von einer Notenbank zu einem gigantischen Hedgefonds entwickelt. Seit 2009 kauft die SNB massiv Vermögenswerte im Ausland, um eine zu starke Aufwertung des Franken zu verhindern. Inzwischen hat die SNB Devisenreserven von 676 Mrd. Franken angehäuft. Das selbst geschöpfte Geld legt die Notenbank vor allem in Form von ausländischen Staatsanleihen an, die rund 69% an den Devisenreserven ausmachen.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA sind in der vergangenen Woche auf 249.000 zurückgegangen. Die Prognosen hatten bei 255.000 Anträgen gelegen. In der Vorwoche waren 254.000 Neuanträge gezählt worden. Der Arbeitsmarkt präsentiert sich damit weiterhin robust. Allerdings hatte die am Mittwoch gemeldete Zahl neuer Stellen außerhalb der Landwirtschaft im September mit 154.000 etwas enttäuscht. Die offizielle Arbeitslosenstatistik für die USA wird heute veröffentlicht.
EUR/USD trifft an den Hochs vom 18. August 2016 bei 1,1366 und 23. Juni 2016 bei 1,1431 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 5. August 2016 bei 1,1043 und 24. Juni 2016 bei 1,0906.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Der Chef des Internationalen Währungsfonds in Japan, Luc Everaert, hat Unternehmen aufgefordert, ihre Barreserven für höhere Löhne zu nutzen. Er kritisiert zudem, dass fast 40% der Angestellten in Japan Zeit- und Teilzeitarbeiternehmer sind. Ihr Einkommen reicht nicht aus, um den Binnenkonsum anzuschieben. Früher konnten die Japaner auf eine Anstellung auf Lebenszeit hoffen. Everaert fordert zudem, dass Steuerprivilegien für Paare wegfallen. Weil das Einkommen der Ehefrau bis zu einer Million Yen steuerfrei ist, arbeiten viele Frauen nicht über diese Grenze hinaus.
EUR/JPY trifft am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 sowie am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, hat die negative Einschätzung ihrer Organisation bezüglich eines Brexit verteidigt. Vor dem Referendum in Großbritannien hatte der IWF vor der Austrittsentscheidung gewarnt. Lagarde sagte während der Jahrestagung des IWF, man habe verschiedene Szenarien durchgespielt und die Resultate seien entweder "ziemlich schlecht" oder "grottenschlecht" gewesen. Die Auswirkungen der Brexit-Entscheidung könnten dank der umsichtigen Politik in London und der Kooperation verschiedener Notenbanken nun milde ausfallen.
EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 02. Mai 2011 bei 0,8919 und vom 04. Juli 2011 bei 0,9066 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Tief vom 6. September 2016 bei 0,8331 sowie am Tief vom 14. Juli 2016 bei 0,8247.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/TRY
Kursverlauf vom 07.04.2016 bis 07.10.2016 (1 Kerze = 1 Tag)
Kursstand: 3,3879 TRY
Rückblick: Der Euro hat gegenüber der Türkischen Lira zurückgesetzt. Mit dem Mai hatte eine steile Rally begonnen, die den Euro über 3,40 TRY befördern konnte. Im Mai und Juni bildete er eine Seitwärtsbewegung auf niedrigerem Niveau aus, bevor es bis auf 3,1750 TRY weiter nach unten ging. Der Putschversuch und die Verunsicherung in der Türkei setzten der Lira im Juli zu und ließen den Euro kurz über 3,40 TRY zurückkehren, bevor sich eine Seitwärtsbewegung etablierte.
Charttechnischer Ausblick: Nachdem die Kreditwürdigkeit der Türkei durch Moody's auf Ramschniveau abgestuft wurde, hat der Euro an Schwung gewonnen und bei 3,44 TRY ein neues Hoch erreicht, von dem er in dieser Woche gleich wieder bis unter 3,40 TRY zurückgefallen ist.
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