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Espresso: DB Morning Daily: Verheerende Konsequenzen für Schwellenländer

FX Market Outlook

Nach Einschätzung der Fondsgesellschaft Fidelity Investments könnte ein Wahlsieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl starke Auswirkungen auf die weltweiten Finanzmärkte haben. Die Fondsgesellschaft rechnet allerdings nicht mit einem Ausverkauf bei US-Staatsanleihen und dem Dollar wegen der zunehmenden Unsicherheit, sondern erwartet genau das Gegenteil. "Schwindet das Vertrauen der Marktteilnehmer in die Regierung, könnten damit die Wachstumserwartungen sinken, US-Staatsanleihen zu einer Rally ansetzen und der Dollar wegen der Flucht in sichere Häfen weiter aufwerten", schreibt Rick Patel, Fondsmanager bei Fidelity Investments. Allerdings könnten die von Trump versprochenen höheren Ausgaben für Infrastruktur längerfristig auch eine vermehrte Ausgabe von Staatsanleihen bewirken und damit zu Kursverlusten bei langfristigen Anleihen führen.

Eine Abschottung der US-Wirtschaft könnte nach Einschätzung der Experten für Schwellenländer verheerende Konsequenzen haben. "Die protektionistischen Töne beider US-Präsidentschaftskandidaten stellen für die Schwellenländer ein erhebliches Risiko dar. Schließlich wurde ihr Wachstum in den letzten 20 Jahren größtenteils durch den Wegfall von Handelsbarrieren und die Globalisierung angefacht", betont Steve Ellis, Fondsmanager für Schwellenländeranleihen.

FX-Quickcheck: EUR/USD

Das Handelsdefizit der USA war in der neuesten Veröffentlichung für Juli etwas weniger ausgeprägt als prognostiziert. Der Überhang der Einfuhren ging auf 58,4 Mrd. Dollar zurück, während die Prognosen bei 62,6 Mrd. Dollar gelegen hatten. Dass die Handelsbilanz trotzdem weiter im Ungleichgewicht ist, ist unter anderem jahrelangem Outsourcing zu verdanken, durch das Produktionsprozesse ins Ausland und hier vor allem nach Asien verlagert wurden. Zudem werden Konsumgüter weiter in großen Mengen von dort bezogen. Der starke US-Dollar verhindert, dass Ausländer US-Waren nachfragen.

EUR/USD trifft an den Hochs vom 18. August 2016 bei 1,1366 und 23. Juni 2016 bei 1,1431 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 5. August 2016 bei 1,1043 und 24. Juni 2016 bei 1,0906.

FX-Quickcheck: EUR/JPY

Japans Einzelhandelsumsatz ist im August im Vorjahresvergleich um 2,1% gefallen, nach einem Rückgang um 0,2% im Juli. Volkswirte hatten einen weniger starken Rückgang von -1,7% erwartet. Es zeigt sich: Trotz der aggressiven geldpolitischen Maßnahmen der Bank of Japan (BoJ) kommt die japanische Konjunktur nicht in Schwung. Zuletzt hatte die BoJ den Leitzins zwar unverändert bei -0,10% belassen, den Marktteilnehmern jedoch versichert, ihre Wertpapierkäufe so lange fortzusetzen, bis die jährliche Inflationsrate 2% überschreitet. Das Inflationsziel ist damit noch aggressiver formuliert als bisher.

EUR/JPY trifft am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 sowie am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.

FX-Quickcheck: EUR/GBP

Ungeachtet des Brexit-Votums mit allen seinen wirtschaftlichen Unwägbarkeiten haben die Briten sich im August höher verschuldet. Die Verbraucherkredite in Großbritannien sind im August um 4,5 Mrd. britische Pfund gestiegen. Erwartet wurde ein Zuwachs von 4,0 Mrd., nach 3,8 Mrd. britischen Pfund im Vormonat. Die Hypothekengenehmigungen der Bank of England (BoE) lagen im August ebenfalls hauchdünn über den Erwartungen: Bewilligt wurden 60.058 Hypotheken, erwartet wurden 60.000 Genehmigungen. Zum Vergleich: Im Vormonat Juli wurden 60.925 Hypotheken zugesagt.

EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 16. August 2016 bei 0,8725 und 25. Februar 2013 bei 0,8815 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Hoch vom 6. September 2016 bei 0,8331 sowie am Hoch vom 14. Juli 2016 bei 0,8247.

Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/JPY

Rückblick: Der US-Dollar versucht gegenüber dem Japanischen Yen abermals den Aufstieg. Nach einem Abwärtstrend seit Jahresbeginn war es im Sommer zu weiteren Kursverlusten gekommen, während der Yen an Stärke gewann. Im Juni rutschte der US-Dollar zunächst auf 104,00 JPY, bevor er durch den Brexit-Schock sogar kurzzeitig unter 100,00 JPY fiel. Von der runden Schwelle setzte er dann zu einer Wende an. Im August fand er sich jedoch erneut bei 100,00 JPY wieder. Nach einem Aufstieg bis auf 104,00 JPY konnte eine Korrektur im September sofort wieder abgefangen werden.

Charttechnischer Ausblick: Bei 100,00 JPY konnte nun wieder eine Wende eingeleitet werden, die nahe 102,00 JPY jedoch zunächst gestoppt wurde.

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