Espresso: DB Morning Daily: Ein weit verbreitetes Gefühl der Unsicherheit in Europa
Laut dem Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, ist eine anhaltende und moderate Erholung der Wirtschaft für die Eurozone zu erwarten. Die Inflation dürfte in diesem Jahr der Einschätzung der EZB zufolge voraussichtlich bei 0,2% liegen. Für das kommende Jahr werden dann durchschnittlich 1,2% erwartet, da die Effekte der gefallenen Ölpreise wegfallen sollten. Sie sind seit mehr als einem Jahr niedrig, die Inflation wird aber nur auf Jahressicht berechnet. Daten sprächen dafür, dass die europäische Wirtschaft widerstandsfähig ist. Wirtschaftliche und politische Unsicherheiten wurden bislang gut verkraftet, besonders das Brexit-Votum, so Draghi. Die EZB-Projektionen deuteten darauf hin, dass die Ausrichtung der Geldpolitik eine effektive Unterstützung der zyklischen Erholung und Inflation darstelle. Das Momentum liege aber leicht unter den Erwartungen vom Juni.
Gleichzeitig gab der oberste Währungshüter Europas aber zu, dass das Niedrigzinsumfeld eine Reihe von Auswirkungen auf die wirtschaftlichen Akteure hat, die sehr genau beobachtet werden müssten. Während Finanzinstitute unter den niedrigen Zinsen leiden, haben sich die Kreditbedingungen für Haushalte und Unternehmen verbessert. Die einzelnen Staaten rief Draghi zum Handeln auf. Obwohl die geldpolitische Stützung fortgeführt werde, müssten die Regierungen das Wachstum ankurbeln. Ein weit verbreitetes Gefühl der Unsicherheit in Europa sei ein Problem.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Der gut laufende US-Arbeitsmarkt wirkt belebend auf die Geschäfte mit Immobilien in den USA. Die Zahl der Neubauverkäufe in den Vereinigten Staaten liegt im August mit dem Wert von 609.000 leicht über den Erwartungen. Volkswirte hatten einen Rückgang auf 597.000 Neubauverkäufe prognostiziert, nachdem im Juli die Zahl von 659.000 verkauften Neubauten erreicht wurde. Dabei wurde der Juli-Wert jüngst von 654.000 um 5.000 nach oben revidiert. Hintergrund des weiterhin gut laufenden US-Immobilienmarkts sind die niedrigen Zinsen.
EUR/USD trifft an den Hochs vom 18. August 2016 bei 1,1366 und 23. Juni 2016 bei 1,1431 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 5. August 2016 bei 1,1043 und 24. Juni 2016 bei 1,0906.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die japanische Währung legt trotz eindringlicher Worte von Notenbankgouverneur Haruhiko Kuroda weiterhin zu. Er hatte zuletzt betont, jedes denkbare Instrument einsetzen zu wollen, um das Inflationsziel von 2% zu erreichen. Die Notenbank werde schonungslos Innovationen zum Einsatz bringen und nicht zögern, neuen Herausforderungen zu begegnen. Kuroda unterstrich, dass es aus seiner Sicht keine Grenzen der Geldpolitik gebe. Auffällig ist die Reaktion am Devisenmarkt: Trotz der markigen Worte zeigt sich, wie wenig Einfluss die Notenbank auf das Marktgeschehen hat.
EUR/JPY trifft am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 sowie am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Im August ist die Zahl der Hypothekengenehmigungen in Großbritannien leicht gefallen: Die von der British Banker's Association (BBA) genehmigten Hypotheken sind von 37.700 im Juli auf 37.000 zurückgegangen. Analysten hatten prognostiziert, dass die Anzahl der Hypothekengenehmigungen auf lediglich 37.200 sinken würde. Ein Anstieg der Hypotheken deutet auf einen gesunden Immobilienmarkt hin und wirkt damit bullish für die britische Währung, eine negative Entwicklung entsprechend bearish.
EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 16. August 2016 bei 0,8725 und 25. Februar 2013 bei 0,8815 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Hoch vom 6. September 2016 bei 0,8331 sowie am Hoch vom 14. Juli 2016 bei 0,8247.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/TRY
Rückblick: Der Euro hat gegenüber der Türkischen Lira weiter zugelegt. Im März und April hatte die Marke bei 3,20 TRY als Unterstützung gedient. Mit dem Mai begann dann eine steile Rally, die den Euro über 3,40 TRY beförderte, bevor es zu einer Gegenreaktion kam. Im Mai und Juni bildete er eine Seitwärtsbewegung aus, bevor es bis auf 3,1750 TRY weiter nach unten ging. Der Putschversuch und die Verunsicherung in der Türkei setzten der Lira im Juli zu und ließen den Euro kurz über 3,40 TRY zurückkehren, bevor sich eine Seitwärtsbewegung etablierte.
Charttechnischer Ausblick: Der Euro drängt inzwischen wieder nach oben. Angeschoben wurde er dabei gestern von der Abstufung der Kreditwürdigkeit der Türkei auf Ramschniveau durch die Rating-Agentur Moody's.
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