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Immomarkt im Höhenflug - neuer Verkaufsrekord steht vor der Tür
Die Angst geht um. Vor allem in den Ballungszentren Deutschlands steigt die Gefahr einer Immobilienblase meinen einige deutsche Experten. Die Überhitzungsgefahr wird größer, Preis und Mieten klettern immer weiter, die Baufirmen freuen sich - in Großstädten wie Berlin, Hamburg und München wird Wohnraum zur Mangelware. 16,90 Euro müssen Mieter laut Berechnungen des Immobilienunternehmens JJL für eine neuangemietete Wohnung in München hinlegen. Für eine Durchschnittwohnung von 70 Quadratmeter sind das stolze 1183 Euro. Doch nicht nur die Mieten bereiten Sorgen: „In immer mehr Regionen deutet der Anstieg der Preise für Wohnhäuser auf übersteigerte Preiserwartungen und damit die Gefahr einer Immobilienblase hin“, wird Roland Döhrn, Ökonom beim Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung in Essen, von der dpa zitiert.
Dass der deutsche Immobilienmarkt - angetrieben von einer erhöhten Nachfrage aber auch und vor allem von billigen Zinsen - tatsächlich einen Boom erlebt lässt sich auch aus einer anderen Quelle ablesen. Laut dem „European Housing Report“ der Immobilienmaklerfirma RE/MAX stieg der durchschnittliche Mietpreis je Quadratmeter den deutsche Bürger im ersten Halbjahr 2016 in Kauf nehmen mussten auf 9,50 Euro (über das ganze Bundesgebiet verteilt). Ein Plus von satten 8,57% gegenüber 2015. Noch heftiger war der Anstieg bei den Kaufpreisen: +11,24% und ein Quadratmeterpreis von im Schnitt 2860 Euro sind in etwa doppelt so viel wie ein italienischer Haushalt für eine Wohnimmobilie hinlegen muss. Die Preisrange in Deutschland bewegt sich laut den RE/MAX-Experten mittlerweile zwischen 2000 und 5000 Euro je Quadratmeter.
Einen prozentuell ähnlich heftigen Anstieg bei den Miet- und Kaufpreisen verzeichneten im ersten Halbjahr 2016 lediglich Portugal (Miete: + 8,26%, Kaufpreis: + 14,29%) und die Türkei (Miete: + 8,45%, Kaufpreis: + 10,68%) - allerdings von deutlich tieferen Niveaus ausgehend (siehe auch Tabelle rechts). Im Vergleich dazu nehmen sich die Preissteigerungen bei Wohnimmobilien in Österreich geradezu bescheiden aus. Im Schnitt stiegen sie laut den RE/MAX-Experten um 0,94% auf 2800 Euro je Quadratmeter. Österreich ist damit bei den Kaufpreisen hinter der Schweiz, Frankreich und Deutschland zwar das viertteuerste Land unter den 15 von RE/MAX ausgewerteteten Ländern, liegt von der Dynamik der Preissteigerungen her aber unter dem Schnitt der 15 Staaten (+ 3,64%, der Median liegt bei 1,00%). Die Experten von RE/MAX sehen für die nähere Zukunft auch keine größeren Sprünge sondern eine stabile Entwicklung am österreichischen Markt (die kompletten 33 seitige Kurzstudie finden sie hier: http://bit.ly/2cHkQ4i).
Preise werden weiter steigen. Etwas anders sehen das jene 1000 Österreicherinnen und Österreicher, die von der ING DiBa im Rahmen ihres kürzlich publizierten ING International Survey zum Thema der weiteren Immobilienpreisentwicklung befragt wurden. 71% der Befragten gehen davon aus, dass die Immobilienpreise innerhalb des nächsten Jahres weiter steigen werden. In punkto weiterer Preisentwicklung sind die Österreicher nach den Luxemburgern (78%) und den Türken (81%) damit am optimistischsten oder am pessimistischsten - je nachdem ob man der Besitzer- oder der Käuferseite angehört. In der Aussendung heißt es dazu: „Im Vergleich mit anderen Ländern sehen sich die Österreicher besonders stark mit steigenden Immobilienpreisen konfrontiert.“ - womit einmal mehr bewiesen wäre, dass auch bei der Immobilienpreisentwicklung das Empfinden oder die Meinung mitunter den Fakten bzw. den Aussagen von Experten diametral entgegenstehen (zumindest in Österreich ;-)).
Brexit macht Briten skeptisch. Wie rasch Meinungen umschlagen können zeigt das Beispiel Großbritanniens. Dort wurde die Befragung, im Rahmen derer in Summe vom Institut Ipsos online in 13 Ländern knapp 13.000 Personen ab 18 Jahren befragt wurden, zweimal durchgeführt. Das Ergebnis: Vor dem Brexit-Votum rechneten 57% der Briten mit weiter steigenden Preisen, nach dem Votum gingen nur mehr 46% von steigenden Immobilienpreisen aus (siehe dazu Grafik auf der nächsten Seite). „Die Ergebnisse lassen auf eine verstärkte Verunsicherung schließen“, meint Ian Bright, Senior Economist im Londoner Economics Department der ING.
Ganz anders die Stimmung in Österreich und da vor allem in Wien. Satte 77,2% der befragten Wiener/Innen meinen, dass die Immobilienpreise weiter anziehen werden. Platz 2 geht an die Vorarlberger/Innen, die zu 76,8% der selben Meinung sind. Preistreiber sehen die befragten Personen vor allem in der Lage und der wachsenden Bevölkerung.
Was das Thema Immobilien als Anlage betrifft so sind Herr und Frau Österreicher durchaus der Spezies der Optimisten zuzuordnen. Angebot hin - Nachfrage her: Hierzulande glauben ganze 44%, dass die Immobilienpreise niemals fallen würden, besonders ausgeprägt ist der Glaube im „heiligen Land“ Tirol. Dort halten 54% an dem ungebrochenen Werterhalt ihrer Immobilien fest. Ganz anders die Kärntner: Laut der ING DiBa-Umfrage meinen im Süden des Landes nur 36%, dass „Immobilienpreise nie fallen“. (Anmerkung d. Autors: Leider wurden bei der Aussendung keine statistischen Schwankungsbreiten angeführt.)
Meinung vs. Fakten. Weg von der Meinung - zurück zu den Fakten. Diesfalls zu jenen, die sich im ersten Halbjahr im Grundbuch niedergeschlagen haben. Laut einer jüngst publizierten Auswertung von RE/MAX (die Daten stammen von IMMOunited – Roland Schmid) hat der Wohnungsmarkt in Österreich in punkto Anzahl der gehandelten Wohnungen, aber auch beim Transaktionsvolumen weiter an Dynamik gewonnen. So wurden im ersten Halbjahr um 8,4% mehr Wohnungsverkäufe im Grundbuch eingetragen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und das Transaktionsvolumen stieg bei Eigentumswohnungen (gebraucht und neu) um 10,9% auf 4,58 Milliarden Euro. Der (rein rechnerisch ermittelte) durchschnittliche Kaufpreis kam bei mehr als 196.000 Euro zu liegen. Die Experten von RE/Max sprechen hingegen von einem Kaufpreis von im Schnitt fast 179.000 Euro (Median). „Jede 4. Wohnung kostete heuer weniger als 104.130 Euro. Damit überschreitet die Preisschwelle des unteren Preisviertels im Halbjahres-Vergleich erstmals die magische 100.000 Euro-Grenze pro Wohnung. Am anderen Ende der Preis-Bandbreite, nämlich im oberen Preisviertel, investierten die Käufer in den Wohnungskauf mindestens 246.554 Euro und mehr. Das ist immerhin eine Steigerung um 6,1% im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 (...)“, heißt es unter anderem von Seiten der RE/MAX. Für RE/MAX Austria Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer zeigt dass, „dass bei Eigentumswohnungen im oberen Preissegment die Bewegung wieder spürbar zunimmt“.
Wien voran. Was die Anzahl der Wohnungsverkäufe und den gesamten Transaktionswert betrifft liegt Wien weiter an der Spitze der österreichischen Bundesländer (siehe Tabelle nächste Seite). So wechselten in der Bundeshauptstadt im ersten Halbjahr 2016 Wohnungen im Wert von 1,56 .....
Weiter geht's im aktuellen be INVESTOR vom Freitag den 23.09.2016. Dort wie immer mit ausführlichen Tabellen und Hintergründen.
Den be INVESTOR gibt's nur im Abo. Hier erhalten Sie einen Überblick über die bisherigen Ausgaben: http://bit.ly/1fAzgCp
Dass der deutsche Immobilienmarkt - angetrieben von einer erhöhten Nachfrage aber auch und vor allem von billigen Zinsen - tatsächlich einen Boom erlebt lässt sich auch aus einer anderen Quelle ablesen. Laut dem „European Housing Report“ der Immobilienmaklerfirma RE/MAX stieg der durchschnittliche Mietpreis je Quadratmeter den deutsche Bürger im ersten Halbjahr 2016 in Kauf nehmen mussten auf 9,50 Euro (über das ganze Bundesgebiet verteilt). Ein Plus von satten 8,57% gegenüber 2015. Noch heftiger war der Anstieg bei den Kaufpreisen: +11,24% und ein Quadratmeterpreis von im Schnitt 2860 Euro sind in etwa doppelt so viel wie ein italienischer Haushalt für eine Wohnimmobilie hinlegen muss. Die Preisrange in Deutschland bewegt sich laut den RE/MAX-Experten mittlerweile zwischen 2000 und 5000 Euro je Quadratmeter.
Einen prozentuell ähnlich heftigen Anstieg bei den Miet- und Kaufpreisen verzeichneten im ersten Halbjahr 2016 lediglich Portugal (Miete: + 8,26%, Kaufpreis: + 14,29%) und die Türkei (Miete: + 8,45%, Kaufpreis: + 10,68%) - allerdings von deutlich tieferen Niveaus ausgehend (siehe auch Tabelle rechts). Im Vergleich dazu nehmen sich die Preissteigerungen bei Wohnimmobilien in Österreich geradezu bescheiden aus. Im Schnitt stiegen sie laut den RE/MAX-Experten um 0,94% auf 2800 Euro je Quadratmeter. Österreich ist damit bei den Kaufpreisen hinter der Schweiz, Frankreich und Deutschland zwar das viertteuerste Land unter den 15 von RE/MAX ausgewerteteten Ländern, liegt von der Dynamik der Preissteigerungen her aber unter dem Schnitt der 15 Staaten (+ 3,64%, der Median liegt bei 1,00%). Die Experten von RE/MAX sehen für die nähere Zukunft auch keine größeren Sprünge sondern eine stabile Entwicklung am österreichischen Markt (die kompletten 33 seitige Kurzstudie finden sie hier: http://bit.ly/2cHkQ4i).
Preise werden weiter steigen. Etwas anders sehen das jene 1000 Österreicherinnen und Österreicher, die von der ING DiBa im Rahmen ihres kürzlich publizierten ING International Survey zum Thema der weiteren Immobilienpreisentwicklung befragt wurden. 71% der Befragten gehen davon aus, dass die Immobilienpreise innerhalb des nächsten Jahres weiter steigen werden. In punkto weiterer Preisentwicklung sind die Österreicher nach den Luxemburgern (78%) und den Türken (81%) damit am optimistischsten oder am pessimistischsten - je nachdem ob man der Besitzer- oder der Käuferseite angehört. In der Aussendung heißt es dazu: „Im Vergleich mit anderen Ländern sehen sich die Österreicher besonders stark mit steigenden Immobilienpreisen konfrontiert.“ - womit einmal mehr bewiesen wäre, dass auch bei der Immobilienpreisentwicklung das Empfinden oder die Meinung mitunter den Fakten bzw. den Aussagen von Experten diametral entgegenstehen (zumindest in Österreich ;-)).
Brexit macht Briten skeptisch. Wie rasch Meinungen umschlagen können zeigt das Beispiel Großbritanniens. Dort wurde die Befragung, im Rahmen derer in Summe vom Institut Ipsos online in 13 Ländern knapp 13.000 Personen ab 18 Jahren befragt wurden, zweimal durchgeführt. Das Ergebnis: Vor dem Brexit-Votum rechneten 57% der Briten mit weiter steigenden Preisen, nach dem Votum gingen nur mehr 46% von steigenden Immobilienpreisen aus (siehe dazu Grafik auf der nächsten Seite). „Die Ergebnisse lassen auf eine verstärkte Verunsicherung schließen“, meint Ian Bright, Senior Economist im Londoner Economics Department der ING.
Ganz anders die Stimmung in Österreich und da vor allem in Wien. Satte 77,2% der befragten Wiener/Innen meinen, dass die Immobilienpreise weiter anziehen werden. Platz 2 geht an die Vorarlberger/Innen, die zu 76,8% der selben Meinung sind. Preistreiber sehen die befragten Personen vor allem in der Lage und der wachsenden Bevölkerung.
Was das Thema Immobilien als Anlage betrifft so sind Herr und Frau Österreicher durchaus der Spezies der Optimisten zuzuordnen. Angebot hin - Nachfrage her: Hierzulande glauben ganze 44%, dass die Immobilienpreise niemals fallen würden, besonders ausgeprägt ist der Glaube im „heiligen Land“ Tirol. Dort halten 54% an dem ungebrochenen Werterhalt ihrer Immobilien fest. Ganz anders die Kärntner: Laut der ING DiBa-Umfrage meinen im Süden des Landes nur 36%, dass „Immobilienpreise nie fallen“. (Anmerkung d. Autors: Leider wurden bei der Aussendung keine statistischen Schwankungsbreiten angeführt.)
Meinung vs. Fakten. Weg von der Meinung - zurück zu den Fakten. Diesfalls zu jenen, die sich im ersten Halbjahr im Grundbuch niedergeschlagen haben. Laut einer jüngst publizierten Auswertung von RE/MAX (die Daten stammen von IMMOunited – Roland Schmid) hat der Wohnungsmarkt in Österreich in punkto Anzahl der gehandelten Wohnungen, aber auch beim Transaktionsvolumen weiter an Dynamik gewonnen. So wurden im ersten Halbjahr um 8,4% mehr Wohnungsverkäufe im Grundbuch eingetragen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und das Transaktionsvolumen stieg bei Eigentumswohnungen (gebraucht und neu) um 10,9% auf 4,58 Milliarden Euro. Der (rein rechnerisch ermittelte) durchschnittliche Kaufpreis kam bei mehr als 196.000 Euro zu liegen. Die Experten von RE/Max sprechen hingegen von einem Kaufpreis von im Schnitt fast 179.000 Euro (Median). „Jede 4. Wohnung kostete heuer weniger als 104.130 Euro. Damit überschreitet die Preisschwelle des unteren Preisviertels im Halbjahres-Vergleich erstmals die magische 100.000 Euro-Grenze pro Wohnung. Am anderen Ende der Preis-Bandbreite, nämlich im oberen Preisviertel, investierten die Käufer in den Wohnungskauf mindestens 246.554 Euro und mehr. Das ist immerhin eine Steigerung um 6,1% im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 (...)“, heißt es unter anderem von Seiten der RE/MAX. Für RE/MAX Austria Geschäftsführer Bernhard Reikersdorfer zeigt dass, „dass bei Eigentumswohnungen im oberen Preissegment die Bewegung wieder spürbar zunimmt“.
Wien voran. Was die Anzahl der Wohnungsverkäufe und den gesamten Transaktionswert betrifft liegt Wien weiter an der Spitze der österreichischen Bundesländer (siehe Tabelle nächste Seite). So wechselten in der Bundeshauptstadt im ersten Halbjahr 2016 Wohnungen im Wert von 1,56 .....
Weiter geht's im aktuellen be INVESTOR vom Freitag den 23.09.2016. Dort wie immer mit ausführlichen Tabellen und Hintergründen.
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