Espresso: DB Morning Daily: Die Überalterung Japans
Der argentinische Peso verliert zwar seit Jahren gegenüber dem Euro an Wert. In dieser Woche konnte er aber wieder etwas zulegen. Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist zur Analyse der Staatsfinanzen erstmals nach zehn Jahren wieder in Argentinien anwesend. In dieser Woche prüft die IWF-Delegation, ob das Land wieder kreditfähig ist. Es sollen die Staatsfinanzen analysiert und anschließend ein Bericht erstellt werden, der Grundlage für neue Darlehen sein könnte. Artikel IV der Zusammenarbeit zwischen dem IWF und seinen 188 Mitgliedsländern besagt, dass solche Inspektionsbesuche regelmäßig stattfinden sollen.
Im Jahr 2001 war Argentinien in den Staatsbankrott gerutscht. US-Hedgefonds kauften damals in großem Stil Staatsanleihen auf, lehnten einen Schuldenschnitt ab und erhielten letztendlich 9,3 Mrd. US-Dollar als Abgeltung. Der IWF und die Regierung um Néstor Kirchner hatten sich 2006 entzweit, nachdem das Land seine Auslandsschulden nicht mehr bedient hatte, was zu einem milliardenschweren Rechtsstreit mit Gläubigern führte. In Argentinien wurde der IWF das Sinnbild für Kapitalismus, der das Land in die Knie zwingen wollte. Unter dem seit Dezember 2015 im Amt befindlichen liberalen Präsidenten Mauricio Macri will sich das Land neu aufstellen, investorenfreundlicher werden und hofft auf eine Normalisierung der internationalen Beziehungen. Im April beglich Argentinien auch die Schulden bei US-Hedgefonds und beendete damit den Rechtsstreit.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Der vom Branchenverband NAHB veröffentlichte Index zur Stimmung am US-Immobilienmarkt ist im September auf 65 Punkte gestiegen, während Analysten 60 Punkte erwartet hatten. Im August hatte der Index bei 59 Punkten notiert (revidiert von 60 Punkten). Ein Wert von mehr als 50 Punkten signalisiert, dass die Eigenheimbauer optimistisch sind. Im Durchschnitt notierte der NAHB-Hausmarktindex zwischen 1985 und heute bei 49 Punkten. Sein Allzeithoch erreichte der Index im Dezember 1998 bei 78 Punkten. Das Allzeittief wurde im Januar 2009 bei 8 Punkten markiert.
EUR/USD trifft an den Hochs vom 18. August 2016 bei 1,1366 und 23. Juni 2016 bei 1,1431 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 5. August 2016 bei 1,1043 und 24. Juni 2016 bei 1,0906.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die Überalterung Japans ist seit langem ein wachsendes Problem. Letzte Woche hat die Statistik einen neuen Rekord produziert. Die Zahl der Personen im Alter von 65 Jahren oder älter hat 34,61 Mio. erreicht. Das sind 27,3% der Gesamtbevölkerung. Männer hatten daran einen Anteil von 14,99 Mio. (24,3% aller Männer) und Frauen 19,62 Mio. (30,1% aller Frauen). Neben der höheren Sterblichkeit und sinkenden Arbeitsleistung konsumieren Senioren tendenziell weniger, was sich negativ auf die Wirtschaft Japans auswirken kann.
EUR/JPY trifft am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 sowie am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Die britischen Hauspreise sind laut Rightmove-Hauspreisindex nach zwei Monaten mit Rückgängen im September wieder gestiegen, wenngleich der saisonal bedingte Anstieg mit 0,7% im Monatsvergleich geringer ausfiel als in den letzten beiden Jahren. Im August waren die Hauspreise dem Betreiber des gleichnamigen britischen Immobilienportals zufolge um 1,2% gesunken. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell eine Teuerung um 4%. Dabei werden Immobilien vor allem am unteren Ende immer unerschwinglicher. So haben sich die Preise für Häuser mit bis zu zwei Schlafräumen auf Jahressicht um 10,5% verteuert.
EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 16. August 2016 bei 0,8725 und 25. Februar 2013 bei 0,8815 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Hoch vom 6. September 2016 bei 0,8331 sowie am Hoch vom 14. Juli 2016 bei 0,8247.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/CHF
Rückblick: Der US-Dollar hat sich sich gegenüber dem Schweizer Franken wieder etwas erholt. In der ersten Jahreshälfte hatte sich zunächst ein Abwärtstrend gebildet. Die Anleger entdeckten den Schweizer Franken als sicheren Hafen, was den US-Dollar bis auf 0,95 CHF drückte. Erst im Mai nahm der US-Dollar erneut Fahrt auf, doch ein Schub Richtung Paritätsgrenze endete vorzeitig. Das Szenario wiederholte sich in den Folgemonaten mehrfach mit abnehmender Dynamik.
Charttechnischer Ausblick: Auch jetzt hat der US-Dollar wieder etwas zulegen können, während die Spitze bisher unter den letzten Hochpunkten bleibt.
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