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Der Markt sagt die US-Zinserhöhung ab - der iPhone-Funke will auf AT&S nicht überspringen

Angesichts unsicherer Konjunkturaussichten nach dem Brexit-Schock stehen die Zeichen in Großbritannien auf Zinssenkung. Die Währungshüter in London signalisierten am Donnerstag, dass sie den Schlüsselsatz zur Versorgung der Geschäftsbanken mit Geld noch 2016 erneut kappen könnten. Sie beließen ihn einstweilen auf dem Rekordtief von 0,25 Prozent. Experten rechnen nun damit, dass er im November auf 0,1 Prozent gesenkt wird - das niedrigste Niveau in der mehr als 300-jährigen Geschichte der Bank of England (BoE). Auch die SNB hält die Füße still: Eine Abkehr von dem Rekordtief von minus 0,75 Prozent würde zu einer Aufwertung des Frankens führen, sagte SNB-Präsident Thomas Jordan dem Schweizer Fernsehen. Das wollen die Währungshüter mit allen Mitteln verhindern, denn ein starker Franken macht Schweizer Waren im Ausland teuer und schadet somit der exportorientierten Industrie. Diese Notenbanken geben einem selbsttragenden Konjunkturaufschwung also noch kein grünes Licht.

Und jene der wesentlich wichtigeren FED, die nächste Woche tagt? Auch hier ist die Chance einer zinsanhebung für den Markt heute etwas geringer geworden. Etwa weil die US-Industrie ihre Produktion stärker gedrosselt hat als erwartet. Die Betriebe stellten im August 0,4 Prozent weniger her als im Vormonat. Ein Minus gab es auch bei der wichtigsten US-Konjunkturstütze überhaupt - dem Konsum. Die Umsätze der US-Einzelhändler sind im August um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken.

Spätestens mit den US-Daten hatte die Zinsangst für den Tag ausgedient - und die Indizes drehten ins Plus. In Wien endete damit eine Serie von bis dato vier Verlusttagen en suite. Tiefe zinsen sind zumeist gut für Immobilienwerte - Immofinanz, conwert und Buwog waren auch im Plus zu finden.

Der weltweite Ausverkauf des iPhone 7 Plus eine Woche nach seiner Präsentation führt zwar Apple und den Großteil der Zulieferer seit Tagen ins Plus - lässt AT&S aber noch immer kalt - hier gibt es bereits den siebenten Tag en suite ein Minus.

Öl legte heute leicht zu, nachdem die US-Regierung an vermeldet hatte, dass die Lagerbestände an Rohöl in der vergangenen Woche um etwa 0,6 Millionen Barrel gefallen sind - Analysten hatte hingegen einen Anstieg erwartet - den gab es heute auch bei OMV - SBO tat nicht mit