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US-Börsen - Unklarheit über Fed-Geldpolitik belasten


Der angesetzte Erholungsversuch der Wall Street ist am Mittwoch gescheitert und die US-Börsen sind abermals mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der Dow Jones fiel um 31,98 Einheiten oder 0,18 Prozent auf 18.034,77 Zähler und schloss damit nicht weit entfernt von seinem Monatstief von 17.992,21 Einheiten.

Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index verlor 1,25 Punkte (minus 0,06 Prozent) auf 2.125,77 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index hingegen legte leicht um 8,52 Einheiten oder 0,36 Prozent auf 5.173,77 Zähler zu.

Vor allem die Ungewissheit über die weitere geldpolitische Entwicklung in den USA hat die Anleger verunsichert. Denn in der kommenden Woche steht die Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed an. Eine reelle Chance auf eine Zinserhöhung sehen die Analysten der Helaba nur, wenn die in dieser Woche noch anstehenden Konjunkturdaten allesamt auf der positiven Seite überraschen und das sind nicht wenige. Geradezu einen Reigen an Daten wartet der morgige Konjunkturkalender in den USA auf: So werden Augustzahlen zum Einzelhandelsumsatz, zu den Erzeugerpreisen, Industrieproduktion und Kapazitätsauslastung, sowie Septemberdaten des Philly Fed und Empire State Index erwartet. Außerdem wird die Leistungsbilanz für das zweite Quartal verlautet.

Aus Unternehmenssicht stand die von Monsanto akzeptierte neue Übernahmeofferte von Bayer im Fokus. Der deutsche Chemiekonzern konnte die Führung des US-Gentechnikkonzerns mit den zuletzt gebotenen rund 128 US-Dollar je Aktie endlich überzeugen. Der Kaufpreis beläuft sich damit auf gut 66 Milliarden Dollar. Dem Deal müssen noch die Monsanto-Aktionäre und vor allem die zuständigen Kartellbehörden zustimmen.

Richtig Vertrauen fassten offenbar nicht viele Anleger. Denn die Monsanto-Papiere blieben mit einem Plus von 0,57 Prozent auf 106,76 Dollar deutlich unter dem Bayer-Angebot. Vor allem die wettbewerbsrechtlichen Hürden scheinen Börsianern eine Spekulation auf ein Scheitern des Geschäfts wert zu sein.

Mehr Grund zur Freude hatten die Anteilseigner von Herbalife: Die Aktien des Herstellers von Diätprodukten und Nahrungsmittel-Ergänzungsmitteln zogen dank Übernahmefantasien um 3,82 Prozent an. Auslöser war ein Ersuchen des US-Milliardärs Carl Icahn bei der US-Bundesbehörde Federal Trade Commission, sich mit bis zu 50 Prozent an dem Unternehmen beteiligen zu dürfen. Der streitbare Investor ist nach umfangreichen Käufen in den vergangenen Wochen bereits der größte Aktionär bei Herbalife.

Die Aktien von Apple gewannen 3,54 Prozent auf 111,77 Dollar und schließt damit auf einem Neun-Monatshoch. Dem US-Mobilfunker Sprint zufolge liegen die Vorbestellungen für die siebente Generation des Apple-Smartphones fast vier Mal so hoch wie diejenigen für das iPhone 6 vor einem Jahr.

Hingegen sackten Cracker Barrel Old Country Store (CBRL) um über 7 Prozent ab. Der Laden- und Restaurantbetreiber hatte die Erwartungen der Anleger mit seinen Geschäftszahlen zum ersten Quartal enttäuscht. Auch die Anteilsscheine von Ford verloren über 2 Prozent, der Automobilhersteller will in Zukunft seine Kleinwagen in Mexico und nicht mehr in der USA bauen lassen.

(Forts.) mad

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