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US-Börsen - Sorgen um US-Zinserhöhung belasten


Die US-Börsen sind am Freitag mit deutlichen Abschlägen ins Wochenende gegangen. Sorgen um eine baldige US-Leitzinserhöhung hatten die Kurse merklich belastet. Der Dow Jones büßte 394,46 Einheiten oder 2,13 Prozent auf 18.085,45 Zähler ein und schloss damit auf dem tiefsten Stand seit zwei Monaten. Für den Dow ergibt sich damit auch auf Wochensicht ein Minus von über zwei Prozent.

Der 500 ausgewählte US-Unternehmen fassende S&P-500 Index verlor klare 53,49 Punkte (minus 2,45 Prozent) auf 2.127,81 Zähler. Der Technologieindex Nasdaq Composite Index sank um 133,58 Einheiten oder 2,54 Prozent auf 5.125,91 Zähler.

Die Aussagen hochrangiger US-Notenbanker schürten Spekulationen um eine eher früher als später erfolgende Zinsanhebung und waren so Auslöser für einen regelrechten Abverkauf an der Wall Street. Der regionale Notenbankchef von Boston, Eric Rosengren, sprach sich gegen eine zu lang anhaltende lockere Geldpolitik aus und warnte vor einer möglichen Überhitzung, sollten die Währungshüter zu lange mit einer Anhebung warten.

Allerdings bleibe die Gefahr einer Konjunkturabkühlung in Übersee eine Sorge, so Rosengren. Am Donnerstag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) keine weiteren Lockerungsmaßnahmen angekündigt und damit für Enttäuschung an den Märkten gesorgt.

Zudem sagte Fed-Direktor Daniel Tarullo dem Sender CNBC, er wolle vor einer Erhöhung mehr Hinweise darauf sehen, dass die Inflation nachhaltig anziehe, schließe jedoch eine Anhebung des Schlüsselzinses noch in diesem Jahr nicht aus. Auch aus Sicht des Präsidenten der Fed von Dallas, Robert Kaplan, bewegt sich die US-Zentralbank immer weiter in Richtung eines weiteren Zinsschritts, allerdings könne sie sich dabei Zeit nehmen.

Im Blick der Anleger blieben außerdem die Ölpreise. Nach den klaren Kursgewinnen vom Donnerstag nach deutlich gesunkenen US-Ölvorräten gab es zum Wochenschluss eine Gegenbewegung bei Brent und WTI zu beobachten. Zum Börsenschluss verbuchte Brent ein Minus von rund vier Prozent, WTI verloren 3,7 Prozent.

Im Dow Jones gab es vor dem Wochenende keinen Kursgewinner. Die letzten Ränge im Leitindex belegten Verizon (minus 3,32 Prozent) und Caterpillar (minus 3,29 Prozent). Vergleichsweise moderate Kursverluste gab es dagegen bei JPMorgan mit minus 0,89 Prozent zu sehen.

Daneben rückten Wells Fargo in den Fokus. Wegen fragwürdiger Kontoeröffnungen hinter dem Rücken der Kunden muss die Bank eine Rekordstrafe von 185 Mio. Dollar zahlen. Mitarbeiter hatten Konten und Kreditkartenverträge auf Namen von Kunden eröffnet, die davon nichts wussten. Die Banker hätten so ihre Vertriebsziele übertreffen und Bonuszahlungen einstreichen wollen. Die Aktien büßten 2,36 Prozent ein.

Deutlich bergab ging es auch bei HP Inc. (minus 3,83 Prozent). Einem Zeitungsbericht zufolge erwägt Samsung den Verkauf seines milliardenschweren Druckergeschäfts an den US-Rivalen HP Inc. Die Transaktion dürfte ein Volumen von 1,8 Mrd. Dollar haben.

Der US-Kreditkartenkonzern Mastercard wurde indessen in Großbritannien wegen des Vorwurfs überhöhter Gebühren auf Schadenersatz in Höhe von 14 Mrd. Pfund verklagt. Hinter der Klage steht die Großkanzlei Quinn Emanuel, die das Unternehmen beschuldigt, Verbraucher durch versteckte Kosten bei Bank- und Kreditkarten über den Tisch gezogen und damit gegen EU-Recht verstoßen zu haben. Mastercard-Papiere verloren 1,83 Prozent.

General Motors (GM) beordert wegen möglicher Probleme mit Sicherheitsgurten und Airbags Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten zurück. Laut Angaben der Verkehrsbehörde NHTSA werden in den USA 3,6 Millionen Wagen zurückgerufen. Die Aktien des Autobauers sackten um 3,88 Prozent ab.

(Forts.) bel

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