Espresso: DB Morning Daily: Der Euro nach seinem Absturz
Viele Beobachter haben für diese Woche wegen des Treffens der Notenbanker in Jackson Hole mit Zurückhaltung seitens der Marktteilnehmer gerechnet. Der US-Dollar ist im Vorfeld des dreitägigen Wirtschaftssymposiums in Wyoming auf breiter Basis gefragt. Dabei profitiert er von der Möglichkeit einer Zinsanhebung, nachdem gestern die US-Neubauverkäufe auf den höchsten Stand seit Oktober 2007 gestiegen waren. Nachdem Zentralbanker das Forum in der Vergangenheit oft genutzt hatten, um wichtige geldpolitische Entscheidungen bekannt zu geben, erhoffen sich Investoren von der Rede von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen am Freitag neue Hinweise zur US-Zinsentwicklung.
Marktbeobachter sind jedoch skeptisch und erwarten überwiegend, dass sich Yellen auch in Jackson Hole mit konkreten Äußerungen zurückhalten und stattdessen erneut auf die Datenabhängigkeit künftiger Entscheidungen verweisen wird. Das wäre nicht neu. Bereits seit Monaten wiederholen Notenbankvertreter das Mantra, vor einer Entscheidung weitere Daten abwarten zu wollen. In punkto Zinsanhebung würde sich Yellen damit alle Optionen offenhalten. Dies spiegelt auch das FedWatch-Tool der CME wider. Demnach liegt die Wahrscheinlichkeit einer US-Zinserhöhung noch in diesem Jahr derzeit bei rund 50:50.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Verkäufe von US-Bestandsimmobilien sind im Juli unerwartet stark gesunken. Gegenüber dem Vormonat gingen sie um 3,2% auf einen annualisierten Wert von 5,39 Mio. zurück, wie die Maklervereinigung National Association of Realtors (NAR) am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang um 0,4% auf 5,51 Mio. Einheiten gerechnet, nach 5,57 Mio. Verkäufen bestehender Häuser im Juni (+1,1% im Monatsvergleich und der höchste Wert seit Anfang 2007).
EUR/USD trifft an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 1,1431 und vom 3. Mai 2016 bei 1,1616 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 24. Juni 2016 bei 1,0906 und 10. März 2016 bei 1,0820.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die japanischen Frühindikatoren, die mit einem Vorlauf von sechs Monaten die wirtschaftliche Entwicklung Japans vorhersagen, sind im Juni überraschend deutlich auf 99,2 Punkte gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem gegenüber dem Vormonat unveränderten Wert von 98,4 Punkten gerechnet. Der Index der gleichlaufenden Indikatoren, der die aktuelle Situation widerspiegelt, legte im Berichtszeitraum von 109,2 Punkten auf 111,1 Punkte zu. Erwartet worden war hier im Konsens ein Zuwachs auf 110,5 Punkte.
EUR/JPY trifft am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 sowie am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Die Zahl der Hypothekengenehmigungen in Großbritannien ist im Juli auf ein 18-Monatstief gesunken. Wie die British Bankers Association (BBA) am Mittwoch bekannt gab, ging die Zahl der genehmigten Hypothekenkredite im vergangenen Monat um 5,4% im Monatsvergleich bzw. 19,0% im Jahresvergleich auf 37.622 zurück und sank damit stärker als im Konsens mit 38.500 erwartet. Im Juni hatte der Wert bei 39.763 Genehmigungen gelegen. Trotz des jüngsten Rückgangs liegen die Hypothekengenehmigungen in den ersten sieben Monaten immer noch zwei Prozent über dem Vorjahreswert.
EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 1. August 2013 bei 0,8770 und 25. Februar 2013 bei 0,8815 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Tief vom 14. Juli 2016 bei 0,8247 und am Hoch vom 7. April 2016 bei 0,8117.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/NOK
Rückblick: Der Euro hat sich von seinem Absturz gegenüber der Norwegischen Krone etwas erholt. Nach einer Rückkehr von einem Hoch über 9,70 NOK war es bereits im April zu einem Kurseinbruch bis auf ein Tief von Anfang Dezember gekommen. Nach einer Seitwärtsbewegung zwischen 9,20 und 9,40 NOK ging es wieder aufwärts. Im Juni und Juli stieg der Euro moderat bis auf 9,50 NOK. im August kam es zu einer radikalen Richtungsänderung, die den Wert der Gemeinschaftswährung kurzzeitig bis unter 9,15 NOK drückte.
Charttechnischer Ausblick: Eine Erholung hat den Euro wieder über 9,30 NOK steigen lassen, bevor er nun mit einer Gegenbewegung zu kämpfen hat. Hierbei könnten neue Daten vom Arbeitsmarkt Einfluss haben. Wie diese Woche bekannt wurde, ist die Arbeitslosenquote in Norwegen im Juni im Dreimonatsschnitt mit 4,8% auf den höchsten Stand seit 1997 gestiegen.
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