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Banken treiben Börsen an - in Wien und anderswo

Die Wiener Börse hat am Mittwoch fester geschlossen. Der ATX stieg um 0,82 Prozent auf 2.308,10 Einheiten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,22 Prozent, DAX/Frankfurt +0,19 Prozent, FTSE/London -0,53 Prozent und CAC-40/Paris +0,21 Prozent.

In einem gemischten europäischen Börsenumfeld ging der Handelstag in Wien klar im Plus zu Ende. Bankenaktien standen europaweit in der Gunst der Anleger am weitesten oben. In Wien konnten Erste Group einen klaren Zuwachs von 3,3 Prozent auf 25,79 Euro verbuchen. Bei der Raiffeisen Bank International gab es ein Plus von 3,1 Prozent auf 12,00 Euro zu sehen.

Lenzing, conwert, Schoeller-Bleckmann und KapschTrafficCom rückten mit der Veröffentlichung ihrer jüngsten Geschäftsergebnisse ins Blickfeld. Die vorgelegten Zahlen wurden sehr differenziert am Markt aufgenommen. Während die Aktien von Kapsch (plus 3,6 Prozent) und conwert (plus 2,0 Prozent) weit oben auf der Kursliste landeten, standen Schoeller-Bleckmann mit minus 8,5 Prozent massiv unter Verkaufsdruck. Lenzing schlossen mit einem deutlichen Abschlag von 2,8 Prozent auf 99,12 Euro.

Der Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO) leidet weiterhin unter den ölpreisbedingt geringen Investitionen der Ölbranche und musste ein sattes Umsatzminus im Halbjahr hinnehmen. Nach einem erneut schwachen Quartal empfehlen die Analysten von der Baader Bank bei der Aktie an der Seitenlinie zu bleiben, da die Titel außerordentlich hoch bewertet seien.

Die Experten von der Baader Bank stuften zudem die Halbjahreszahlen von Lenzing in einer ersten Einschätzung als wie erwartet gut ein. Auch wurde auf ein positives Geschäftsumfeld am Fasermarkt verwiesen.

Der Wohnimmobilienkonzern conwert hat das beste Halbjahresergebnis seiner Firmengeschichte erzielt. Getragen worden sei diese Entwicklung unter anderem von Wertsteigerungen des Immobilienportfolios. Hier schreiben die Baader-Experten von einem starken Zahlenwerk.

Kapsch TrafficCom hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2016/17 Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Einen großen Anteil am Umsatzplus hatte die erstmalige Konsolidierung der von Schneider Electric gekauften Sparte Transportation.

Verbund verbuchten ein Plus von 0,6 Prozent auf 13,68 Euro. Der Stromriese und die OMV-Tochter Econgas haben einen Streit über Gaslieferungen für das Kraftwerk Mellach beigelegt. Das bringt dem Verbund einen einmaligen Sondergewinn durch die Auflösung von Rücklagen. Das bereinigte Konzernergebnis 2016 wird aber unverändert rund 290 Mio. Euro ausmachen.

Semperit befestigten sich um 0,7 Prozent auf 26,5 Euro. Die Analysten der Baader Bank haben ihr Kursziel für die Aktie des Kautschuk- und Kunststoffherstellers von 38,0 auf 30,0 Euro klar gesenkt. Das Anlagevotum "Hold" wurde von den Experten hingegen bestätigt.

Vienna Insurance Group (VIG) fielen 0,5 Prozent auf 17,20 Euro. In Reaktion auf die kürzlich veröffentlichten Halbjahresergebnisse haben die Wertpapierexperten von Berenberg ihr Kursziel für die Aktien des Versicherers von 32,20 auf 18,80 Euro gesenkt. Das Anlagevotum "Hold" wurde hingegen bestätigt.