Die oft vergessenen Gewinner des Immobilien-Booms
Die starke Baukonjunktur in weiten Teilen Europas lässt nicht nur bei den Wienerbergers bzw. Strabags dieser Welt, als Baustoffzulieferer bzw. ‘Erbauer’, die Kassen klingeln - ebenso die der Immobiliengesellschaften durch steigende Preise und ... ja, in jedem Neubau gibt es auch sanitäre Einrichtungen - und bei beinahe jeder Sanierung wird auch das Sanitäre erneuert. Womit wir bei einem der aktuellen Börsestars sind: Geberit: Die Schweizer sind nach eigenen Angaben der größte Hersteller von Sanitärprodukten vor der spanischen Roca und der deutschen Grohe - und erreichten am Dienstag ein Allzeithoch an der Börse von 424,4 Schweizer Franken.
Im ersten Halbjahr stieg das Nettoergebnis der Schweizer um 44,8 Prozent auf 316,3 Millionen Franken. Der Umsatz wuchs um 13,2 Prozent auf 1,48 Milliarden Franken. Die positive Entwicklung dürfte anhalten, sagte Konzernchef Christian Buhl auf einer Telefonkonferenz. Eine Überhitzung des Marktes sei nicht auszumachen. Die größte Herausforderung für das Sanitärtechnik-Unternehmen stellt momentan der Mangel an Installateuren dar, heißt es. Laut Statistiken schieben diese im Durchschnitt einen Auftragsbestand von 9,7 Wochen vor sich her.
Das durchschnittliche Kursziel der Analysten (397 Franken) ist zwar mittlerweile überstiegen - die ersten Reaktionen nach den Zahlen brachten aber auch ein 475er-Kursziel zu Tage.
Ein wenig mit im Geschäft ist hier auch die in Wien gelistete Frauenthal - die mit einem ihrer Geschäftsbereiche Installateure mit ihrem umfangreichen Vertriebs-, Service- und Logistiknetz sowie einem breiten Sortiment rund um Sanitär, Heizung und Installationstechnik versorgt (bekannt unter den Firmen ÖAG bzw. SHT). Künftiges Potenzial dürfte hier auch der Großaktionär Ventana Holding GmbH von Frauenthal-AR-Chef Hannes Winkler sehen. Gibt es doch ein (Pflicht)Angebot an den Streubesitz zu 11,06 Euro je Aktie. Das Angebot kann bis 24. August, 17 Uhr, angenommen werden.
Kernaktionär der Frauenthal Holding AG ist die FT Holding GmbH mit einer Beteiligung in Höhe von 74,24 Prozent. Die FT Holding gehört der Tridelta HEAL Beteiligungsgesellschaft S.A. Am 27. Juni hat Winkler via Ventana und EPE die Kontrolle über die Tridelta übernommen. 9,48 Prozent hält Frauenthal selbst.
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