Espresso: DB Morning Daily: China ist noch nicht über dem Berg
Die sich im Umbau befindende chinesische Wirtschaft ist noch nicht über dem Berg, wie die Juli-Zahlen vom Außenhandel untermauern. Die Exportvolumina der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft präsentierten sich mit einem Rückgang um 4,4% im Jahresvergleich auf knapp 185 Mrd. US-Dollar deutlich schwächer als erwartet. Bei den Ausfuhren war es der vierte Rückgang in Folge. Auch bei den Importen, die seit Herbst 2014 rückläufig sind, ist es mit -12,5% (132 Mrd. USD) erneut zu einer negativen Überraschung gekommen. Der Handelsbilanzüberschuss von 52,31 Mrd. US-Dollar zeigt sich hingegen wertmäßig stark.
Bei den Exporten zeigen sich in der Breite Rückgänge gegenüber dem Vorjahr. Bei Chinas derzeit bedeutendstem Handelspartner, den USA, steht unterm Strich ein Minus von noch moderaten 2,0%. Auch die Ausfuhren in die Europäische Union gaben im Juli mit -3,2% nicht stark nach. Bei den asiatischen Handelspartnern wie Singapur und Taiwan schlagen hingegen deutlich zweistellige Rückgänge zu Buche. Auch bei den Ausfuhren nach Südafrika und Brasilien setzt sich ein herber Negativtrend fort. Beim Blick auf die Einfuhren verstärkt sich der Eindruck einer schwächelnden Binnendynamik. Die Importe aus den USA brachen um 23,2% ein. Aus der EU importierte China 8,0% weniger als im Vorjahr. Und auch die ASEAN-Region hat mit einer zweistelligen Rate weniger ins Reich der Mitte geliefert als vor einem Jahr.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Die Bedingungen auf dem US-Arbeitsmarkt haben sich im Juli verbessert. Wie die Federal Reserve Bank (Fed) am Montag mitteilte, stieg der Labor Market Conditions Index (LMCI) im vergangenen Monat auf 1,0 Punkte. Analysten hatten im Konsens jedoch mit einem Zuwachs auf 2,7 Punkte gerechnet. Im Juni notierte der LMCI laut Revision bei 0,1 Punkten, nachdem zunächst ein Wert von -1,9 Punkten gemeldet worden war. In den Index fließen 19 Arbeitsmarktindikatoren ein und er soll dementsprechend eine umfassende Betrachtung der Verfassung des US-amerikanischen Arbeitsmarktes ermöglichen.
EUR/USD trifft an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 1,1431 und vom 3. Mai 2016 bei 1,1616 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 24. Juni 2016 bei 1,0906 und 10. März 2016 bei 1,0820.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die zu Wochenbeginn aus Japan gemeldeten Daten sind durch die Reihe besser ausgefallen als erwartet. Während der Überschuss in der Leistungsbilanz im Juni auf saisonbereinigter Basis auf 1,65 Bio. Yen gestiegen ist (Konsens 1,6 Bio. Yen, nach 1,415 Bio. Yen im Mai), hat die Kreditvergabe im Juli um 2,1% im Jahresvergleich zugelegt, nach einem Zuwachs um 2,0% im Juni. Das Economy Watchers Sentiment stieg im Juli stärker als von Analysten im Konsens mit 42,6 Punkten erwartet auf 45,1 Punkte. Im Juni hatte das Stimmungsbarometer bei 41,2 Punkten notiert.
EUR/JPY trifft am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 sowie am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Das britische Pfund hat gegenüber dem Euro in den letzten Tagen wieder leicht nachgegeben. Seit dem Brexit-Referendum ist es ohnehin nach wie vor geschwächt. Großbritannien sucht nach Vertrauen zu seiner neuen Richtung, die nun Premierministerin Theresa May mit ihrem Kabinett finden muss. Als eine vertrauensbildende Maßnahme für die Bevölkerung hat May nun angekündigt, bis zu 10% der Steuereinnahmen von Fracking-Unternehmen für einen Fonds zu verwenden, der durch Ölförderung geschädigten Bürgern zugutekommt. Ihr Regierung werde immer für die kleinen Leute da sein, erklärte May.
EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 6. Juli 2016 bei 0,8627 und 1. August 2013 bei 0,8770 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Hoch vom 7. April 2016 bei 0,8117 sowie am Hoch vom 16. Juni 2016 bei 0,7995.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – EUR/TRY
Rückblick: Der Euro ist gegenüber der Türkischen Lira weiter gefallen. Im März und April hatte die Marke bei 3,20 TRY als Unterstützung gedient. Mit dem Mai begann dann eine steile Rally, die den Euro über 3,40 TRY beförderte, bevor es zu einer Gegenreaktion kam. Nach einer Spitze bei 3,40 TRY fiel der Euro schnell wieder zurück und bildete im Mai und Juni eine Seitwärtsbewegung aus, bevor es bis auf 3,1750 TRY weiter nach unten ging. Der Putschversuch und die Verunsicherung in der Türkei haben der Lira im Juli zugesetzt und den Euro über 3,40 TRY steigen lassen, bevor sich die Bewegung nach einem Hoch bei 3,40 TRY umkehrte.
Charttechnischer Ausblick: Das Bild gleich weiter dem vom Mai, als der Euro nach einem starken Anstieg zunächst sanft und dann stärker abgab.
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