Espresso: DB Morning Daily: Hochrisikoland Türkei
Die weltweiten Krisen und damit Risiken auch für die Finanzmärkte werden derzeit nicht kleiner. Vor dem Hintergrund der jüngsten Ereignisse in der Türkei hat die Rating-Agentur Standard & Poor's die Bonität des Landes von BB+ auf BB abgestuft und sieht es damit als Hochrisikoland. Der Ausblick wurde zudem auf "negativ" gesetzt, was eine weitere Verschlechterung befürchten lässt. Die Türkei kündigte daraufhin Schritte gegen Ratingagenturen an. Die weltweiten Spannungen scheinen in anderen Ländern inzwischen angemessen eingepreist zu sein. Die hohen Bewertungsabschläge haben historische Extremniveaus erreicht, obwohl die Unternehmen in Schwellenländern inzwischen Eigenkapitalrenditen erzielen, die mit denen von Industrieländerunternehmen vergleichbar sind, wie Experten von Union Bancaire Privee (UBP) berichten.
Da sich auch die Konjunktur der Schwellenländer wieder stabilisiert habe, könnte es sein, dass die erwarteten Gewinnrückgänge, die die Anlageklasse vor allem im Vergleich mit den Industrieländern belastet haben, bald überwunden seien. Während man im Basisszenario weiter von einer allmählichen Erholung der Weltwirtschaft ausgehe, habe das Referendum in Großbritannien das Risiko eines Zerfalls der EU bzw. der Eurozone natürlich nicht gemindert und die Politiker schienen kaum geeignete Abwehrmaßnahmen zur Hand zu haben, heißt es weiter.
FX-Quickcheck: EUR/USD
Der vom Institute for Supply Management (ISM) ermittelte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA ist im Juli überraschend deutlich zurückgegangen. Wie das ISM am Montag mitteilte, sank der Index im vergangenen Monat auf 52,6 Punkte. Analysten hatten im Konsens mit einem nicht so starken Rücksetzer auf 53,1 Punkte gerechnet, nach 53,2 Punkten im Juni. Die Subindizes zu den Auftragseingängen und zur Beschäftigung sanken von 57,0 auf 56,9 Punkte bzw. von 50,4 auf 49,4 Punkte.
EUR/USD trifft an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 1,1431 und vom 3. Mai 2016 bei 1,1616 auf die nächsten wichtigen Widerstände. Die nächsten wichtigen Unterstützungen finden sich an den Tiefs vom 24. Juni 2016 bei 1,0906 und 10. März 2016 bei 1,0820.
FX-Quickcheck: EUR/JPY
Die Stimmung in der japanischen Wirtschaft hat sich im Juli überraschend deutlich verbessert. Wie das Marktforschungsunternehmen Markit am Montag mitteilte, stieg der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe (PMI) im Juli von 48,1 auf 49,3 Punkte - der höchste Wert seit Februar 2016. Volkswirte der Banken hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs auf 49,0 Punkte gerechnet. Der aktuelle Wert ist der fünfte in Folge unter der 50er-Punkte-Marke und signalisiert damit eine anhaltende wirtschaftliche Kontraktion.
EUR/JPY trifft am Tief vom 24. Juni 2016 bei 109,38 sowie am Tief vom 28. November 2012 bei 105,25 auf die nächsten wichtigen Unterstützungen. Die nächsten wichtigen Widerstände lassen sich an den Hochs vom 23. Juni 2016 bei 122,00 und 12. Mai 2016 bei 124,65 lokalisieren.
FX-Quickcheck: EUR/GBP
Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Großbritannien ist im Juli laut endgültiger Veröffentlichung auf 48,2 Punkte zurückgegangen. Analysten hatten im Konsens mit einem gegenüber der ersten Lesung unveränderten Wert von 49,1 Punkten gerechnet. Im Juni hatte das Stimmungsbarometer bei 52,4 Punkten notiert. Der aktuelle Wert ist der niedrigste seit Februar 2013 und spiegelt die Unsicherheit nach dem Brexit-Votum der Briten wider.
EUR/GBP sieht sich an den Hochs vom 6. Juli 2016 bei 0,8627 und 1. August 2013 bei 0,8770 den nächsten markanten Widerständen gegenüber. Die nächsten wichtigen Unterstützungen liegen am Hoch vom 7. April 2016 bei 0,8117 sowie am Hoch vom 16. Juni 2016 bei 0,7995.
Chartcheck: Devisenpaar des Tages – USD/CHF
Rückblick: Der US-Dollar hat gegenüber dem Schweizer Franken zurückgesetzt. Seit dem Frühjahr hatte sich zunächst ein Abwärtstrend gebildet. Die Anleger entdeckten den Schweizer Franken als sicheren Hafen, was den US-Dollar bis auf 0,95 CHF drückte. Erst im Mai nahm er erneut Fahrt auf. Ein Schub Richtung Paritätsgrenze endete vorzeitig. Ende Juni konnte er dann erneut zulegen. Nach einer kleinen Verschnaufpause konnte der US-Dollar im Juli wieder über 0,99 CHF und damit in die Nähe seines Mai-Hochs klettern.
Charttechnischer Ausblick: Ende Juli kam es dann zu einer Wende. Seitdem notiert der US-Dollar im Bereich von 0,97 CHF und wirkt angeschlagen.
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